Wieder im Palast angekommen und kaum dass ich mit Padpa ein paar Schritte durch das kleine Riad gegangen war, kamen uns zwei Leibwachen der Königin entgegen. Sie sagten zwar nichts, blieben aber nur wenige Meter von uns entfernt stehen und gaben uns damit zu verstehen, dass die Königin Padpa nun gleich sehen wollte. Ich seufzte kurz, fuhr mir durchs Haar und sah zu der kleinen Beraterin. "Sieht aus, als müsste ich dich nun für ein paar Minuten alleine lassen. Ich werde hier warten. Viel "Spaß" Ich zwinkerte ihr zu und ließ mich dann auf einem der kleinen Sofas nieder.

Ich sah den Leibwächter mit großen Augen an und reagierte dann wie so oft etwas verspätet auf die eindeutige stumme Aufforderung, die er hatte. es war zeit vor die Königin zu treten. Na gut, ich komme dann gleich wieder her, ja? Ich wuselte los, die Leibwache hinter mir her.
(Audienzsaal)

Ich ließ meinen Blick durch das kleine Riad schweifen und überlegte, was die Königin wohl gerade mit Padpa besprach. "Ob sie mit ihrem Bericht zufrieden sein wird? Sie hat ja nicht den längsten Geduldsfaden..." Seufzend fuhr ich mir durchs Haar. Dass Padpa etwas "passieren" würde, hielt ich trotzdem für unwahrscheinlich. Immerhin, so schien es mir zumindest, schien die Königin ihre kleine Beraterin immerhin ein wenig zu schätzen. Bevor ich weiteren, trüben Gedanken nachhängen konnte, sah ich auch schon, wie Padpa zurückkam. "Na, alles geklappt?" fragte ich lächelnd.

Mit kleinen Sprüngen, die ich immer wieder einbaute, hopste ich zu Gozuki zurück, nachdem meine Audienz beendet war. Ich blieb vor ihm stehen und sah strahlend zu ihm hoch, während ich fröhlich nickte. Oh ja, sie wollte nur so viel wissen, dass mir jetzt richtig der Kopf brummt. Ich tippte mir gegen den Kopf, der tatsächlich schmerzte, von meinem Auge aus zog der Schmerz sich durch meinen ganzen Schädel. Es war nicht unerträglich, aber doch etwas unangenehm.

Ich musste einfach lachen, ob der Tatsache, dass Padpa so fröhlich dreinschaute, obwohl sie gleichzeitig zugab, dass ihr nun der Kopf brummte. "Haha, ach herjee. Da musstest du aber schwer schuften. Hier, vielleicht hilft dass." Ich wuschelte ihr durchs Haar und pustete die kleine Beraterin auch leicht an, ehe ich mich erhob. "Na gut, dann wären deine heutigen Pflichten ja wohl erfüllt und der Tag neigt sich auch schon langsam dem Ende zu. Soll ich dich in dein Zimmer begleiten?"

Ich schloss mein Auge und kicherte, als ich erst Gozukis Hand in meinem Haar und dann seinen Atem auf meiner Haut spürte. Schon viel besser. Allerdings gähnte ich dann und verdeckte mir brav den Mund mit einer behandschuhten Hand, ehe ich folgsam nickte. Gute Idee, ich bin schon soo müde. Trägst du mich? Ich verschränkte die Hände vor der Brust und sah bettelnd zu Gozuki hoch.

Ich war mir sicher, dass, so wie Padpa fragte und dabei dreinschaute, ihr niemand auf der Welt ihren Wunsch abschlagen konnte. "Ausnahemsweise. Na komm, hopp." Lächelnd bückte ich mich und hob die kleine Beraterin hoch. Sie war wirklich extrem leicht, was mich immer wieder überraschte. "Halt dich lieber an meiner Schulter fest, nicht dass ich dich noch fallen lassen." meinte ich schmunzelnd, ehe ich schnellen Schrittes in die Richtung ihres Gemachs ging.

----->Padparadscha's Gemächer

Ich klatschte begeistert in die Hönde und quietschte freudig, als ich hochgehoben wurde, denn ich liebte es getragen zu werden. Kichernd hielt ich mich an Gozuki fest, auch wenn ich ihm kein Wort glaubte, ich glaubte nicht, dass er mich fallen lassen würde. Ich halte mich schon fest.
(Padparadscha's Gemächer)

Die Hände locker in die Hosentaschen gesteckt, schlenderte ich dicht neben Padpa durch den hübsch gestalteten Weg. Ich hatte mich vor allem deshalb für einen Rundgang entschieden, weil ich Padpa ein paar Dinge über ihre Vergangenheit fragen wollte. Woher dieses Bedürfnis kam, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, vermutlich lag es aber an der Gefahrensituation draußen in der Wüste, dass in mir den Wunsch geweckt hatte, noch mehr über die Person zu erfahren, die ich beschützte. Denn als ich meinen Dienst antrat, hatte ich mir nur eine grobe Erklärung der Beamten geben lassen.

Ich hatte begonnen ein leises Liedchen zu summen und schlenderte neben Gozuki einher, die Hände vor dem Körper gefaltet und immer einen leichten Sprung im Schritt, meine Laune war wieder sehr gut, besonders jetzt wo wir in den sicheren Mauern des Palastes waren, da wo mir nichts passieren konnte, ganz bestimmt.

Obwohl ich daran interessiert war, etwas mehr über Padpas....Vergangenheit zu erfahren, wartete ich dennoch ab, bis uns auf den Gängen niemand mehr begegnete. "Padpa..." begann ich dann, ein wenig zögerlich. "...vielleicht bin ich ein wenig zu neugierig aber seit unserem Gespräch vorhin habe ich mich gefragt, wie dein Leben...sagen wir, "vor mir" aussah." Dass war ziemlich umständlich formuliert, aber da ich nicht sicher war, ob Padpa diese Art von Frage zu sehr stören würde und ich eigentlich auch nicht riskieren wollte, dass sie wieder in einen betrübten Zustand verfiel, schien mir diese Vorsicht angemessen.

Mir großem Auge hinter meinem Pony sah ich zu Gozuki hoch, der eine für mich durchaus ungewohnte und überraschende Frage stellte, zwar wollten oft Leute etwas über die Vergangenheit von mir wissen, doch nie über meine eigene. Na... ich war hier. Seit ich aus der Erde kam war ich immer hier. Ich war mir nicht ganz sicher was Gozuki mit seiner Frage genau meinte oder was er wissen wollte, was sich in deutlicher Verwirrung in meiner Stimme niederschlug.

Ich begriff, dass es wirklich nicht so einfach war, eine "gute" Antwort auf meine Fragen zu bekommen. Dabei wusste ich selbst ja nicht mal zu 100% genau, was ich wissen wollte. Irgendetwas, dass mir mehr über Padpa....sagen würde? Vermutlich. Innerlich seufzte ich, ehe ich kurz auf die Antwort nickte und dann, wieder sicherer in der Stimme, fragte: "Dann lass es mich so fragen: Wie war hier dein Leben zu Beginn? Als du sozusagen "neu" in den Dienst unserer Königin getreten bist."

Ich runzelte nachdenklich die Stirn und sah von Gozuki weg geradraus wohin wir eben gingen, während ich mir Mühe gab mich zu erinnern, an eine Zeit die mir hauptsächlich düster und dunkel vorkam, jedenfalls hatten die Bilder die ich bei einem so weiten Blick zurück sah stehts einen solchen Teint. Es war alles sehr komisch. Meine Aufgabe ist es der Königin zu dienen, aber als sie mich das erste Mal sah wollte sie das gar nicht, sie war sehr böse, ich weiß nicht wieso. Ich nahm meine Hände wieder hoch vor meinen Körper, die Finger miteinander verschränkt, die leicht begannen miteinander zu spielen. Und dann wollte sie doch, dass ich meine Aufgabe erfülle, da war sie dann weniger böse, aber immer noch nicht sehr zufrieden. Aber ich hab mein erstes Zimmer bekommen, es lag allerdings viel weiter weg von allen anderen als es mein jetziges Zimmer tut.

Interessiert hörte ich Padpas Ausführungen zu und nickte ab und zu leicht. "Verstehe....sie war also zu Beginn wirklich nicht sehr gewünscht...weil sie eben in die Vergangenheit und nicht in die Zukunft schaut. So weit deckt sich das mit dem gehörten...." Dass die kleine Beraterin aber dann, auch nachdem die Königin wohl doch Interesse an ihren Fähigkeiten hatte, nicht sofort in so einem schönen Zimmer wohnte, ließ mich empört leicht aufschnauben. "Ein abgelegenes Zimmer aus? Und wann hast du dann das jetzige bekommen?"