<- Die Straßen von Khisfire

Ich weiß ja nicht, willst du nachsehen, Bruder?, fragte ich zurück mit einem breiten Grinsen, denn ich wusste eben genau, wo ich drücken musste, um Diego auf die Palme zu bringen, auch wenn es nicht so war, dass ich mich nicht sofort unterordnete, sobald er mir etwas anordnete, vor allem wenn wir beruflich unterwegs waren. Wir traten nun hinter den beiden Sphinxen vorbei in das große Gildenhaus, in dem sich wie immer allerlei Leute tummelten, aber ich ignorierte sie und schubste ein paar grob aus dem Weg, um für und Platz zu machen und den Weg zu den Zimmern einzuschlagen. Wir hatten immer dasselbe, es war ziemlich einfach.

Das würde dir gefallen, Dirne. Gorn räumte uns brav den Weg frei und ich vermied es mit aller Macht daran zu denken was wäre, wenn ich tatsächlich nachsehen würde. Ich hatte Gorn durchaus schon ohne Kleidung gesehen, er mich ja auch, das war ganz normal, aber gerade war dieser Gedanke besonders ablenkend. Es ging in Richtung unseres üblichen Zimmers und in meinem Kopf begann sich eine Idee zu formen, die ich unbedingt umsetzen musste, sonst würde ich wahnsinnig werden. Sie begann mit einer Aufforderung an Gorn, die so gar nicht ungewöhnlich war.

Schließlich stieß ich ohne Kommentar die Tür unseres Zimmers auf, nach diesem Kommentar hätte ich Diego am liebsten fallen gelassen, aber das tat ich meinem besten Freund dann doch nicht an, ausnahmsweise, aber auch nur, weil er heute schon ordentlich kassiert hatte. Ich ließ die Tür wieder hinter uns zufallen, natürlich teilten wir uns ein Zimmer, wie schon in Kindheitstagen in unserem Waisenhaus, es war einfach billiger, außerdem waren wir es so gewöhnt. Endlich., schnaufte ich nur und stieß Diego nun aber von mir, auf das Bett direkt vor uns.

Bist du schon erschöpft, Bruder? Ich war flach auf das Bett gefallen, das wir uns teilten, doch setzte mich dann gleich wieder auf und schnippte mit den Fingern. Egal, ich habe eine Aufgabe für dich, die sogar du schaffst, flechte mir die Haare. Ich zögerte für den Bruchteil einer Sekunde, ehe ich meine Kapuze herunter zog. ich hasste es meine Ohren zu zeigen, sie waren so gar nicht menschenähnlich, obwohl ich das doch sonst war. ich war ja schließlich ein Mensch, Ende der Diskussion.

Wenn ich deine Ausdauer hätte, vielleicht., stichelte ich nur zurück, unsere Streitigkeiten waren auch immer ein wenig kindlich, aber das war auch wenig verwunderlich, immerhin war das das Alter, in dem wir uns kennengelernt hatten. Seitdem waren wir uns schließlich nicht mehr von der Seite gewichen. Ich zögerte allerdings keine einzige Sekunde, um seinem Befehl sofort Folge zu leisten, während ich hinter ihm auf dem Bett Platz nahm. Einen kurzen Moment betrachtete ich allerdings seine Ohren, ich wusste nicht, was es war, aber das Bedürfnis sie zu berühren war immer ein großes, stattdessen griff ich mir seine Haare, um sie erst einmal in einzelne Strähnen aufzuteilen.

Ich wollte es gar nicht zugeben, aber es tat gut, wenn Gorn meine Haare anfasste, er hatte sie oft genug schon geflochten, lang wie sie waren kamen sie mir oft genug in den Weg und abschneiden ging ja nicht, auch wenn ich das gerne getan hätte, ein radikaler Kurzhaarschnitt und ein Bart, aber keins von beiden war mir möglich, meine Haare wuchsen dank dieses blöden Fluches immer wieder nach und mein Gesicht war glatt wie frisch rasiert, obwohl ich das nie tat. Bist du kein Mann? Zieh sie ordentlich glatt, sei nicht so lasch.

Die Blümchen von Diego waren uns ebenfalls bis hierher ins Zimmer gefolgt, es war weniger schlimm bei all diesen Leuten, wo man sie am Boden kaum bemerkte, aber seine langen Haare gehörten ebenfalls zu seinen Flüchen, er wurde sie einfach nicht los. Meine Haare pflegte ich mal so, mal so, wie faul ich eben war oder was mir in den Sinn kam, gerade waren sie wieder deutlich länger, aber ich trug dazu wenigstens einen recht ordentlichen Bart. Wie du meinst, Bruder., entgegnete ich nur und zog dann fest an den Haaren an, der Zopf würde wohl enger werden.

Ungewollt kam mir ein leises Geräusch, es ging in Richtung eines Keuchens, allerdings eines das alles andere als schmerzerfüllt klang, denn auch wenn es ansich etwas weh tat, so schossen durch das anziehen doch elektrisierende Gefühle durch meinen Körper, die mich einen Moment die Augen schließen ließen. Ich wünschte mir in dem Moment nichts mehr, als, dass Gorn noch fester anziehen möge.

Das Geräusch, dass ich da zu hören bekam, brachte mein Blut in Wallungen, während mir nun deutlich warm wurde, was allerdings kaum am Zimmer selbst liegen konnte, das eigentlich immer an der kühleren Seite war. Ich zog die Haare also noch fester, während ich ihm zugleich einen engen, französischen Zopf flocht, der allerdings nicht nur sein Gesicht, sondern auch seine Ohren freilegte. Als ich fertig damit war, ich wusste selber nicht, woher der Impuls gekommen war, aber ich war kaum dafür bekannt groß nachzudenken bei Diego, lehnte ich mich nach vorne, um direkt in sein spitzes, linkes Ohr sprechen zu können, Erledigt.

Ich biss mir auf die Unterlippe, je mehr Gorn zog, desto mehr verlor ich mich, in mir schrie alles nach mehr, mach mehr Berührungen, nach mehr Schmerzen. So etwas hatte ich bisher noch selten so erlebt. Dann war es vorbei, aber ich spürte Gorns heißen Atem an meinem spitzen Ohr und hatte meine liebe Mühe mich zu konzentrieren. Ich suchte nach irgendeinem Grund aus dem ich Gorn dazu bringen konnte weiter zu machen. Kritik an der Frisur war alles was mir einfiel, obwohl der Zopf perfekt so war wie Gorn ihn geflochten hatte. Das ist das beste was du zu Stande bringst? Nur mit sehr viel Mühe schaffte ich es noch etwas Härte in meine Worte zu bekommen, während ich Gorns Präsenz nur zu deutlich hinter mir spürte.

Diese Ohren, sie waren so spitz, ähnlich wie die unserer Feinde, andere Rassen waren mir suspekt, aber Diego hegte schließlich einen regelrechten Hass vor allem gegen Elfen, den ich natürlich nie hinterfragt hatte. Trotzdem waren seine Ohren für mich faszinierend, süß, zum... anbeißen. Auf seine Worte hin seufzte ich und spannte mich dann an, bevor ich mich noch ein Stück vorlehnte. Reicht es dir nicht?, fragte ich also in einem tiefen Tonfall, bevor ich mich schließlich deutlich aus dem Fenster lehnte und einfach in sein spitzes Ohr, direkt unter meinen Lippen, zu beißen.

Mein eigentlich happiges Nein wurde zu einer deutlich lustvollerer Version, als Gorn mor doch tatsächlich in eins meiner so verhassten Ohren biss. Mit geschlossenen Augen drückte ich mich enger an meinen besten Freund heran. Fester.

Vorbei war es mit jeder Art der Selbstkontrolle, während wir hier nun endgültig eine Grenze überschritten, die wir sonst gemieden hatten wie der Teufel das Weihwasser. Es war wie, als ob wir in eine Art Rausch eingetaucht waren, aber so eine vollkommene andere als die von Alkohol, aus dem es kein entrinnen gab. Wie kommandiert biss ich noch einmal fest in sein Ohr, dieses Mal weiter oben, an einer empfindlicheren Stelle, bevor ich Diego zu mir herumdrehte und ihm nicht in die Augen sah, während ich meinen Mund grob auf seinen eigenen presste und begann seinen Oberkörper zu erkunden. Zuerst war es recht ähnlich noch wie unsere allgemeine Beziehung, Diego sagte an und ich folgte, aber bald wurde klar, dass er im Gegensatz dazu nun hier, in dem Bett, in dem wir schon so oft mit Waffen zwischen uns geschlafen hatten, um uns voneinander zu trennen, eine vollkommen andere Rolle einnehmen wollte, unter mir. Es brachte mein Blut in Wallungen, mich selbst zum schwitzen und der Moment, als ich meine Hände fest um seinen Hals drückte, während wir beide in vollkommener Ekstase neue, unbekannte Höhen erreichten, sollte sich für immer in mein Gedächtnis einprägen, sein harter, trainierter Körper unter meinem. Erst, als ich neben ihm vollkommen erschöpft, aber zugleich irrsinnig befriedigt, am Bett lag, begriff ich, was wir gerade getan hatten. Aber nein, das konnte nicht einfach so sein, es musste eine Erklärung dafür geben, richtig?

Ehrlicher Weise überraschte ich mich selbst damit, dass es mir gefiel, wenn Gorn mich dominierte, jedenfalls hier und jetzt. Ich sagte ihm anfangs noch was er tun sollte, mich an den geflochtenen Haaren ziehen, mich schlagen, mir Namen verpassen, doch dann übernahm er zum ersten Mal selbst die Kontrolle, während ich die meine vollkommen aufgab, etwas, was ich sonst nie getan hätte. Während mit Kitt im Schlafzimmer nichts gelaufen war, ich hatte es einfach nicht geschafft in Stimmung zu kommen, aber nun hier, mit Gorn, wie er seine rauen Hände um meine Kehle legte und zudrückte, war mein Gehirn völlig leer gefegt, übrig blieben nur Extase und Lust. Erst nach einer ganzen Weile glomm das alles wieder ab, außer Atem lagen wir nebeneinander, ich fühlte mich völlig ausgelaugt und zufrieden, bis mir langsam klar wurde warum ich mich so fühlte. Ich hatte mit einem Mann geschlafen, einem MANN! Noch dazu mit meinem besten Freund und es hatte mir gefallen, die Kratzer auf Gorns Rücken konnten zur genüge davon sprechen, die Sauerei auf unseren Laken und Körpern genauso.