Mir wurde die Türen zu meinen Gemächern von einer Wache geöffnet, ich selbst kam kaum an die Türklinke heran. Ich lächelte ihn strahlend an und trat ein, hinter mir schloss sich die Tür. Ich senkte die vor der Brust verschränkten Hände und setzte mich auf den Rand meines Bettes. Nun ohne Lächeln im Gesicht hüpfte ich über den Kratzer an meiner Wange. Es tat nicht wirklich sehr, aber es hätte mich erschreckt, ich würde nicht gerne daran erinnert, dass nicht alle um mich herum wirklich nett waren.

Die Wachen kannten mich inzwischen, weshalb mich die Wache davor mit einem Nicken hinein ließ. Drinnen sah ich Papda sofort auf ihrem Bett sitzen, allerdings etwas betrübter, als ich es gewöhnt war. "Naja, sie hat gerade erst einen Anschlag überlebt. Gerade bei ihrem Charakter ist klar, dass sie dass erst verarbeiten muss." Ich seufzte leise, ehe ich zu ihr ans Bett trat und wieder in die Hocke ging, damit ich ungefähr auf gleicher Höhe war. "Tut die Wunde noch weh? Wir sollten einen Arzt rufen. Dann kann der mich auch gleich behandeln." Dabei grinste ich schief und deutete auf meine eigene, kleine Verletzung.

Gozuki kniete schon einige Momente vor mir, ehe ich den Kopf hob und ihn durch meine Stirnfransen hindurch ansah, einen fast staunenden Ausdruck im Gesicht. Gozuki! Du wirst verletzt werden! Geht es dir gut? Nun sah ich eher besorgt drein und streckte eine Hand leicht in Richtung seines Gesichts und dem neuen Schnitt darin. Dass dieser von der Königin stammte, war etwas wofür ich keinen Blick in die Vergangenheit werfen musste, um es zu wissen. Rufen wir einen Arzt.

Ich nickte und stand wieder auf um der Wache vor der Tür zu sagen, sie sollle bitte einen Arzt herholen. Als dass erledigt war, setzte ich mich auf einen kleinen Stuhl, überschlug die Beine und seufzte erneut. "Mann, wenn der Arzt sich um uns gekümmert hat, sollte ich mir vielleicht mal einen guten Tropfen gönnen...." murmelte ich und sah zu Fenster hinaus. Das Wetter war schön und es schien alles wie sonst...aber dass war es nicht. Die Zeiten wurden unruhiger. Ehe ich jedoch weiter in diesen trüben Gedanken versinken konnte, kam schon ein Arzt, ein etwas korpulenter Herr, hinein und sah zwischen mir und Papda hin und her, bis ich ihm mit einer Handbewegung klarmachte, dass er sich erst um die Beraterin kümmern sollte.

Ich saß weiterhin auf meinem Bett, die Hände nun im Schoss verschränkt, und schwieg vor mich hin, bis der Arzt herein kam. Ich sah ihn hinter meinen Stirnfransen hervor die ganze Zeit an und schenkte ihm dann am Ende ein kleines Lächeln. Er hatte eine heilende Salbe auf den Schnitt aufgetragen, nachdem er das Blut abgewischt und die Wunde inspiziert hatte, schlimm war sie ja nicht. Er nickte leicht und wandte sich dann Gozuki und seiner Verletzung zu.

Auch mir gab der Arzt eine Salbe, da meine Wunde sich kaum von der von Papdas unterschied. Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck, möglicherweise war der Arzt einerseits betrübt darüber, dass die Königin mich bestraft hatte, andererseits missmutig, dass Papda überhaupt verletzt war, verließ er dann mit einem unverständlichen Brummeln das Zimmer wieder und ich lachte leise. "Auch schon um der Nerven des Arztes willen, sollte ich wohl an meinen Fähigkeiten arbeiten..." Mir mit einer Hand über den Nacken fahrend, erhob ich mich und stellte mich ans Fenster. "Mir ist klar geworden..." Ich sprach zu Papda, auch wenn ich sie nicht ansah. "..dass ich offensichtlich etwas eingerostet bin. Oder ich einfach noch nicht so gut an einen Job als Leibwächter gewöhnt bin. Jedenfalls werde ich mich jetzt zum Training zurückziehen. Sobald es dunkel wird, werde ich aber wieder über dich wachen. Ist dass in Ordnung?" Nun drehte ich wieder meinen Kopf zu der Beraterin.

Ein solcher Angriff am helllichten Tage und mitten in einer Menschenmenge war ungewöhnlich und nicht vorauszusehen. Außer vermutlich von einem Sapphire, der funktionierende Fähigkeiten hatte. Ich hatte keine Probleme mit mir selbst oder damot wie ich war, aber ich wusste trotzdem nur zu gut, dass ich nicht das war, was ich hätte sein sollen. Du hast meinen Tod und eine Schwächung der königlichen Macht verhindert. Denn das war unter anderem das Ziel des Attentates gewesen, ich sah das ganz klar in der Vergangenheit, in die ich die letzten Minuten lang auch geblickt hatte. Ich lächelte Gozuki an und faltete die Hände wieder vor der Brust, zurück in meinem üblichen, süßen Selbst. Okay, dann bis nachher!

Zufrieden nickte ich und verließ dann das Zimmer. Da es keinen eigentlichen Trainingsplatz innerhalb der Palastmauern gab, musste ich nahe des Tores mir eine freie Fläche suchen, um dort zu trainieren.

--->Palasteingang

Nachdem Gozuki gegangen war, war ich noch etwas im Palast herum gestromert, hatte etwas gegessen und mich nun auf mein Bett gelegt, voll angezogen wohlgemerkt, ich mochte meind Kleider einfach zu gerne, sie waren auch wirklich bequemer als sie aussahen.

Bevor ich in Papdas Zimmer eintrat, klopfte ich von draußen kurz an, ehe ich es betrat. "Ah, hast du dich schon ins Bett gelegt? Sehr löblich." meinte ich lächelnd, als ich die Beraterin der Königin in voller Montur, daran hatte ich mich sogar inzwischen besser gewöhnt, als an so manch anderes, in ihrem Bett liegen sah. Ich selbst setzte mich ihr gegenüber, so, dass ich sie sehen konnte, aber man mich von draußen nicht durch die Fenster sah.

Gozuki! Als er schon mir gegenüber saß setzte ich mich plötzlich auf und lächelte meinen Leibwächter strahlend an. Dein Training wird erfolgreich sein. Wie fühlst du dich?

Ich lachte bei Papdas Worten, dass mein Training erfolgreich sein wird. "Naja, wie mans nimmt. Ich selbst finde, dass ich mich noch steigern kann....und auch muss. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich nicht alles geben würde, um dich zu beschützen?" Ich warf einen Blick aus dem Fenster, ehe ich auf ihre Frage antwortete: "Um ehrlich zu sein....noch ein wenig....leicht. Hab mir nach dem Training noch etwas Wein genehmigt. Aber keine Sorge, ich werde jetzt ganz wach sein." Grinsend drehte ich den Kopf wieder zu Papda. "Und dir? Hast du dich nach dem heutigen Tag auch gut gestärkt? Und....die Königin? Hat sie noch mit dir über den heutigen Vorfall gesprochen?"

Dass du nicht zu viel trinkst. Ich lächelte Gozuki strahlend und voller Vertrauen an, ich war sicher er würde mich selbst wenn er betrunken wäre noch gut beschützen. Oh oh! Ich habe etwas gegessen und war im Palast spazieren. Aber die Königin habe ich heute nicht mehr gesehen, vielleicht will sie mich ja morgen sprechen.

"Ach was, ich doch nicht." winkte ich grinsend ab, wobei ich ab und an in Richtung Fenster sah. Dann nickte ich bei Papdpas Worten und stützte meinen Kopf auf einem Arm ab. "Verstehe...hoffen wir, dass ich auch noch in Zukunft dein Leibwächter sein kann." Ich schüttelte den Kopf, jetzt war nicht die Zeit für solch trübselige Gedanken. "Naja, wie dem auch sei: Hast du schon Ideen für Morgen? Denn wenn ich weiß, dass du weg willst, kann ich auch gleich mitkommen...und muss dir dann nicht wieder hinterherlaufen." Dabei grinste ich, denn auch wenn ein paar Angewohnten von Papda mich ab und an störten...so mochte ich sie doch und wollte ihr dass auch zeigen.