Ich schnaubte belustigt und grinste schief. Das er mich so mitziehen würde traute ich ihm voll und ganz zu. “Ich versteh das du dir da Sorgen machst aber ich bin und war nie so fragil als das ich mir zu viel Aufregung zugesetzt hätte.“ beharrte ich trotzdem in ruhigem Ton. Dante bestätigte das er fertig mit der Ausbildung war und mein Lächeln wuchs erneut und ich tat doch tatsächlich einen kleinen Freudenhüpfer bevor ich mir ohne weiter nachzudenken seine Hände schnappte und uns beide ein paar mal im Kreis drehte wie wir es als Kinder getan hatten. „Das ist toll. Ich freu mich wirklich für dich.“ strahlte ich ihn an als wir wieder zum stehen gekommen waren. Ich hoffte dass das im Endeffekt auch hieß das ich ihn nun wieder öfters zu Gesicht bekam.

Man darf sich ja trotzdem deswegen Sorgen machen und im Normalfall weiß ich das auch aber da warst du halt gerade erst wieder genesen, meinte ich aber lächelte leicht. Als sie die Bestätigung hatte das ich fertig mit der Ausbildung war machte sie einen Freudenhüpfer, schnappte sich sogar meine Hände und drehte sich mit mir einmal im Kreis was mir ein Lachen entlockte, hatten wir das früher doch oft gemacht. Sie strahlte sogar regelrecht und ich konnte nicht anders als auch breiter zu lächeln. Danke Kleine. Wir haben jetzt ne Menge nach zu holen. Wenn.....du dir was anderes anziehst und Aiedail auch einverstanden ist so wie auch deine Eltern könnten wir einen kleinen Rundflug machen, schlug ich vor. Klar warum nicht. Lasst euch mit den Vorbereitungen aber ruhig etwas Zeit und....könnte ich von irgendwo her was zu fressen kriegen? Vielleicht ein oder zwei Kühe oder so?, meinte er und sah uns dann bitten an. Ich weiß nicht ob wir Kühe ran bekommen aber wir kriegen sicher was für dich aus der Vorratskammer. Oder was meinst du Aurelia?

Natürlich hatte Dante auch irgendwie recht, jedoch leiß ich das Thema einfach auf sich beruhen. Was wichtiger war das er wieder hier war und das er es schlussendlich ja doch erzählt hatte. Ich lächelte warm als er meinte wir hätten jede Menge nachzuholen. Direkt ein Rundflug klang in meinen Ohren wunderbar als nickte ich. „Ganze Kühe haben wir nicht aber ich werde jemanden darum bitten dir jemand etwas zu essen herzubringen, Aiedal.“ sprach ich den Drachen an und wandte mich dann wieder an Dante. „Meine Eltern um Erlaubnis bitten muss ich nicht, ich darf allerdings nur in Begleitung das Schloss verlassen. Und du bist hier also brauchen wir nicht noch eine der Wachen dazuzuholen.“ Das mein Bruder und ich diese Regel auch gerne brachen musste nicht erwähn werden. Kurz sah ich noch an mir herunter. „Was ist so falsch an meiner Kleidung ?“ fragte ich etwas verwirrt. Es war nicht einmal ein besonders auffälliges Kleid. Die freien Schultern würden vielleicht etwas Kalt beim fliegen werden, aber anders als das sah ich da Problem nicht.

Ein kleiner Berg Fleisch reicht ihm wohl. Er geht dann später nochmal richtig jagen. Oder mein Großer? Fragend sah ich meinen Drachen an der auch gleich zustimmend nickte und sich somit erstmal mit einer kleinen Portion Fleisch zufrieden geben würde. Sie meinte dann das sie niemandem bescheid sagen muss da sie mit mir ja eine Begleitung hatte sowie es für sie und ihren Bruder angeordnet war. Sie fragte aber auch was falsch an dem Kleid sei und ich grinste leicht. Naja der Rücken eines Drachens ist ein gutes Stück breiter als der eines Pferdes und da könnte ich mir vorstellen das es unbequem sein könnte darin auf einem zu reiten, erklärte ich ihr warum ich das angesprochen hatte und damit dürfte ihr auch klar sein das ich eher daran dachte das sie sich eine Hose anziehen sollte.

„Ein kleiner Berg Fleisch. Ich werde sehen ws sich machen lässt.“ versicherte ich schmunzelnd. Dante erklärte das es wohl etwas unbequem mit einem Rock auf dem breiten Drachenrücken zu sitzen. Ich blinzelte den Halbelf an, dann wanderte mein Blick zu meinem Kleid, von dort zu Aiedails Rücken und wieder zurück „Da hast du wohl recht.“ stimmte ich ihm nach einer kurzen Pause zu. Da hätte ich eigentlich auch selbst dran denken können. Ich atmete kurz durch und lächelte Dante erneut an. „Also gut wartet ihr beiden hier? Dann würde ich mich eben schnell umziehen.“ Fleisch würde ich auf dem Weg organisieren.

Aiedail zeigte das er sich freut als sie meint sich um das Fleisch zu kümmern in dem er leicht mit dem Schwanz schlug und den Kopf hob und schnaubte wobei eine winzige Flammenzunge an seiner Schnauze leckte. Na das du hier aber nichts abfackelst mein Freund, scherzte ich halb ernst und klopfte ihm gegen das Vorderbein. Von ihm kam nur ein amüsiertes "Ups" darauf was mich zum lachen brachte. Ich sah dann zu Aurelia und verfolgte wie sie ihr Kleid und dann seinen Rücken ansah und dann verstand worauf ich hinaus wollte. Keine Sorge wir laufen dir nicht weg, versicherte ich grinsend.

Ich sah überrascht zu Aiedail als dieser eine kleine Flamme ausstieß. „Huch.“ Nicht überraschend wenn ich ehrlich war. Dennoch hatte es mich kurz erschreckt. “Wunderbar, dann vrabschiee ich mich kurz.“ erwiderte ich als Dante versicherte sie würden nicht weglaufen. Ich verbeugte mich noch einmal, mehr scherzhaft als ehrlich und verschwand im Schloss.

Wenige Minuten später kamen zwei Bedienstete aus Richtung der Küche. Sie trugen zwei Körbe voll mit Fleich und legten diese dem Drachen vor den Kopf. „Die Prinzessin schickt uns mit Fleisch für euren Drachen, Sir.“ erklärte einer der beiden bevor sie sich verbeugten und wieder verschwanden.

Etwas später kam ich fertig umgezogen wieder auf den Hof und auf Dante und seinen Drachen zu. Meien Haare hatte ich sicherheitshalber zu einem ordentlichen Zopf geflochent und diesen dann in einen Dutt gesteckt. Jedoch trug ich wie immer das goldenen Stirnband. „Ist dieser Aufzug dem Herren genehm?“ fragte ich scherzhaft und drehte mich einmal im Kreis bevor ich vor Dante stehen blieb.

Höflich bedankte ich mich als man uns kurz nachdem Aurelia weg war das Fleisch brachte. Es war zwar nicht viel aber Aiedail nahm was er bekam und würde sich dann halt später was ordentliches zu Fressen besorgen, weshalb er auch brav und höflich danke sagte und es mit wenigen Bissen verschlang.
Lange mussten wir dann auch nicht mehr warten bis sie wieder kam und ich grinste leicht. Ja das ist völlig in Ordnung so. Dann warte kurz und sieh genau zu wie ich hoch kletter. Ich helf dir wenn ich oben bin, meinte ich. Ich ging wieder an Aiedails Seite, der sich hinlegte damit wir es einfacher hatten und streckte ein Bein leicht aus über das ich dann geübt nach oben zu seiner Schulter kletterte. Auf seiner Schulter blieb ich stehen und sah zu ihr runter während ich sie zu mir hoch wank. Sobald sie nah genug war würde ich ihr die Hand reichen um sie hoch zu ziehen.

Ich nickte, zufrieden das nichts dem Flug anscheinend nichts mehr im Weg stand. “Alles klar.“ meinte ich und folgte Dante zu Aiedails Seite. Ich beobachtete genau wie er auf die Schulter des Drachen kletterte. Als er mich zu sich hoch wank trat ich auf das Bein des Drachen zu und kopierte so gut es mir möglich war Dantes vorherige Bewegungen und stand kurz darauf selbst auf Aiedails Schulter. Dantes helfende Hand um mich hochzuziehen hatte ich dankend angenommen.

Sobald sie bei mir oben war grinste ich sie leicht an und half ihr dann zu Aiedails Sattel und auch in diesen bevor ich mich hinter sie setzte. Ich nutzte die Schnallen um sie fest zu machen damit sie mir nicht runterfiel und machte das selbe dann auch mit mir bevor ich meinem großen Freund auf die Schuppen klopfte. Wir sind soweit mein Großer. Ein Brummen ging durch seinen Körper während er sich aufrichtete. Raschelnd breiteten sich seine Flügel aus und er ging nochmal in die Knie um sich abzustoßen und beförderte uns dann mit kräftigen Flügelschlägen, die den Boden aufwirbelten und den Wachen wohl kurz die Sicht nahmen, immer höher bis wir eine angenehme Flughöhe hatten bei der wir die ganze Stadt unter uns sehen konnten. Sieh nach unten, meinte ich nachdem ich mich zu ihrem Ohr vorgelehnt hatte um nicht schreien zu müssen.

Ich ließ mir bereitwillig in den Sattel helfen und sah Dante dann neugierig dabei zu wie er erst mich fest schnallte und sich dann hinter mich setzte um bei sich das Gleiche zu tun. Ich machte einen etwas überraschten laut als Aiedail sich aufrichtete und hielt mich vorne am Sattel fest. Der Drache schlug seine riesigen Flügel und ich hielt erschrocken, aber auch freudig die Luft an als wir los flogen. Es war schließlich mein erster Flug auf einem Drachen. Meine Hände verkrampften sich tatsächlich etwas in den Sattel jedoch breitete sich langsam ein Lächeln über mein Gesicht aus. Der rauschende Wind und dieses Gefühl so weit über dem Boden zu sein war einfach aufregend. Nicht ganz wie ich es mir vorgestellt hatte, aber immernoch unglaublich. Dantes Stimme drang durch den kleinen Rausch und ich sah nach unten auf die Stadt. „Unglaublich. Mein Balkon ist nichts dagegen.“ Die Aussicht war wirklich erstaunlich.

Ich lachte als ich sehen konnte wie sie staunte und wie sie kurz brauchte um auf meine Stimme zu reagieren, aber ich konnte es auch verstehen. Die Aussicht war von hier oben einfach zu schön, da konnte man sich auch schon mal darin verlieren. Das war etwas das auch mir gerne mal geschah wenn wir über eine schöne Landschaft flogen. Tja es geht nichts über die Aussicht vom Rücken eines Drachens, scherzte ich grinsend. Aber sag wo würdest du denn gerne hinfliegen?

„Wirklich atemberaubend.“ Ich staunte weiter über die Aussicht, versuchte sogar die Wesen in der Stadt auszumachen, was von dieser Höhe nicht klappte. Sobald ich meinen Blick wieder abwenden konnte drehte ich mich, soweit es mir möglich war, zu Dante herum. “Wohin fliegen?“ Ich überlegte kurz. „Können wir zu den blühenden Wiesen?“ fragte ich dann. Die goldgelben Rapswiesen sahen vom Pferderücken schon wunderschön aus. Ich fragte mich wie sie dann erst von oben aussehen mussten.

Ich ließ sie erstmal staunen und wartete ganz entspannt während Aiedail seine Runden über Aerilon drehte, sah dabei selbst auf die Stadt herunter. Als sie dann fragte ob es zu den blühenden Wiesen gehen könnte, nickte ich nur grinsend und klopfte meinem Drachen kräftig auf die Schuppen. Du hast die Dame gehört! Auf zu den blühenden Wiesen! Du weißt welche da sind wir auch schon drüber geflogen auf dem hin weg!, rief ich ihm zu. Er drehte kurz den Kopf zu uns nach hinten, nickte leicht und drehte dann in die entsprechende Richtung ab. Seine Flügelschläge waren langsam und ruhig so das wir in einem entspannten Tempo über den Himmel glitten.

--> Blühende Wiesen

Ich lächelte erfreut und richtete meinen Blick dann nach vorne als Aiedail die Richtung wechselte und in Richtung der Wiesen flog. Das Tempo war auch angenehm und ich genoss einfach dieses Gefühl. Wie das wohl erst mit meinem Drachen werden würde? Aber das dauerte sicherlich noch einige Zeit. Mein Griff in den Sattel hatte sich auch mehr gelockert, ich hielt mich trotzdem weiter fest.

-> Blühende Wiesen