„Dann frage ich ihn wenn wir zurück sind.“ nickte ich.Oder wenn es mir das nächste mal einfiel. Doch neugierig sah ich zu wie Raschel den Grashalm zerflückte und dann versuchte einen Ton mit diesem zu bekommen. „Das sieht interesant aus. Wie macht man das?“ Ich konnte mich vage daran erinnern das einige der Kinder mit denen ich früher manchmal gespielt hatte etwas ähnliches getan hatten.

Ich nickte zu Aurelias ersten Worten und setzte dann ein entschuldigendes Lächeln auf. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht ob ich es so richtig mache. Meine Brüder machen das oft, wenn sie im Garten spielen. Sie können sogar richtig mit dem Gras musizieren. So sehr ich mich auch abmühte, gelang es mir nicht auch nur ansatzweise einen Ton zu erzeugen, weshalb ich es schnaufend schließlich sein ließ.

„Das klingt interessant.“Ich sah Raschel dabei zu wie sie versuchte einen Ton zu erzeugen und legte eine Hand auf ihre Schulter als sie es aufgab. “Macht euch nichts draus. Vielleicht bekommt ihr es ja irgendwann hin. Ihr könntet eure Brüder fragen ob sie es euch beibringen.“ versuchte ich sie aufzuheitern. Denn ich bezweifle dass man so etwas in Büchern finden würde.

Ich lächelte und nickt dabei Ja. Wobei ich fürchte, dass die beiden im Moment in einer Phase sind, in welcher sie solche kindlichen Spielereien nicht mehr machen. Ich neigte etwas mehr den Kopf zu Aurelia und setzte ein verschwörerisches Gesicht auf Ich habe die beiden mit Mädchen gesehen..händchenhaltend. flüsterte ich dann als würde ich ein Geheimnis weiter geben.

Ich hob die Augenbrauen als Raschel sich zu mir neigte als wäre es ein Geheimnis. “Oh? Das ist doch schön.“ erwiderte ich und lächelte. “Sie werden endlich erwachsen.“ Ich hatte bestimmt den ein oder anderen Fable für die ein oder andere Person gehabt, aber im Gegensatz zu Aurelien hatte ich noch niemand gehabt der die ‚große‘ Liebe gewesen wäre. Oder jemanden mit dem ich mich eingelassen hatte.

Ich verzog kurz das Gesicht und seufzte Ich möchte aber nicht dass sie erwachsen werden! Sie werden immer ernster, das mag ich nicht. Ich verschränkte wie beleidigt meine Arme vor der Brust Wobei ich es schlimmer finde, dass ich jeden Tag diese ganzen Briefe erhalte, von irgendwelchen adligen Söhnen.. Ich rollte mit den Augen. Ich mochte im heiratsfähigen Alter sein, was nicht hieß dass ich es auch wollte.

Ich seufzte leise. So war das halt wenn man erwachsen wurde. Ohne das ich es wollte kam die Erinnerungen von damals wieder auf. Die Krankheit und wie sehr ich mich eigentlich dadurch verändert hatte. Ich war schlagartig so viel ernster geworden. Schnell schüttelte ich den Kopf und lächelte wieder. „Vielleicht habt ihr ja Glück und wenn sie erwachsen sind werden sie wieder spaßiger.“ Das passierte ja teilweise. Die Briefe auf der anderen Seite waren eine andere Geschichte. “Oh, ja. Da kann es anstrengend sein sie nicht alle einfach ins Feuer zu werfen.“ Ich lachte leise. „Ein kleiner Tip von mir. Ignoriert sie bis ihr dafür bereit seid.“ Das war meine Strategie gewesen und soweit hatte es funktioniert. Auch wenn mir klar war das ich irgendwann gewaltigen Ärger dafür bekommen würde. „Oder schreibt das ihr über das Angebot nachdenken müsst.“ Auch etwas was teilweise funktionierte.

Ich seufzte Ich hoffe ihr habt Recht, was meine Brüder angeht. lächelte ich dann weich, ehe ich wieder ernster wurde. Das letzte Mal, als ich sie einfach in den Kamin geworfen habe, hat meine Stiefmutter mit mir geschimpft, es war das erste Mal, dass ich sie so böse erlebt habe.. erzählte ich dann leicht nachdenklich Seither mache ich es so, dass ich ganz klar ein Ablehnungsschreiben schicke. Bei manchen hat es auch gewirkt - andere wiederum bleiben hartnäckig und laden mich zu Feierlichkeiten ein - um sie besser kennen zu lernen.. Ich zog die Schultern kurz hoch. Es würde mich nicht wundern, wenn auf der Geburtstagsfeier meiner Brüder einige von ihnen auftauchen..

Ich hörte Raschel zu und sah sie dann iene weile nachdenklich an. “Wolltet ihr deswegen das ich zu der Feier komme?“ fragte ich gerade heraus. Natürlich konnte ich da auch falsch liegen. Aber die bitte vor dem Ausritt und ihre Worte gerade ließen mich vermuten das sie mich nicht nur als emotionalen Support und Freundin eingeladen hatte. So oder so könnte ich es ihr nicht verübeln. “Dann schreibt doch das ihr noch über das Angebot nachdenken müsst. Vielleicht bekommt ihr alle Jahre einen Brief um nachzufragen wie es um euch steht, oder eine Ablehnung da er nun verheiratet ist, aber dann habt ihr wenigstens etwas mehr Ruhe.“ schlug ich vor. Es funktionierte ja. Auch wenn ich mir im klaren war das erwartete wurde dass wir irgendwann jemanden heiraten mussten und am besten doch in naher Zukunft.

Ertappt verschränkte ich meine Finger ineinander Um ehrlich zu sein..ja. Aber auch weil ich euch gerne bei mir habe. Ich hatte meinen Blick gehoben und sah Aurelia fest an. Ich..ich mag es nicht zu schreiben. Ich bin nicht so besonders gut darin.. fuhr ich dann halblaut fort. Sicher, ich hatte es erlernt, was aber nichts daran änderte dass ich nicht lang genug still sitzen konnte um es durchzuhalten. Vielleicht..könntet ihr mir bei dem Schreiben helfen?

“Bitte, fühlt euch nicht schlecht deswegen.“ es war mir immer eine Freude anderen zu helfen, besonders Raschel. Selbst wenn sie nur eine Verbündete gegen potentielle Anwärter gebraucht hätte, hätte ich es ihr nicht krumm genommen. Und auch die Sache mit den Briefen ließ sich regeln. Handschriften fälschen war doch auch nur eine andere Art der Kunst. Ich lächelte Rachel also warm an und nickte. „Wenn ihr wollte helfe ich euch gerne beim Briefe schreiben. Aber es müssen eure Worte sein. Komplett kann ich das nicht für euch machen.“

@Raschel

Noch eine Weile saßen wir auf der Decke und unterhielten uns. Bis die Sonne tief stand und wir uns auf den Weg zurück zum Schloss machten wo ich Raschel verabschiedete

-> Timeskip: Thronsaal