Sie sagte nichts mehr außer ihr verstanden und ich flog in einem zügigen aber angenehmen Tempo in Richtung Fluss. Dort angekommen ließ ich mich in weiten Kreisen langsam zu Boden gleiten bevor ich mit einem kleinen Ruck aufsetzte. Mit einem leisen Rascheln legte ich die Flügel wieder an und ging wieder in die Knie damit sie absteigen konnte. Bitte absteigen die Dame., scherzte ich dabei leicht.

Dankbar lächelte ich, nun hätte ich endlich richtig das Gefühl, wieder frei zu sein. Dieses unwirklich Gefühl mit der Angst, dass das les vielleicht nur ein Traum war, hatte sich langsam verzogen. "Vielen Dank für den Flug", gab ich zurück, ehe ich mich vorsichtig daran machte, wieder von ihm herunter zu klettern. Mit meiner ominösen Erklärung würde ich aber noch einen kurzen Moment warten.

Nichts zu danken. Gab es aus meiner Sicht wirklich nicht war es doch eben der schnellste Weg gewesen um dort weg zu kommen und das war ja schließlich was wir wollten. Also war es für mich selbstverständlich das ich den Flug angeboten hatte. Während sie Abstieg hielt ich still und richtete mich erst dann wieder auf als sie sicher stand, schüttelte mich einmal etwas und sah dann mit schief gelegtem Kopf zu ihr. Schließlich wartete ich ja noch auf ihre Erklärung.

"Gib mir eine Sekunde", bat ich kurz darauf, ich musste mich nur konzentrieren, ehe ich ihm wirklich zeigen konnte, was ich meinte. Im Gefängnis hatte es einfach nur nicht genügend Platz gegeben, sie zu nutzen und zu pflegen, denn ansonsten hätte es wohl schwere Verletzungen mit sich geführt. Wenig später krümmte ich mich bereits nach vorn, während es so schien, als würden mehr und mehr Flügel aus meinem Rücken wachsen. Sie waren eher grau statt weiß und die Federn überwiegend verklebt. Auch hier konnte ich dringend ein Bad gebrauchen. Mit leicht gesenktem Blick richtete ich mich wieder auf, zwei große Flügel befanden sich nun an meinem Rücken. "Deswegen. Ich konnte sie im Gefängnis nicht ausbreiten oder pflegen, geschweige denn fliegen. Es ist... ewig her."

Ich wartete und legte mich solange ich das tat hin und bettete den Kopf auf meine überschlagenen Vorderbeine. Aufmerksam und neugierig verfolgte ich dann was als nächstes geschah. Es schob sich ein Flügelpaar aus ihrem Rücken, diese sahen aber reichlich verklebt und eher grau als weiß aber trotzdem war es doch eine ziemliche Überraschung. Damit das sie ein Engel war hatte ich nicht gerechnet. Klar dachte ich mir schon das sie anders sein musste wenn sie gefangen genommen wurde aber damit rechnete man ja dann nun doch nicht. Dann solltest du das nach holen. Du hast ja jetzt Zeit sie ordentlich zu waschen und zu säubern und dann kannst du sie auch ein wenig bewegen.

Dankbar lächelte ich ihn an, ich hatte auch vor, sie ordentlich zu reinigen, zu bewegen und wieder zu pflegen, damit sie so weich und weiß werden würden wie zuvor. "Das werde ich auch. Du glaubst nicht, wie sehr ich mich auf das Bad freue", antwortete ich ehrlich, ehe ich ihm frech und im Scherz die Zunge raus streckte, nachdem ich gesagt hatte: "Wehe, du guckst währenddessen." So eklig und klebrig wie meine Flügel aussahen, fühlte ich mich am ganzen Körper.
An einer etwas weniger einsehbaren Stelle streifte ich meine Sachen ab und trat, mit Seife bewaffnet, in das Wasser, um dort einmal unterzutauchen. Wir hatten auch eine recht seichte Stelle bei dem großen Fluss erwischt. Es war erfrischend und tat mehr als gut, schin bald kamen meine Flügel dran, die ich auch ausgiebig zu reinigen begann.

Ich konnte mir gut vorstellen wie sehr sie sich auf das Bad freute das war auch ohne ihre Worte klar ersichtlich. Ich sagte dazu nichts mehr und auf ihre nächsten Worte hin lachte ich nur was den Boden unter mir leicht vibrieren ließ. Keine Sorge. Ich bin anständig., versicherte ich ihr amüsiert. Ich hatte wirklich keine Intension zu spannen.

Nach dem Bad stieg ich aus dem Wasser, um mich ordentlich abzutrocknen und meine Flügel ordentlich auszuschütteln. Nun waren die Federn wieder schneeweiß und schon weich, wieder sauber. Ich fühlte mich wie neu geboren. Mit den neuen Sachen bekleidet, kehrte ich zu Tarako zurück. "Das hat gut getan. Vielen Dank. Ich fühle mich wie neu geboren", lächelte ich ihn an.

Während sie badete breitete ich die Flügel auf ganze Breite aus und machte mich in der Sonne aus. Ich gönnte mir wenn man so wollte ein schönes Sonnenbad. Erst als sie wieder kam öffnete ich meine geschlossenen Augen und sah sie an. Du siehst auch gleich deutlich besser aus., meinte ich in einem freundlichen Tonfall und sah sie auch so an. Das tat sie wirklich, was ein Bad nicht alles aus einem machen konnte.

Erfreut darüber lächelte ich ihn an, schwang auch leicht meine Flügel. Es fühlte sich einfach so gut an, wieder frei zu sein, es war ein wunderbares Gefühl. Alles in allem. Auch wenn die Welt so groß war, ich war einfach froh. "Danke sehr", antwortete ich mit einem Lächeln, "Was steht eigentlich als nächstes auf dem Plan? Oder möchtest du auch noch ein Bad nehmen?"

Ich habe keinen direkten Plan ABER ein Bad klingt gut. Mit den Worten schüttelte ich die Flügel einmal aus bevor ich wieder anlegte und wieder die Gestalt wechselte. Der Körper wurde kleiner, die Schuppen zogen sich vollständig zurück und wichen gebräunter Haut und auf dem Kopf wurden sie von hellen weißen Haaren ersetzt. Meine Kleidung war die selbe wie vorher auch, eine einfache helle Hose sowie eine schmale Goldkette um den Hals ansonsten hätte ich heute auf anderes verzichtet. Ich grinste sie kurz an bevor ich mich bis auf die Unterwäsche auszog und dann einfach ins Wasser ging. Wozu auch falsche scheu ich zeigte ja nichts besonderes.

Voller Neugier und vollkommen interessiert beobachtete ich, wie er seine Gestalt wechselte und damit seine menschliche annahm. Seine langen, weißen Haare waren gleich auffallend, und insgesamt wirkte er sehr attraktiv. Die Kette aus Gold war sehr auffällig, auch, dass er außer dieser am Oberkörper nichts trug.
Etwas verdattert grinste ich zurück und konnte nicht anders, als ihm einen Moment nachzusehen, ehe ich verlegen den Blick abwandte. Es war viel zu lange her, seit ich ihn in dieser Gestalt damals das letzte Mal gesehen hatte. In der Zeit, die er zum Baden nutte, begann ich, meine Flügel zu bewegen. Erst einmal langsam. Strecken und etwas einziehen waren für mich die ersten Schritte. Und ausschütteln.

Hey kleiner Engel wirf mal die Seife rüber., bat ich sie nachdem ich einmal ganz untergetaucht war. Die hatte sie schließlich noch und ohne ließ es sich schlecht waschen. Während ich wartete beobachtete ich sie dabei wie sie ihre Flügel bewegte. Ich mochte mir gar nicht vorstellen wie es war nicht fliegen zu können das war eine grauenvolle Vorstellung für mich.

Ich freute mich bereits sehr darauf, bald wieder in die Lifte empor steigen zu können, wenn ich das nicht schon bereits verlernt hatte. Allerdings zog Tarako wieder meine Aufmerksamkeit auf sich, als er um die Seife bat. Ich hatte voll vergessen, ihm diese zu geben. In einem etwas... Sehr schlechten Wurf warf ich ihm diese herüber, hoffentlich reichte es trotzdem. Insgesamt war ich körperlich durch das alles ziemlich eingeschränkt.