Prinzessin Aurelias Gemächer befinden sich in der Nähe derer des Königspaars und ihres Bruders im Bergfried. Der Raum ist groß genug das hier ein gemütliches großes Bett, einen Schreibtisch, sowie einen Frisiertisch mit Waschschale platz finden.Ebenso wie ein Bücherregal sowie eine kleine Ecke zum malen ausgestattet mit Staffelei und einer kleinen Kommode für ihre Farben und Pinsel in der Nähe der Fenster. Eine Tür führt auf einen Balkon mit Blick auf die Stadt. Wenn sie nicht anderweitig beschäftigt ist kann man die Prinzessin hier oft anfinden. Ob lesend, malend oder träumend.

Wieder in meinen Gemächern legte ich die ruhige Fassade ab und grinste gefühlt im Kreis. Es war ja niemand hier. Ich erlaubte mir ein leises lang gezogenes aufgeregtes Quietschen loszulassen und trippelte dabei schnell auf der Stelle. Einfach Energie loslassen. Es war ja nicht alle Tage das ich einem Drachen über den Weg lief und trotz meiner Unfähigkeit vernünftige Fragen zu stellen, hatte ich eine Zeichnung und das wissen das dieser Drache nicht gerade wohl-gesonnen schien. Hinuntergehen würde ich wohl nicht noch einmal. Der eine Trip hatte gereicht, unter anderem weil mir trotz der Aufregung die Knie fast nachgegeben hatten.
Sobald alles raus war, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und schlug die Zeichnung auf. Betrachtete sie eine Weile, klappte das Büchlein wieder zu und begab mich dann doch auf den Balkon.

Mit leisen Schritten näherte ich mich dem Zimmer der Prinzessin, ein wenig an meinen Haaren zupfend. Ein paar Strähnen hatten sich aus dem sonst so ordentlichen Zopf gelöst, da ich auf Strato her geritten war. Meine Wangen hatten noch eine zarte Röte von dem Ritt und auch mein Atem beruhigte sich nur langsam. Ich liebte es wirklich auf Strato zu reiten,zumal der Wallach wirklich sehr schnell war und wie ich gerne in der Natur war. Ich strich mir eine weitere wirre Strähne aus dem Gesicht, ehe ich an die Tür klopfte Eure Hoheit? Seid ihr da? Ich bin es, Vivi.

Ich stand auf dem Balkon und sah auf die Stadt hinunter. Von hier sahen alle so klein aus und ich bekam schon wieder lust die Stadt zu malen. Nur hatte ich sie schon gefühlt hundert mal gemalt. Ich überlegte gerade was ich heute noch tun könnte da hörte ich ein Klopfen und Vivis zarte Stimme. Ich drehte mich um und sah zur Tür. “Sicher. Komm rein.“ rief ich, blieb aber auf dem Balkon stehen.

Ich warf einen kurzen Blick über meine Schulter, ehe ich auf die Einladung herein zu kommen die Türe öffnete und ins Zimmer huschte. Sanft schloss ich die Türe hinter mir und lächelte, als ich sah dass Aurelia auf dem Balkon stand. Genießt ihr die Aussicht eure Hoheit? Egal wie oft ich mit Aurelia zusammen war, blieb ich immer respektvoll, weshalb ich mich nicht traute sie mit ihrem Namen anzusprechen. Mit fedrigen Schritten trat ich neben Aurelia und strich mir dabei erneut eine Strähne aus dem Gesicht.

Ich schmunzelte. “Wie oft hab ich euch gesagt das ihr mich Aurelie nennen könnt.“ dieses ganze ‚Hoheit‘ fand ich doch etwas anstrengend wenn es unter Freundinnen war. Duzen war mir jedoch nie wirklich in den Sinn gekommen. Ich lächelte sie an als sie sich zu mir auf den Balkon gesellte und nickte. „Ja. Aerilon wirkt so klein von hier aus.“ antwortete ich. “Also, was verschafft mit die Ehre des heutigen Besuches?“

Ich konnte mich Aurelias Meinung nur anschließen, als ich meinen Blick über Aerilon schweifen ließ. Vater meinte, dass ich mal wieder aus dem Haus müsste..wohl auch weil er und Mutter den Geburtstag meiner Brüder planen. ich kicherte nun, ein warmer Ton. Vater weiß, wie wenig ich von solchen Veranstaltungen halte. Ich wand mich nun Aurelia zu und wippte vor und zurück. Und ich wollte nach euch sehen und fragen..ob ihr vielleicht Lust auf einen Ausritt hättet.

Ich hörte ihr zu während ich meinen Blick über den Horizont schweifen ließ. „Oh, klingt als hätte eure Familie in den nächsten Tagen viel zu tun.“ erwiderte ich schmunzelnd. Geburtstage planen war doch immer aufwendig. „Und wenn es euch zu viel wird seid ihr immer hier willkommen.“ Ich wusste ja wie wenig sie große Veranstaltung nicht mochte, etwa genauso wenig wie ich. Nur aus sehr verschiedenen Gründen. „Ein Ausritt hört sich phantastisch an.“ rief ich dann aus und lächelte warm. Wie lange war ich nicht mehr aus? Sicher seit einer Woche.

Ich lächelte Aurelia an, ehe ich kurzerhand nach ihrer Hand griff Dann lasst uns los! Stratos freut sich sicher darauf euch wieder zu sehen! Meine Augen leuchteten warm. Allein der Gedanke neben Aurelia her zu reiten und mit ihr gemeinsam die Freiheit zu genießen ließ mein Herz erwartungsvoll schneller schlagen. Dann legte ich den Kopf schief. Vater hat sich beschwert, weil ich das Essen vorbereiten wollte. Ich weiß ja was meine Brüder besonders gerne essen. Wieder entfuhr mir ein Kichern. Mutter und er hoffen ja, dass meine Brüder auf der Feier neue Freunde finden. Es wurden viele einflussreiche Familien mit Kindern eingeladen. Dass mein Vater wohl hoffte dass ich bei der Feier einen Partner finden würde, verriet ich lieber nicht.

“Orion freut sich bestimmt auch.“ erwiderte ich und zog sie mit in Richtung Tür. Die Vorfreude auf den Ausritt machte mich wieder einmal hibbelig, doch ich tat mein bestes weiterhin ruhig zu wirken und nicht aufgeregt wie ein kleines Kind zu dem Ställen zu rennen. Das gehörte sich einfach nicht. „Oh? Ihr könntet doch aussuchen was zubereitet werden soll.“ Ich war eben gewohnt das jemand anders das essen zubereitete, was nicht hieß das ich nicht selbst ein klein wenig kochen konnte. Auch das der Graf sich Gedanken darum machte mit wen seine Kinder befreundet waren hielt ich für vernünftig. „Das klingt als würde dieser Geburtstag ein wichtiges Event für eure Familie werden. Ich hoffe ihr werdet mir danach erzählen wie es gelaufen ist?“

Ich lächelte weich Nun, sie können es sich schon aussuchen..aber meine Brüder sagen immer dass ihnen das was ich koche am besten schmeckt. Ein warmes Kichern entrang sich mir, während ich nur zu gerne Aurelia zur Tür folgte. Nun..in vielerlei Hinsicht wird es ein wichtiges Event. Ein Blitzen trat in meine Augen. Magst du nicht kommen ? Ich würde mich wahnsinnig freuen wenn du dabei wärest! Vater wird sicher nichts dagegen haben!

Ich blinzelte meine Freundin überrascht an als diese vorschlug das ich doch mitkommen sollte. Auf der einen seite fühlte ich mich geehrt… auf der anderen…“Ich fühle mich geehrt das ihr mich einladed aber… wie viele Leite werden anwesend sein?“ fragte ich vorsichtig nach. Denoch konnte ich ihr auch nicht so einfach eine bitte ausschlagen oder? Ich lächelte und schlog schon einmal mit Raschel den weg zu den Ställen ein. Auf dem weg dorthin bat ich eine Magd das sie Orion schon einmal für einen Ausflug vorbereiten lassen sollte.

-> Königliche Ställe

Ich ließ mich kichernd mit ziehen, wobei mein Kichern verstarb, als wir anderen begegneten. Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber wohl zum Größtenteil Grafen aus anliegenden Landabschnitten. Ich überlegte sichtlich Vielleicht so..ungefähr 30 oder 40 Leute werden dort sein..die Kinder nicht mit eingerechnet. Fuhr ich dann fort und tänzelte neben Aurelia her. Ich freute mich auf den Ausritt. Allein ausreiten machte zwar Spaß, doch mit jemanden den man mochte machte es doch gleich viel mehr Spaß.

-->> königliche Ställe

In meinen Gemächern viel mir auf dass ich ja noch an dem Bild arbeitete. Ich setzte mich jedoch erst einmal an den Tisch und bürstete meine Haare. Sie waren, trotz des Zopfes, doch sehr wirr. Unwillkürlich musste ich lächeln. Die Trainingseinheit hatte mir großen Spaß gemacht und ich hoffte wirklich auf eine weitere. Zuerst einmal jedoch widmete ich mich wieder der Leinwand und meinen Farben. Ich hatte mir ein kleines Portrait jeweils von Mutter und Vater als diese noch jünger waren aus irgendeinem Raum besorgt und malte diese nach meinem besten Wissen, wie ich mir die beiden als junge Menschen vorstellte.

Die letzten Wochen war ich damit beschäftigt gewesen den wenigen Aufgaben die ich hatte nachzukommen sowohl als auch an dem Gemälde zu arbeiten. Ich plante es unseren Eltern zu schenken. Nur wann wusste ich noch nicht. Leider hatte ich meinen Zwilling oder unsere Eltern in letzter Zeit kaum gesehen. Auch hatte ich packen und planen müssen für die Reise nach Thalberg. Als ich mich fertig angezogen hatte und gepackt hatte, ging es auch schon los.

-> Thalberg, der Versammlungsplatz