Die Diener kehrten nun wieder zurück, um Vari und Agimi abzuholen.
Derweil hatte ich mich in den Empfangsraum begeben, der passend zum Anlass rasch in einen Speisesaal umgestaltet wurden. An einem viel zu großen Tisch, meine Gäste mussten ja beeindruckt werden, saß ich an einem Ende und wartete darauf, dass der Künstler und seine Begleitung eintrafen. Während ich mein schon gefülltes Wein-Blut Glas leicht hin und her schwank, fiel mir ein, dass ich weder von dem einen, noch dem anderen, den Namen kannte. "Ei, ei, ei. Da lädt man Leute ein und kennt nicht mal ihre Namen..."

Was für eine Wirkung das auf ihn hatte, konnte ich mir denken, und gerade das war der Grund, warum ich so damit spielte. "Oh, das klingt sehr reizend. Dann bin ich nun mehr als gespannt", stellte ich fest, als ein Klopfen ertönte. Die beiden Diener waren wohl hier, um uns abzuholen, wie der Gastgeber versprochen hatte. Kurz prüfte ich noch einmal, ob meine Haare richtig saßen, dann konnte es los gehen. "Na dann wird es wohl Zeit, schätze ich."

Ich war mir sehr sicher das er genau wusste was er mit mir machte und genauso sicher war ich mir das er es genau deshalb machte. Dann hoffe ich das ich die Spannung halten kann., grinste ich. Ich wurde jedoch von einem Klopfen davon abgehalten und ich nahm meine Sachen wieder zur Hand und ging dann zur Tür. Schätze schon. Dann wollen wir unseren Gastgeber nicht länger warten lassen., meinte ich während ich die Tür öffnete und den Dienern bedeutete vor zu gehen damit wir folgen konnten.

Die Diener betrachteten die Gäste kurz, ehe sie sich leicht verbeugten und stumm vorausgingen. Vor der Tür des Empfangsaals angekommen, öffnete sie dann die Tür und blieben draußen stehen.
Ich hatte derweil mein Glas schon ausgetrunken und ließ mir von Albert gerade nachschenken, als mein Blick auf die zwei Männer fiel. "Ah, sehr gut. Jetzt ist der eigentliche Star des Abends da. Und sein gutaussehender Begleiter, hihi." Ich kicherte, denn auch wenn ich nicht auf Männer stand, war mir klar, dass der andere (Agimi) sehr gut aussah. Mein Glas wieder gefüllt auf den Tisch stellend, legte ich den Kopf leicht schief und fragte: "Ach ja und noch etwas: Wie heißt ihr eigentlich? Schon peinlich, wenn man nicht mal weiß, wenn man da eingeladen hat. Aber deshalb hole ich es jetzt ja nach."

Kurz darauf nickte ich, nach Varis Aussage, es wurde Zeit, ihn nicht länger warten zu lassen. Sonderlich gesprächig schienen mir die Diener allerdings nicht zu sein, doch ich hatte kein Problem damit. Ich musste nicht unbedingt viel reden. Der Gastgeber erwartete uns bereits, als wir zum Stehen kamen, verschränkte ich erneut die Arme. Es ließ mich noch verschlossener wirken, jedoch war es nicht meins, sinnlos herum zu stehen. Vielleicht allerdings, aber nur vielleicht, konnte ich das hier noch nutzen, um wenigstens an ein paar interessante Informationen über Illaemor zu kommen. Vari war eine sehr gute Ablenkung, aber ich durfte nicht vergessen, warum ich überhaupt in diesem Land war.
"Hmh... danke für das Kompliment", brummte ich nach seinen Worten, als er auch noch kicherte, wobei ich mich fragte, was das Gekicher zu bedeuten hatte. Dennoch... Kompliment war Kompliment und wer hörte nicht gern über sich Komplimente? Es störte mich nicht, dass er unsere Namen nicht wusste und wenig später auch erfragte, wie er schon sagte, er holte es ja jetzt nach. "Agimi mein Name", erwiderte ich und bemühte mich, ein kurzes Lächeln zu zeigen, "aber ich bin mir sicher, sein Name interessiert Euch mehr."

Gemeinsam mit Agimi folgte ich den schweigsamen Dienern in den Saal in dem auch schon unser Gastgeber auf uns wartete. Er machte Agimi dann auch ein Kompliment was mich grinsen ließ.
Vari. Stets zu Diensten wenn es darum geht für etwas Unterhaltung geht.Oder darum jemandem das Geld aus den Taschen zu ziehen. Wenn auch nicht heute. Ich stellte meine Tasche mit den Flaschen neben dem Tisch ab und grinste den Herren am Tisch einfach an. Für wann habt ihr die Show eingeplant?

Ich nickte kaum merklich, als sich die beiden Männer vorstellten und machte bei Varis Frage dann eine wegwerfende Handbewegung. "Später, alles zu seiner Zeit. Immerhin werde ich dich mehr als angemessen für deinen Auftritt entlohnen. Deshalb essen wir jetzt erstmal. Wenn ihr noch etwas wollt, dass sich hier nicht auf dem Tisch befindet, könnt ihr gerne Albert bitten, dass er nach weiteren Gerichten fragen lässt. Sofern wir solche haben." Damit trank ich einen neuen Schluck aus meinem Glas und aß dann von einer Hühnerkeule.

Leicht zog ich meine Augenbrauen zusammen, als Vari sich dann auch vorgestellt hatte, und eine Antwort auf seine Frage bekam. Ich war mir nicht sicher, was ich von alldem hier halten sollte. Er wurde bezahlt werden, gratis Essen war auch noch drin. Doch was mich weiter erstaunen wurde, war der Fakt, wie ich hier einfach mit eingebunden wurde, obwohl ich eigentlich nicht mit eingeplant war. Was das Essen anging, war ich ziemlich offen, als Spion kam man ziemlich herum und ich war beinahe alles gewohnt. "Ich nehme an, ich bin auch eingeladen?", fragte ich schließlich. Natürlich hatte er später im Plural gesprochen, als es um das Essen ging. Es ließ sich aber auch so auslegen, dass er Vari höflich mit "Ihr" ansprach, und es gar nicht an mich gerichtet war. Jedoch wollte ich nicht so unhöflich sein, und einfach mit essen. Ein wenig Höflichkeit an den Tag legen konnte ich definitiv. Immerhin waren wir hier "nur" Gäste, und ich eher ein ungebetener Gast.

Ich nicke leicht nach der Antwort auf meine Frage und nahm es so hin. Mir lief ja schließlich nicht wirklich etwas weg. Agimi fragte sicherheitshalber nach ob er auch gemeint war mit dem Essen und ich seufzte nur bevor ich kurzerhand seine Hand nahm und ihn mit an den Tisch zog. Du durftest mit herkommen, durftest das Bad hier benutzen also gehe ich davon aus das du auch mit essen darfst. Oder irre ich mich?, sprach ich aus was ich dachte während ich ihm einen Stuhl zurück zog und ihn sanft aber bestimmt auf diesen drückte und richtete meine letzte Frage an unseren Gastgeber. Noch während ich auf die Antwort auf diese Frage wartete nahm auch ich platz und besah mir einmal was es so gab.

Ich hob leicht meinen Kopf an, als Agimi nachfragte, ob er auch eingeladen sei und schmunzelte amüsiert. "Vari hat es richtig erkannt: Auch du darfst dich hier bedienen. Jetzt kommt schon, bedient euch. Sonst komme ich mir noch ganz blöd vor, alleine von den guten Dingen zu essen." Damit wandte ich mich wieder meiner Hühnerkeule zu, während Albert zu den beiden Männern trat und fragte: "Was wünschen Sie zu trinken? Wein, Wasser? Oder ein Fruchtgetränk? Wir haben ein dutzend verschiedene Weinsorten und halb so viele verschiedene Fruchtgeschmäcke."

Vari nahm mich bereits bei Hand und zog mich einfach mit an den Tisch, ehe er bereits antwortete. Mittlerweile saß ich bereits auf dem Stuhl. So gesehen hatte er recht, jedoch wollte ich nicht gerade unhöflich erscheinen. Das änderte nichts an der Tatsache, dass ich eigentlich gar nicht eingeladen gewesen war.
Kurz darauf antwortete der Gastgeber und ich neigte leicht den Kopf. "Verstehe, vielen Dank. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen und einfach zugreifen", antwortete ich, als wir bereits von einem Diener angesprochen wurden. "Nun, ich würde einen guten Wein bevorzugen. Wenn Ihr einen empfehlen könnt."

Na siehst du. Ich sag doch es geht in Ordnung., grinste ich als wir die Bestätigung von unserem Gastgeber bekamen. Ich ubeegte etwas nachdem wir gefragt wurden was wir trinken wollten aber fällte dann eine Entscheidung. Ich nehme auch etwas von dem Wein. Ich bin sicher er kann nur gut sein ganz gleich welchen ihr empfehlt. Das war mein ernst denn irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen das es hier schlechten Wein gab, nicht bei dem was an Essen aufgetischt worden war. Von besagtem Essen nahm ich mir dann auch gleich etwas, ein paar Kartoffeln, etwas Gemüse, eine Hühnerkeule und etwas dunkle Soße.

Agimis Dank bedachte ich nur mit einem raschen Nicken, ehe ich weiter mit meiner Hühnerkeule beschäftigt war. Auf die Antworten der beiden Männer hin, nickte Albert. "Wie Sie wünschen. Dann würde ich Ihnen einen 70 Jahre alten "Mer Agitée" aus Elsweyr empfehlen. Kräftig, aber leicht im Abgang." Sogleich holte er von der anderen Seite des Tisches besagten Wein und füllte ein wenig in zwei Gläser, die er Vari und Agimi hinstellte.

Einen Moment schloss ich die Augen und seufzte, Elsweyr war meine Heimat, und ich lächelte leicht. Den Wein hatte ich dort tatsächlich des Öfteren getrunken, und es hatte auch etwas Melancholisches, dass ich hier wieder auf den Wein stieß, dass dieser die Empfehlung hier war. Dabei vergaß ich vollkommen, Vari und unserem Gastgeber zu antworten, geschweige denn beim Essen zuzugreifen. Für den Augenblick sah ich in die Ferne. Ich war schon seit einer Weile nicht mehr in Elsweyr gewesen.

Nach der Nennung der Weinsorte schien Agimi ziemlich weg getreten was mich etwas irritierte aber erstmal nickte ich leicht. Dann nehmen wir den danke sehr., sagte ich höflich lächelnd. Erst danach trat ich Agimi ganz leicht unterm Tisch gegens Bein und sah ihn fragend an bevor ich in Richtung seines Weinglases nickte.