Ich begann bei Gozukis Worten an den Küchenjungen prompt zu kichern und hielt mir die Hand vor den Mund. Ich esse doch keine Menschen, die schmecken sicher gar nicht gut. Die Vorstellung amüsierte mich wunderbar und ich hörte gut unterhalten dem weiteren Gespräch zwischen den beiden Männern zu. Was hast du denn da für Vorteile?

"Na, allein schon das Prestige und die Tatsache, dass ich in anderen Gasthäusern oder bei feinen Gesellschaften bei Bewerbung als Koch erklären kann, hier, in der königlichen Küche mitgeholfen und gelernt zu haben...das ist fast unbezahlbar. Aber auch die praktische Erfahrung, die ich hier sammle, ist für eine zukünftige Kochkarriere ein riesen Vorsprung, gegenüber anderen." erklärte der Küchenjunge auf Padpas Frage und strahlte nach wie vor, fast wie ein Honigkuchenpferd. Jetzt leuchtete mir zwar ein, warum er diesen Chef aushielt, trotzdem war ich mit meinem Beruf deutlich zufriedener. "Interessant. Wir wünschen dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem weiteren Werdegang." "Vielen Dank." Rasch verbeugte sich der Junge, ehe auch schon die Stimme des Chefskoch ertönte: "Hey, Andrew. Komm her, wir brauchen dich." "Komme!" rief der Angesprochene zurück und lächelte mir und Padpa nochmal zu. "Es war sehr nett, mit euch zu plaudern, auf Wiedersehen." Damit nahm er auch die inzwischen leeren Teller und Schüsseln mit, bevor er davoneilte.
"Ich denke, dass der Bursche, wenn er so gewissenhaft bleibt, eine gute Zukunft haben wird." meinte ich, ehe ich zu Padpa sah. "Naja, wie dem auch sei. Wo gehen wir jetzt hin?"

Dann hoffe ich, dass du nachher eine ganz tolle Anstellung findest. Ich lächelte dem Küchenjungen fröhlich zu und winkte ihm dann nach, als er weggerufen wurde und wieder an die Arbeit gehen musste. Ganz sicher. Ich stopfte mir noch ein paar Beeren in den Mund und legte dann den Kopf etwas schief. Weißt du, ich hab überlegt, such du doch mal ausnahmsweise aus wohin wir gehen.

Ich konnte nicht umhin zu schmunzeln, als sich Padpa noch ein paar Beeren in den Mund stopfte. Dafür war ich dann umso überraschter, als sie erklärte, ich solle nun ausnahmsweise entscheiden, wohin wir gehen sollen. "Soll ich wirklich? Ich mein...dass ist nett, aber kommt auch gerade ein wenig überraschend für mich. Lass mich einen Moment überlegen..." Es gab natürlich noch einige Ecken im Land, die ich der kleinen Beraterin zeigen könnte, aber auch wenn sie nicht SO oft gebraucht wurde, wollte ich dennoch, dass sie bei Bedarf schnell zur Königin konnte. Also entschied ich mich für Goldcrest.
"Ich denke, es gäbe da einen Ort, den wir aufsuchen könnten. Komm." Damit begab ich mich zu den Ställen, um ein Pferd zu besorgen

---> Ställe von Khisfire

Ich ließ Gozuki nur zu gerne Zeit, denn das bedeutete, dass ich noch etwas weiter essen konnte, erst als er seine Entscheidung getroffen hatte ließ ich es endlich sein und sprang auf die Füße. Das ist ja so spannend! Ausnahmsweise war es wirklich einmal ich die Gozuki folgte und es war durchaus amüsierend das zu tun.
(Khisfire/Ställe von Khisfire)

Als wir in der Küche ankamen, konnte ich nicht nur schon die zubereiteten Speißen riechen, sondern hörte auch sehr geschäftiges Treiben. Am anderen Ende des wirklichen großes Raumes, wo durch eine, wie ich fand, geniale Konstruktion sogar noch ein wenig Licht von außen hereinfiel, stand der Tisch für die Angestellten und Bediensteten des Palastes bereits bereit. Es genügt ein Blick um festzustellen, dass ich und Padpa tatsächlich die letzten waren, die eintrafen, was uns insbesondere von den Hauptmännern der Wache, aber auch ein paar Beraterin mittlerer Stufe, kritische Blicke einbrachte. Ich versuche darauf nur entschuldigend zu lächeln, ehe ich Padpa absetzte und mich setzte. Kurz darauf wurde dann das Essen von einem halben Dutzend Küchengehilfen serviert, wobei der Chefkoch es sich nicht nehmen ließ, den Hauptgang auf einem großen Tablett selbst auf dem Tisch abzusetzen. "Gebackenes Doroshuhn, mit geschmorrten Kartoffeln, Zwiebeln und einer milden Bratensoße. Ich wünsche guten Appetit." Mit einer ausgiebigen Verbeugung verschwand er dann wieder in der Küche. Bei den anderen Speißen handelte es sich um kleine Appetithäpchen, aber auch Salate und Gemüsegerichte.
"Ein Doroshuhn? Nicht schlecht." Bekannt für ihre außergewöhnliche Größe, kamen sie nur in den Wüsten unserers Reiches vor. Aufgrund ihrer Seltenheit und ihrem langsamen Fortpflanzen, kommen sie aber normalerweise selten auf den Tisch. Wiedereinmal überraschte mich, was für Kosten die Königin aufnahm, um sogar ihre Untergebenen mit Essen von hoher Qualität zu versorgen.

Die abschätzenden uns strafenden Blicke die uns trafen entgingen völlig meiner Aufmerksamkeit, ich hatte viel zu großen Spaß auf Gozukis Schultern und dvaon von ihm von dort auch wieder herabgehoben zu werden. Kichernd drückte ich Gozukis Hand noch einmal kurz, ehe ich ihn doch sich selbst überließ und begann mich mit meinem Besteck zu beschäftigen. Viel zu spät registrierte ich das Auftragen der Speisen und sah mit leuchtendem Auge auf. Oh welch seltene Freude, es wird Doroshuhn geben! Ohne mich von genervten Blicken stören zu lassen langte ich einfach freudig zu und ließ mir die seltene Speise schmecken.

Padpas Heiterkeit, die sich erst recht mit dem servierten Essen nochmal steigerte, entspannte auch mich etwas und im übrigen widmeten sich unsere Tischgenossen dann auch mehr dem Essen, als uns. So nahm also auch ich mir eine gute Portion auf den Teller und schloss bei dem ersten Biss genussvoll die Augen. "Da versteht jemand sein Handwerk wirklich gut." Mit gutem Appetit aß ich meinen Teller leer, während ich nebenbei zwar vor allem Wasser, aber auch etwas Wein trank, der in einer größeren Kanne mehrmals über den Tisch wanderte.

Ich stopfte mir den Mund voller Freude voll und genoss den Geschmack der Speisen in vollen Zügen. Den Wein fasste ich nicht an, ich mochte dessen Geschmack gar nicht, stattdessen trank ich mein Wasser und wartete dann, als ich schon vor den meisten anderen fertig war, auf meinem Platz auf und ab hopsend auf die Nachspeise, die vermutlich aus süßen Früchten bestehen würde und auf welche ich mich bereits sehr freute.

Dass Padpa auf ihrem Platz ab und an auf und ab hopste, zog zwar wieder die Aufmerksamkeit von ein paar der anderen Gäste auf sie, mit entsprechenden abschätzigen Blicken, aber da niemand etwas blödes sagte, ignorierte ich sie. Kaum war auch der letzte fertig, kam erneut der Chef mit einigen seiner Küchengehilfen und servierte drei Platten mit süßen, kandierten Früchten. Dazu wurden kleine Schalen mit Sahne und Honig gereicht, falls jemand sich eine wirkliche Zuckerbombe geben wollte. Bei diesem Anblick musste ich sofort schmunzeln. "Hoffentlich wird Padpa danach noch schlafen können."

Ich stieß ein begeistertes Quietschen aus, als sich meine Annahme tatsächlich erfüllte und Früchte zur Nachspeise aufgetragen wurden, zusammen auch noch mit Schlagobers und Honig, was für mich den Himmel auf Erden bedeutete. Kaum standen die Schalen auf dem Tisch, schon hatte ich mir viel auf den Teller geladen und vernichtete Stück um Stück das Obst. Kauend sah ich zu Gozuki auf und kicherte dann. Ich kann doch immer schlafen, wenn du dabei bist.

Erst als die kleine Beraterin kichernd zu mir sprach, merkte ich, dass ich meine Gedanken laut ausgesprochen hatte und lachte. "Haha, da hab ich mich von dem Wein und guten Essen wohl einlullen lassen. Für einen Leibwächter ist solch ein Schmaus wirklich gefährlicher, als jeder Gegner." Grinsend nahm ich mir dann selbst einige Stücke Obst und genoss sie sichtlich mit der Sahne. Auch die anderen am Tisch bedienten sich und als jeder fertig war, wurde die Tafel rasch von den Küchenjungen abgeräumt. Nun tatsächlich ein wenig, aber zu sehr, müde geworden, streckte ich mich kurz, ehe ich zu Padpa sah. "Puh, also ich bin voll. Wollen wir dann mal zu Bett gehen?"

Siehst du? Du solltest nicht so viel trinken. Gerade Wein, der ist doch nur eklig. Ich streckte meine Zunge heraus, beim Gedanken an den bitteren Nachgeschmack, den Wein für mich immer hatte, und musste bei Erwähnung des Bettes prompt gähnen, ich hatte gar nicht bemerkt wie müde ich schon war. Trägst du mich? Bettelnd streckte ich meine kurzen Arme nach Gozuki aus.

"Haha, eklig ist er ganz bestimmt nicht. Nur zu viel, schadet halt." erwiderte ich lachend auf Padpas Einwand. Als sie darum bat, getragen zu werden, tat ich so, als ob ich überlegen würde. "Mhm...soll ich wirklich? Immerhin warst du ganz schön frech zu mir....aber gut." Mit einem Schwung schnappte ich die kleine Beraterin und setzte sie auf meine Schultern. "deiner Bitte wird stattgegeben." Lächelnd verließ ich mit Padpa dann den Speisesaal, zu ihren Gemächern.

---->Padparadscha's Gemächer

Bääh. Ich streckte meine Zunge heraus, um deutlich zu machen wie wenig ich von Wein und seinem Geschmack hielt und wollte dann schon schmollen, als Gozuki andeutete mich nicht tragen zu wollen, quietschte stattdessen dann aber begeistert, als er es doch tat und mich auf seine Schultern setzte. Gozuki wird nachgeben und mich tragen, welch eine Freude! Und schon ging es los, mit Gozukis langen Beinen war der Weg weitaus kürzer, als wenn ich alleine gehen müsste.

(Die Palastgemächer/Padparadscha's Gemächer)