Ich hörte Raven zu und nickte. "Natürlich. Wenn das dein Wunsch ist. Allerdings würde ich es begrüßen, wenn wir auch danach noch zusammenarbeiten würden." Auch dank Ravens Grollen, bemerkte ich, dass sich die Wachen in die Zelle gewagt hatten und drehte mich zu ihnen um. "Gibt es etwas?" fragte ich. Sie zögerten kurz, ehe der eine sagte: "Nun....Reiter Arnac. Wir dachten nur, dass Ihr vielleicht mit dem Todesdrachen ausreiten wollt und würden deswegen die Ketten abhängen." Ich stutzte etwas verwundert, woraufhin mir die andere Wache erklärte: "Uns wurde, als wir hier angefangen haben, gesagt dass, sollte je ein neuer Reiter für den Todesdrachen gefunden werden, dieser wohl einen Austritt unternehmen würde. Wohl um die gegenseitige Beziehung zu vertiefen oder etwas in die Richtung. Wenn wir uns geeirt haben, bitten wir vielmals um Verzeihung...." "Nein, nein. Schon gut, ich begrüße es, dass ihr mitgedacht habt." Ich wandte mich halb zu Raven, sprach aber immer noch zu den Wachen. "Dann öffnet bitte die Zelle, sodass wir uns aufmachen können." "Jawohl." So zackig wie möglich, machten sich die zwei daran, ein großes Tor, dass an der andere Seite der Zelle lag, zu öffnen.

Während der Konversation zwischen meinem neuen Reiter und den Wachen sagte ich nichts drehte mich jedoch in die Richtung, in welche das Tor geöffnet wurde. Ich könnte anscheinend doch einmal wieder sehen wie sich die Welt in den paar Hundert Jahren verändert hatte. Auch wenn ich bezweifelte das es viel war, immerhin waren dies Menschen. Was mich jedoch für einen Moment verwirrte war der Fakt wie sie die Ketten welche neben dem Eingang befestigt waren lösen wollten. Diese Frage beantwortete sich aber schneller als erwartet als ein Magier hereinkam und für mich, unverständliche Wörter mit der Wache austauschte bevor er wieder herausging. Danach schien das Speerartige Ende der Kette einfach heraus geschoben zu werden, wie als würde meinen einfach einen Schlüssel aus einem Schloss ziehen.

Als das Tor schließlich geöffnet war und Raven sich wieder frei bewegen konnte, nickte ich den Wachen dankend zu, ehe ich mich an meine "Partnerin" wandte. "So, dann wollen wir mal. Darf ich?" fragte ich um Erlaubnis, mich auf sie setzen zu dürfen. Dabei kam mir kurz der Gedanke, ob mich Raven nicht einfach abwerfen würde, wenn wir in der Luft wären. Dass würde zwar wohl nicht geschehen, aber ich sollte dennoch bei unserem kleinen "Ausflug" wohl noch mehr auf meine Wortwahl als sonst achten. Denn so stark ich auch war, mit einem Todesdrachen würde ich mich nur ungern anlegen wollen.

Als er fragte ob er auf meinen Rücken durfte zögerte ich. Brachte mich dann aber schließlich in eine niederliegende Position in welcher er keine Probleme haben sollte hochzukommen. Versuch bloß nicht herunterzufallen, deinen Part des Plans musst du immer noch einhalten. Den Fakt mit den eventuell scharfen oder picksenden Federn außenvorlassend. Während ich so lag ließ ich meine beiden Gelenke der Flügel leicht kreisen. Nach Jahren ohne Bewegung müsste ich erst das Gefühl wieder zurückbekommen. Dies sollte aber kein Problem sein, immerhin war ich sowas gewohnt.

Mit leichtem Erstaunen stellte ich fest, dass Raven wohl selbst daran Interesse hatte, dass ich nicht so schnell starb. "Natürlich, dass wäre für uns beide unvorteilhaft." stimmte ich zu und versuchte dann, eher unbeholfen, auf ihren Rücken zu gelangen. Kaum saß ich einigermaßen sicher, von bequem konnte keine Rede sein, spürte ich auch schon an den Beinen ein paar der picksenden Federn des Todesdrachen. "Naja, tödlich sind sie in dieser Position ja nicht..." Dann sagte ich: "Ich sitze sicher, wir können los."

Hinter der Tor führte ein langer Gang, groß genug um mich zwei mal zu beherbergen nach oben. Am Ende war erneut ein Tor welches sich nach einer Weile aber auch öffnete. Dahinter kamen mehrere Wachen zum Vorschein, welche jedoch schnell Platz machten. Meine Flügel noch ein letztes mal kreiseln brachte ich mich in eine leicht knieende Position nur um mich abrupt vom Boden abzustoßen und direkt in Richtung der Wolkendecke begebend. Die Federn wurden dabei an allen Stellen durch den Wind leicht angepresst welches es auch für den Magier auf meinem Rücken bequemer machen sollte. Das Gefühl endlich wieder nach hunderten von Jahren mal wieder die Flügel zu öffnen, es war...wie sagten es die Zweibeiner noch gleich...Nostalgisch. Den Wind welcher gegen mich und meine Federn prallte war dabei mehr als nur Willkommen.

Der Schwung, mit welchem Raven abhob, war etwas stärker, als ich erwartet hatte, doch konnte ich mich noch gut auf ihrem Rücken halten und dank des Windes saß ich nun auch etwas bequmer.

---->Die Wiesen und Wälder

(Ich hätte gesagt, dass wir dort herumfliegen, weil einen "Luftraum" indem Sinne gibt es ja nicht und die Stadt halte ich für etwas zu klein)

Außerhalb des Bereichs fliegende sah ich im Augenwinkel noch eine doch recht willkommen Aussehende Gegend, auf welche ich auch direkt anfing hinzusteuern. Dabei durch die schon gewonne Geschwindigkeit kaum mit den Flügelschlagend und mehr Gleitend näher kommend.

{->Die Wiesen und Wälder}

Obwohl ich mich so gut es ging festhielt, war die abrupte Verlangsamung von Raven kurz vor der Zelle doch so heftig, dass ich beinahe herunterfiel. "Wäre es beim nächsten Mal möglich, es sanfter zu landen?" fragte ich daher, nachdem ich vorsichtig abgestiegen war. Nicht, dass ich mir bei einem Sturz tatsächlich irgendetwas gebrochen hätte und selbst wenn: Ich konnte mich ja selbst heilen. Trotzdem fand ich, dass wir uns, zumindest zum Schein, aufeinander ein und abstimmen sollten. Und dazu zählte in meinen Augen auch das geordnete Landen bzw. Starten.

Noch kurz wartend bis er Abgestiegen war, schritt ich mit schweren Schritten an den Wachen vorbei und an den Toren und hinein in den Tunnel welcher zu der Zelle führte. Der Gang nur in Abschnitten mit einzelnen Fackel erleuchtet. Mein Schweif fegte während ich Hinabschritt, über den Boden.

"Keine Lust zu reagieren, wie? Na gut." Schweigend folgte ich Raven noch zurück zu ihrem "Wohnort", während einige der Wachen das äußere Tor wieder schlossen. Erst jetzt merkte ich auch wieder, wie schwerfällig ich in dieser Magie Isolationszelle doch war. "Dagegen ein Mittel zu finden..." Dass wäre schon sehr praktisch, aber momentan hatte ich wichtigers zu tun. Zunächst sollte ich mich aber vielleicht beim König oder seiner Gemahlin melden, allein schon deshalb, um zu verhindern, dass sie oder anderem am Hof auf den Gedanken kommen, ich würde Raven immer nur still und heimlich besuchen, um mich gegen sie zu verschwören. Was irgendwo zwar auch stimmte...aber dass brauchten sie ja nicht zu wissen.

Am Ende des Tunnels durch das letzte Tor tretend, wandte ich meinen Blick auf den Eingang der Zelle. Er war Offen, wahrscheinlich um dem Magier die Möglichkeit zu geben sich direkt wieder hinauf in den Palast zu begeben. Da mich dies aber nicht wirklich lange beschäftigen konnte, rollte ich mich nach kurzer Zeit jedoch schon wieder zusammen. Arnac hielt ich dabei im Blick, indem ich meinen Kopf auf dem Steinernen Boden ablegte und Ihn lediglich mit den Augen folgte.

Es schien tatsächlich so, als ob Raven nichts mehr zu sagen hätte bzw. sagen sollte. Trotzdem fand ich es, allein schon um gegenüber den Wachen, die ja auch der Königsfamilie negativ über meinen Umgang mit Raven berichten konnten, wichtig, noch ein paar Worte mit dem Todesdrachen zu wechseln. "Nun, dann hoffe ich, dass wir in Zukunft gut zusammenarbeiten werden." Ob sie mir diese Worte glaubte oder nicht, war im Moment nicht so wichtig: Der Schein zählte.

Zwischen Ihm und den Wachen hin-und-her sehend, wusste ich was er mit den Worten plante. Selbst wenn ich es nicht mochte, so war er für die kommende Zeit mein einziger Weg aus dieser Zelle. "Sicherlich doch...sollte der König dies...gewährleisten." Auf diese Antwort hin, erhob ich meinen Kopf von dem Steinernen Boden und sah zu den Wachen hinüber, welche noch immer am Eingang standen. Die Augen dabei anscheinen auf Arnac gerichtet, aber ich könnte mich auch Täuschen.

Ich war froh, dass Raven, zumindest für den Moment, "mitspielte" und verbeugte mich auf ihre Antwort hin leicht. Dann machte ich kehr, wobei mein Blick kurz über die Wachen gleitete, doch diese ignorierten mich und schienen sich ganz auf den Todesdrachen zu konzentrieren. Innerlich mit den Schultern zuckend stieg ich dann die Treppe hinauf, mit dem Gemach der Königin als Ziel.

---> Privatgemächer von König Elvetian und Königin Mae