Das will ich wohl auch hoffen, sonst werde ich mich furchtbar im Altenzimmer des Hospitals langweilen. Früher oder später landeten alle Brüder dort, die lange genug lebten um nicht mehr zu den Messen gehen, oder gar aufstehen zu können. Wenn ich alt genug wurde, würde mir das auch bevorstehen, das wusste ich, aber ich war mir sicher, ich würde mich auch selbst unterhalten können, aber die Aussicht auf einen besuch von Einar würde mich nur noch weiter aufheitern. Mein Blick hellte sich nur noch mehr aus, als Einar mich von seiner Tochter grüßen ließ. Die besten Grüße zurück und sage ihr, dass ich sie beim Wort nehme, einem alten Mann gegenüber bricht man seine Versprechen nicht. Ich schmunzelte, als ich meine "Mahnung" aussprach, die ich nicht besonders ernst meinte, außer, dass ich mich wirklich freuen würde Narissa wieder zu sehen.

Langeweile? Das glaubst du aber selber nicht, dass ich das zulassen werde, alter Freund., meinte ich mit einem frechen Grinsen, denn natürlich, er würde deutlich schneller altern als ich es tun würde, aber das bedeutete nicht, dass ich ihn deswegen vergessen würde. Ich hatte auch schon Wesen als Freunde gehabt, die nicht älter als zehn Jahre wurden, und kein einziges von ihnen hatte ich vergessen. Ich lachte dann aber und nickte. Das werde ich ihr ausrichten.

Nichts geringeres erwarte ich mir von dir. Wenn du dann auch noch eine gute Flasche mit hineinschmuggeln könntest wäre das selbstverständlich nur noch erheiternder. Ich zwinkerte Einar verschwörerisch zu, denn natürlich sollten die alten Brüder, neben dem Messwein, keinen Alkohol mehr zu sich nehmen, wenn es sich verhindern ließ, das sagte ich auch immer wieder, doch es waren die kleinen Freuden, die das Leben aufhellten. Ich nickte zufrieden auf Einars Bestätigung Narissa betreffend hin und nippte wieder an meinem Met. Wohin gehst du als nächstes?

Nur eine? Mindestens zwei, da müssen wir uns ja nicht mehr bewegen., meinte ich sofort grinsend und lachte dann leise, bevor ich unschlüssig mit dem Kopf hin- und hernickte, Ich weiß es noch nicht, wo auch immer der nächste Auftrag hereinkommt, das ist leider nie so ganz vorauszusagen. Ich rieb mir mit einer Hand nachdenklich mein Kinn mit dem langen weißen Bart.

Du hast vollkommen recht, wir können am Ende auch beide flach am Rücken liegen. Ich begann zu lachen, frei und fröhlich, wie ich es immer schon getan hatte, auch wenn mir das manchmal etwas unzufriedene Blicke von einigen Brüdern einbrachte, doch ich war immer schon ein lebensfroher Mensch gewesen und das wollte ich mir nicht nehmen lassen. Nun, ich hoffe du hältst mich auf dem Laufenden über deinen Verbleib, wo auch immer du als nächstes hingezogen wirst.

Sofort stimmte ich in sein Lachen ein, ich konnte gar nicht anders, genauso wie er liebte ich es zu lachen und fröhlich zu sein, ein Grund, warum er zu einem der Freunde zählte, die ich sicher am liebsten besuchte. Ich liebte natürlich all meine Bekanntschaften, sie waren alle interessant und hatten ihre eigenen Persönlichkeiten zu bieten, aber ich war doch immer hingezogen zu seiner Freundlichkeit und simpler Freude. Dann erhob ich mich allerdings von meinem Schemel, mit ächzenden Knien und knackendem Rücken, leicht schwankend aber sehr gut gelaunt grinsend. Das werde ich auf jeden Fall tun, darauf kannst du dich verlassen!

Ich nehme dich beim Wort, alter Freund. Wie auch Einar erhob ich mich nun, ebenfalls etwas schwankend, doch zum Glück nicht so sehr, dass es bei der Messe auffallen würde, denn diese stand in einer Viertelstunde an, wie mir der Schlag der Glocken eben bestätigte. Lass mich dich noch zum Tor begleiten, Freund, es sei denn du möchtest über Nacht hier bleiben.

Ich befürchte das Leben da draußen ruft., meinte ich nachdenklich und lächelte meinen alten Freund dann freundlich an, während ich lachte, Aber ich werde bald wieder hier sein. Oder wir treffen uns, wenn du einmal wieder unterwegs bist. Natürlich war er hire und da auch außerhalb der Abtei unterwegs, er hatte immerhin auch ein sehr besonderes Reittier, das ich heute allerdings leider wohl nicht gesehen hatte. Ich versetzte mich nun in Bewegung und watschelte ganz leicht schwankend in Richtung des Tores. Und kraule den Duke einmal für mich.

Das habe ich mir gedacht. Ich legte eine Hand auf Einars Schulter, auch etwas als Stütze, und trat mit ihm den Weg zum Tor an. Halte mich auf dem Laufenden wo du bist, ich bin sicher es findet sich ein Grund für mich dich aufzusuchen.

Zwar sagte er nichts zu seinem Reittier, aber ich nahm an, dass er mich gehört hatte, weshalb ich nur breit grinste und ihm sehr gerne als Stütze diente, immerhin war ich doch ein sehr stabiler Zwerg, mit so wenig Höhe lag mein Schwerpunkt auch dementsprechend tief, also kippte ich nur sehr schwer um, wenn überhaupt, ich konnte mich kaum erinnern, dass mir so etwas passiert war, höchstens gaben meine Knie nach, aber leicht zu fällen war ich auf jeden Fall nicht. Das wird er sich auf jeden Fall., antwortete ich mit einem leichten Grinsen, bevor ich am Tor angekommen meinen alten Freund noch einmal an mich zog, in eine feste Bärenumarmung hinein, Es war so schön dich wiederzusehen und in Erinnerung zu schwelgen, aber auch all die Neuigkeiten zu besprechen. Ich werde dir schreiben! Mit einem letzten Schwung drückte ich ihn noch ein bisschen an mich, bevor ich mich vorsichtig wieder von ihm löste, darauf achtend, dass ich ihn nicht plötzlich umkippen ließ und nickte ihm dann noch einmal dröhnend lachend zu, bevor ich mich mit einem fröhlichen Zwinkern verabschiedete.

tbc: Königreich Elsweyr » Das Meer » Schiffe und Boote » Sea Queen"

Ich hatte meine Gründe nichts zu dem Duke zu sagen, denn kurz bevor wir am Tor angekommen waren, ertönte ein lautes Wiehern aus den Stallungen, der Duke wusste immer wenn über ihn gesprochen wurde. Ich grinste und nickte Einar zu. Lass uns beim nächsten mal nicht so viel Zeit verstreichen lassen. Ich drückte den Zwerg freundschaftlich an mich und ließ ihn nicht gerne wieder ziehen, doch es musste sein. Ich sah ihm nach, doch bald entschwand seine kleine, breite Gestalt meinem Blick und mit dem Bruder Pförtner gemeinsam brach ich zur Vespa auf.