Aurelia und ich wussten beide, wie es war, wenn man so angestrengt war, dass man das Bett nicht verlassen konnte und ich fühlte mit ihr mit, als sie Valentina darum bat, sich nicht zu überanstrengen. Unauffällig trat ich einen halben Schritt zur Seite, um näher bei ihr zu stehen, um auch mehr oder weniger metaphorisch an ihrer Seite zu stehen, denn es war mir sehr wichtig, dass es ihr auch gut ging, ich wollte sie niemals verlieren. Dann sah ich allerdings wieder zu Valentina, die meine Frage beantwortete und ich nicht schlecht staunte, denn das waren wirklich viele Tiere. Sehr gerne., erwiderte ich beinahe sofort, bevor sie sich auch schon zur Seite drehte und sich in einem bloßen Sprung in einen Hand verwandelte. Mit großen Augen beobachtete ich den Hund, der zuerst zu uns sah und dann kurz zu unseren Eltern udn wieder zurücktrabte. Erstaunlich., staunte ich und lächelte begeistert, als sie sich wieder zurückverwandelte, Ich muss zugeben, ich bin schwer beeindruckt.

Auf Valentinas Antwort hin nickte ich. Ihr Versprechen ebbte meine Sorgen ab und kurz sah ich zum Königspaar die beide noch nicht so unbedingt einverstanden damit schienen. Aber selbst unsere Eltern sollten sich, meiner Meinung nach, zugestehen dass es doch eine gute Idee war. Valntina demonstrierte ihre Kräfte und ich konnte mein Staunen nicht verbergen. Ich sah ihr nach während sie ein paar Schritte durch den Thronsaal zu unseren Eltern und dann wieder zurück machte. Ein Blick zu Aurelien verriet das er mindesten genaus so begestert war, wenn nicht mehr. “Unglaublich.” flüsterte ich und lächelte sie an. “Einfach unglaublich. Und ihr könnt das mit jedem Tier machen?” So ganz glauben konnte ich es doch noch nicht. Aber sie hatte es ja gerade selbst demonstriert.

Ich lächelte die beiden an und neigte kurz höflichen den Kopf. „Vielen Dank. Ja ich kann mich in jedes Tier verwandeln, jedes ohne Ausnahmen.”, selbst der König und die Königin schienen beide beeindruckt von meiner Fähigkeit zu sein. Ich Atmete Kurz durch und blickte erwartend in die Runde. „Haben sie noch fragen an mich? Oder einen Auftrag?“, fragte ich in die Runde und blickte die gefragten Personen an.

Es war wirklich unglaublich, da konnte ich meiner Schwester nur zustimmen, auch in jedes Tier, selbst offenbar Tiere, die wir noch nie gesehen hatte, sich verwandeln zu können, war eine Fähigkeit, die ich mir kaum vorstellen konnte. Auch wenn sie sicherlich sehr interessant wäre, wie man wohl den Wald in den unterschiedlichen Formen erkunden könnte? Ich glaube nicht, dass ich jemals aufhören werde begeistert zu sein., sagte ich ehrlich und schmunzelte, bevor ich mir kurz ihre Worte überlegte und dann den Kopf schüttelte, einen Auftrag hatte ich nicht so direkt, aber eine letzte Frage hatte ich, ich konnte einfach nicht anders als neugierig zu sein, Stammt Ihr aus Illaemor?

Wie aufregend. Die Künstlerin in mir hätte Valentina am liebsten direkt mach diversesten Tieren gefragt um diese zu zeichnen. Doch ich hielt mich zurück. Dafür war sie nicht hier. Allerdings musste ich meinen Bruder zustimmen. Aufhören darüber begeistert zu sein schien unwahrscheinlich. Ich biss mir also auf die Zunge und schüttelte den Kopf. Weder einen Auftrag noch Fragen hatte ich mehr.

Ich blinzelte kurz und sah dem Prinzen in die Augen. „Nein ich stamme nicht von hier. Meine Heimat liegt sehr weit von Illaemor entfernt. Evalon liegt wenn ich mich recht erinnere, mit einem Ritt zehn Wochen von hier entfernt. Westlich von hier.”, ich überlegte ob ich eh keinen Blödsinn erzählte und erinnerte mich an die Reise zurück. Nachdem ich sicher war nickte ich nochmal zur Bestätigung den beiden zu.

Aus Evalon, von diesem Land hatte ich noch nie gehört, aber ich war wirklich sehr interessiert, wenn ich ehrlich war, dann plante ich auch gleich schon Valentina dazu zu befragen, allerdings nicht hier im Thronsaal vor unseren Eltern, sondern vielleicht zu einem anderen, besser geeigneten Zeitpunkt. Ich nickte also dankbar und lächelte dann höflich, Dann habe ich vorerst keine Fragen mehr, vielen Dank. Ich senkte meinen Kopf kurz dankbar, ich würde später irgendwann in der Zukunft noch mehr als genug Zeit haben um Fragen zu stellen.

Das Valentina von so weit her kam überraschte mich doch etwas. Das war… weit. Sehr weit. Ich fragte mich ob man in Illaemore überhaupt Karten oder ähnliches fand. Ein weiteres kleines Projekt dem ich vielleicht nachgehen würde. Aurelien schien vorerst zufrieden mit den Antworten, auch wenn ich mir sicher war er würde Valentina zu einem späteren Zeitpunkt mit weiteren Fragen überfallen. Auch ich war zufrieden und auch unsere Eltern schienen keine Fragen mehr zu haben.

„Dann würde ich euch nun verlassen.”, ich verneigte mich vor ihnen und verwandelte mich in einen Falken und flog durch die Tür, die mir geöffnet wurde als ich einen hellen Schrei ausstieß.

(Die Straßen von Aerilon)

Etwas überrumpelt und erstaunt sah ich Valentina hinterher, die sich plötzlich in einen Falken verwandelt hatte und dann auch schon von dannen gewesen war. Ich sah erstaunt zu Aurelia, um zu sehen, ob sie genauso verwundert war wie ich es war, immerhin hatte ich mit einer so schnellen Verabschiedung dann doch nicht gerechnet, aber es bestätigte doch noch einmal ihre Worte, dass sie sich wirklich in jedes Tier verwandeln konnte. Nun hatte ich allerdings erstmals wohl einen Moment mit Aurelia gemeinsam, ohne Unterbrechungen. Diese Fähigkeit ist wirklich erstaunlich., gab ich ehrlich zu, während sich unsere Eltern bereits auf den Weg machten, was mich nicht wunderte, denn sie mussten schließlich zum großen Erntedankfest nach Knife's Edge, Hast du vor das Erntedankfest zu besuchen?

Verblüfft sah ich dem Falken hinterher und blinzelte. Normalerweise verabschiedete man sich doch anders. “Das sind sie wirklich.“ stimmte ich Aurelien zu, starrte noch einen moment gedankenverloren auf die Tür und sah dann zu meinem Bruder. “Ich weiß es noch nicht.“ gab ich zu. Natürlich was so etwas immer spannend, aber auf der anderen Seite waren da auch so viele Wesen. „Was Ich weiß ist das die Kette nicht aus dem Schloss stammt.“ Neugierig hob ich eine Augenbraue und drehte mich, fast schon erwarturgungsvoll zu ihm.

Valentina war wirklich schnell von dannen gewesen, aber vielleicht wollte sie auch das große Erntedankfest besuchen und wollte sich daher beeilen, um nichts zu verpassen. Ich hatte jedenfalls gehört, dass es dieses Jahr auch einen großen Bogenschießwettbewerb geben sollte. Aurelia jedoch wechselte das Thema sehr geschickt und ich lächelte sie etwas verschmitzt und auch ein kleines bisschen verlegen an, während ich mich auch zu ihr drehte. Wenn ich dir sage, ich hätte sie von der Hüterin des Moors persönlich bekommen?, fragte ich, nachdem ich mich versichert hatte, dass uns sonst niemand belauschte, und lachte leise, Die Geschichte dazu ist... interessant, auch wenn sie eigentlich nur damit startet, dass ich mich im Moor verlaufen habe.

Meine Neugierde wuchs nur noch mehr bei Aureliens Antwort. “Die Hüterin des Moors?“ wiederholte ich und gab mein bestes ihn nicht direkt mit Fragen zu überstürzen Das Erntedankfest war vergessen. „Jetzt musst du mir aber erzählen was passiert ist.“ Um den Punkt zu unterstreichen verschränkte ich locker die Arme und sah ihn abwartend an. Ein ‚Nein‘ oder ‚Später‘ wollte ich in dem punkt nicht akzeptieren.

Die Geschichte würde ich meiner Schwester natürlich niemals verwehren, ich wollte sie ihr sowieso unlängst einmal erzählen, aber sie war in letzter Zeit viel beschäftigt gewesen, genauso wie ich allerdings. Natürlich., bestätigte ich sie, denn wäre ich an ihrer Stelle, würde ich ebenfalls vor lauter Neugier geradezu platzen, Nun, eigentlich hat alles damit angefangen, dass ich die Gebiete weiter im Süden erkunden wollte, dort wo ich zuvor noch nie gewesen war, aber das Moor ist... komplexer als man denkt. Jedenfalls habe ich mich verlaufen und ich kam einfach nicht mehr von dort weg, jede Richtung die ich eingeschlagen habe, hat mich irgendwie wieder an denselben Punkt geführt, bis plötzlich so ein blaues Licht aufgetaucht ist und ich habe begonnen ihm zu folgen. Ich machte eine kleine Pause, immerhin kam jetzt der mehr oder wenige spannende Teil der Geschichte.

Meine Mundwinkel zuckte in ein kleines Grinsen hoch. Das Aurelien bereit war mir hier und jetzt die Geschichte zu erzählen freute mich, also hörte ich ihm auch aufmerksam zu. Das man ja eigentlich nicht irgendwelchen Lichtern im Moor hinterherlaufen sollte hätte man eigentlich wissen können. Allerdings blieb ich still und sah ihn nur weiter neugierig an. Ich wollte die Geschichte hören, nicht ihn belehren. “Und dann? “ fragte ich nach. “Du bist aber nicht ins Moor gefallen oder?“