Natürlich nicht, Schönheit, das würde ich auch gar nicht wollen!, entgegnete ich überglücklich lachend, meine Brust bebte heftig, als hätte ich gerade alleine gegen eine gesamte Armee gekämpft, aber so fühlte es sich auch an. Dieser Triumpf, Wega bei mir haben zu dürfen, auf meinen Reisen ins Unbekannte, in meiner Crew. Ich musste an unsere erste Begegnung denken, an seine Kehrseite, auf die sofort mein Blick gefallen war und die sich nun auf meinem Schoß befand. Ich grinste breit, während ich die Jacke entgegennahm, um sie ihm nur wieder um die so eleganten, filigranen Schultern zu legen, wie sie die wunderschönen Elfen eben hatten. Ich glaube, ich möchte, dass du sie behältst. Meine Mannschaft lachte und johlte ihm Hintergrund, doch ich schenkte ihnen keine Beachtung. Stattdessen musterte ich Wega mit einer Sanftheit mit meinen müden Augen, dass man meinen konnte, ich würde das wertvollste Wesen von allen Welten in meinem Schoß bewahren. Ich legte eine Hand auf seinen schmalen Hüften ab, um ihn dort festzuhalten oder vielleicht auch eher mich dort festzuhalten. Vielleicht auch nur, um mir selber zu beweisen, dass er tatsächlich hier war und das hier kein Traum. Auf Gefahr wieder eine Ohrfeige zu riskieren..., scherzte ich mit einem gut gelaunten Zwinkern, bevor ich meine freie Hand hob und sie erneut sanft an Wega's Wange mit den weißen Sommersprossen legte, schöner als jede Sterne am Himmel. Ich zog ihn sachte zu mir und richtete mich ebenfalls etwas auf, um schließlich unsere ebenfalls völlig unterschiedlichen Lippen miteinander zu verbinden. Die Sea Queen knarzte und das Meer rauschte, als wir endlich wieder auf hoher See stachen, und der Sternenhimmel begann über uns zu strahlen, aber ich konnte trotzdem nur meine Augenlider schließen, um die weichen Lippen von Wega auf meinen eigenen zu spüren. Doch es machte nichts, denn tausend kleine eigene Sterne begannen seit Jahren das erste Mal wieder bei einem Kuss auch hinter meinen Augenlidern zu strahlen. Elora, sie sah vermutlich gerade aus Valhalla glücklich auf uns herab, zufrieden, was aus unserem Abschied geworden war. Kein Abschiedskuss, nein, ein Ankunftskuss.

Ich nehme das als Angebot für meinen Rang hier an Bord. Ich fühlte die mittlerweile so vertraute Jacke wieder um meine Schultern, aber diesesmal war es etwas anderes, denn Einar legte sie mir um, Einar auf dessen warmen Schoss ich saß und dessen nähe ich nun für sehr viel länger genießen würde dürfen. Ich würde es ihm nicht leicht machen, egal wie lange wir auch zusammen sein würden, ich war kein Mann einfacher Beziehungen, doch ich war sicher Einar würde auch weiterhin damit arbeiten können. Ich verdrehte über seine blöden Worte die Augen und schmiegte dann unauffällig meine Wange in seine breite Pranke, ehe sich doch endlich unsere Lippen verbanden. Meine hellen Augen glitten zu und ich ignorierte selbst auch erfolgreich die jolende Mannschaft, sie würde mich noch kennenlernen, doch dafür war später noch Zeit, jetzt zählte nur Einar und das wundervolle Kribbeln das nur er in mir auslösen konnte. Ich lächelte leicht in den Kuss hinein, ich hörte das Rauschen des Meeres und das Knarzen des Schiffes, meines neuen Zuhauses. Eine ganz neue Zukunft lag vor mir und ich sah ihr mit freudig schnell schlagendem Herzen entgegen.