Ohoho, eine ganz besondere Bedienung? Wer ist denn das glückliche Ding? Ich notierte mir innerlich den Namen dieses Ladens, den wollte ich mir auf jeden Fall selbst einmal ansehen, er klang ganz wunderbar. Ein kleiner Ort nehme ich an? Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du mit einem Ordensbruder befreundet bist. Grinsend knuffte ich Einar wieder einmal gegen die Schulter.

Wega, dunkle Haut wie Leder mit weißen Sommersprossen, wie ein Sternenhimmel, spitze Ohren, ein Dunkelelf, die Zunge spitz und schnell, oho, vor seinen Worten sollte man sich in Acht nehmen, aber ich glaube von seinen Dolchen auch. Ich komme natürlich auch wegen den Aufträgen, aber lass mich dir sagen, diese Bedienung, besonders die Rückseite, ist ein Anblick... und auch ein Gefühl, dass niemand so schnell vergisst. Ich lachte gut gelaunt, ich konnte mich noch zu gut daran erinnern, wie ich ihm beim vorbeigehen auf sein besonders schönes Hinterteil geschlagen hatte, und ich bereute keine Sekunde davon, auch wenn die Reaktion etwas unerwartet ausgefallen war. Über seine Flügel verlor ich natürlich kein Wort. Er hat noch meine Kapitänsjacke. Das Knuffen spürte ich kaum und knuffte Rio dann gleich sachte zurück. Nicht? Aber dabei habe ich doch überall Freunde. Es war doch etwas, auf das ich sehr stolz war. Aber Bruder Cadfael ist auch kein gewöhnlicher Ordensbruder, würde ich behaupten. Er mag ein Heiler sein, aber er kann auch mit dem Schwert umgehen, lass mich dir das sagen.

Da kommst du ja richtig ins schwärmen, vielleicht muss ich mir diesen Wega ja auch mal selbst ansehen. Ich zwinkerte Einar frech zu, auch wenn ich ihm nicht seine "Beute" streitig machen wollte. Ansehen wollte ich sie mir aber doch sehr gerne, denn immerhin hatte der weißhaarige Zwerg einen äußerst guten Geschmack. Wenn er die behalten hat kann er dir ja kaum so abgeneigt sein. Ich grinste und lachte dann auf, als ich zurückgeknufft wurde. Ja aber natürlich, wie konnte ich das vergessen? Aber ein Ordensbruder, der mit dem Schwert umgehen kann? Du hattest schon immer die interessantesten Gestalten in deiner Umgebung.

Oho, das solltest du definitiv tun., unterstützte ich Rio sofort und lachte dann, ich hatte da keine besonders hohen Ansprüche, ich war auch nicht sonderlich besitzergreifend, ganz im Gegenteil, weder bei meiner Crew, meinen Liebhabern, noch bei meinen Freunden und Bekannten, ich nahm jeden so an, wie er kam oder, besser gesagt, kommen wollte. Allerdings grinste ich schon etwas stolz, als sie die Situation mit meiner Jacke kommentierte. Ach, du solltest hören, was er mir schon alles um die Ohren geworfen hat. Er kann eine ganz schöne Kratzbürste sein. Ich seufzte leicht verträumt, bevor ich wieder lachte. Aber du kennst mich ja, ich liebe es, wenn ich etwas arbeiten muss dafür. Zum Thema "Bruder Cadfael" nickte ich nur und grinste noch einmal breit. Er ist in der Tat ein sehr interessanter Bursche.

Ah ich sehe schon, so einer ist es, will sich zieren, na dann bleib mal schön am Ball. Wenn Einar Interesse an diesem Dunkelelfen fand musste er wirklich eine Menge zu bieten haben, besonders so wie der alte Zwerg da von ihm sprach. Er würde ihn nicht mehr los werden, damit würde dieser Wega zu leben lernen müssen. Dann wünsche ich euch schon mal einen schönen Umtrunk.

Und wenn nur eine Freundschaft herauskommt, ich würde es ihm auch nicht übel nehmen, auch wenn er dann eindeutig etwas verpasst., meinte ich grinsend und lachte nur, ich gab ein sehr genügsamer Zwerg, mein einziges Ziel im Leben, nachdem meine wunderschöne Tochter immer weiter wachsen und gedeihen zu sehen, und noch einige Jahre vor mir zu haben, war es, bis zu meinem letzten Tag jeden Tag betrunken, befriedigt oder bezahlt auf einem halbwegs bequemen Schlafplatz einzuschlafen, mehr nicht. Ich musterte Rio liebevoll und zog sie dann noch einmal in eine Bärenumarmung. Ich sehe dich bald wieder, möchte ich hoffen, ja?

Es wäre eine Schande, wenn er sich das entgehen lässt. Ich lachte und drückte Einar nur zu gerne zurück, als er mich umarmte. Wenn ihr hier öfter anlegt dann sicher, erstmal bleibe ich sicher hier. Ich klopfte Einar auf den breiten Rücken und genoss die feste Umarmung, die er mir da bot, das war doch einmalig.

Ausgezeichnet!, stimmte ich sofort begeistert zu und klatschte in die Hände, bevor ich Rio gleich in noch eine Umarmung zog, Wenn du noch Aerilon oder Thalberg kommst, werden wir uns vielleicht auch noch sehen, aber auch das Königreich Elsweyr hat einiges zu bieten. Zumindest wenn man auf sich aufpasste, für mich war das kein Problem, ich war ein Zwerg, keine Magie, nichts besonderes, aber trotzdem konnte dieses Königreich gefährlich sein. Pass auf dich auf und vergiss deinen alten Herren nicht. Wir sehen uns! Ich zwinkerte Rio noch einmal zu und drückte sie noch einmal fest an mich, bevor ich sie losließ, ich hatte immerhin noch einen weiten Weg vor mir, außerdem wollte ich meiner sonstigen Crew auch noch die Gelegenheit geben sie zu begrüßen und mit ihr zu sprechen, was sie sicher alle sehr gerne auch noch taten.

tbc: Königreich Illaemor » Aerilon » Die Straßen von Aerilon

Ich könnte dich nie vergessen, du alter Haudegen. Ich drückte Einar noch ein letztes Mal und klopfte ihm dann noch einmal jovial auf die Schulter, ehe er auch schon am Aufbrechen war. Pass du auch gut auf auf dich! Schließlich verbrachte ich noch einige Stunden mit der Crew, och sah altbekannte Gesichter und lernte neue kennen, ich hatte eine Menge Spaß und schwelgte nur so in Erinnerungen. Als ich wieder über Bord sprang hatte ich ein breites Lächeln im Gesicht.
(Das Meer/Großes Korallenriff)

cf: Königreich Illaemor » Wohngebiete der Charaktere » Abtei von St. Peter und St. Paul

Die Königreiche Illaemor und Elsweyr waren mir lange noch nicht langweilig geworden, genauso wenig die freie Stadt Thalberg in deren Mitte. Vielleicht hatte es aber auch an der Gesellschaft gelegen, vielleicht auch besonders an der einen Gesellschaft, die eigentlich in Madame Madma’s Magische Menagerie arbeitete und der ich mal mehr und mal weniger zufällig immer öfters begegnet war - Wega. Sein Umfeld kennenzulernen war mir eine Freude gewesen, wie auch seine unerwartete Bekanntschaft mit dem Kronprinzen von Ilaemor höchstpersönlich, aber es hatte natürlich auch geholfen, dass ich seine Arbeitgeberin Madame Madma auch bereits gekannt hatte. Nun hatte ich ihn endlich, mit etwas Unterstützung von Nassira, endlich dazu überreden können, einmal mit mir nach Khisfire zu reisen, damit ich ihm einen weiteren großen Stolz in meinem Leben, die Sea Queen und natürlich noch viel wichtiger, deren Crew, vorstellen hatte können. Denn das Meer rief mich wieder, um zu einem neuen Abenteuer aufzubrechen, dieses Mal sogar wieder ausnahmsweise mit Nassira an meiner Seite als mein ehemaliger sogenannter erster Maat, denn auch sie hatte wieder Lust auf ein Abenteuer bekommen. Ich wusste noch nicht, wo es uns hinverschlagen sollte, aber nachdem ich Wega nun zur Genüge mein Schiff gezeigt und ihn meiner gesamten, bunten Crew vorgestellt hatte, standen wir auf den knirschenden Planken des Steges vor der Sea Queen zur Verabschiedung. Ich schätze, du kannst es kaum erwarten mich wieder loszuwerden, Schönheit? Ich lachte laut und locker, so wie doch eigentlich immer, doch vielleicht wurde ich auf meine alten Tage doch noch etwas sentimental, denn es überzeugte sogar mich nicht wirklich von meinen Worten. Beim Klabautermann, ich werde Wega so sehr vermissen.

Aurelien war fort und auch ich hatte Illaemor verlassen, nicht nur deshalb, aber es hatte geholfen etwas Abstand zu gewinnen um die Trauer zu überwinden darüber, dass mein kleiner Bruder fort war. Wer wusste ob er lebendig zurück kehren konnte? Wer wusste ob wir uns jemals wieder sehen würden? Ich hatte Einars und Nassiras Drängen nachgegeben und war mit ihnen nach Elsweyr gereist, ein Land das für Wesen wie mich sehr gefährlich war, doch, selbst wenn ich es nie zugeben würde, so fühlte ich mich bei niemandem sicherer als bei Einar. Nun hatte ich mir gerade eingehend sein Schiff und seine Crew angesehen, die mir beide mehr gefielen als ich es sie Leute um mich herum wissen ließ. Jetzt war es also an der Zeit für den Abschied und ich fühlte deutlich, dass ich nicht noch jemanden auf Dauer verlieren wollte, Aurelien hatte mir gereicht. Ich verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust und verdrehte die Augen über den breiten Zwerg vor mir. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, dass du aufhörst mir Worte in den Mund zu legen.

Ein weiches, sanftes Lachen drang aus meiner breiten Brust hervor, und auch wenn es so dröhnte wie immer, so fehlte doch dieser gewisse unbeschwerte Unterton, den man ansonsten von mir gewohnt war. Natürlich freute ich mich auf das nächste Abenteuer, außerdem blieb ich nie allzu lange am selben Ort, selbst wenn er mir wirklich gut gefiel und nicht nur das, dieses Mal hatte ich wieder meine Tochter an meiner Seite, etwas das mich so unglaublich glücklich machte, aber trotzdem kam ich gerade nicht umher, als Wega noch ein letztes Mal genauer zu mustern. Ich zögerte kurz, ungewöhnlich für mich, bevor ich meine rechte Pranke ausstreckte und sie für meine Verhältnisse wirklich völlig sachte an seine Wange legte. Machs gut, Wega. Es war immer ernst, wenn ich ihn nicht "Schönheit" nannte, das war inzwischen sogar mir aufgefallen, aber so gerne ich ihn hatte, ich versuchte wirklich seine Grenzen respektieren zu lernen, auch wenn es mir mehr als nur schwer fiel. Ich lächelte ihn also sanft an, bevor ich auch schon wieder im Begriff war einen Schritt zurückzumachen und mich dann abzuwenden, um zurück zu meine Schiff zu gehen.

Einars Hand an meiner Wange fühlte sich warm an und war doch wie ein Pfeil ins Herz, vielleicht würde es das letzte Mal sein, dass ich seine Stimme hörte, egal was ich auch ständig zu und über ihn sagte, seine Anwesenheit war mir wichtig geworden, ich mochte es ihn lachen zu hören und ich mochte es, wenn er mich als "Schönheit" bezeichnete. Wieso musst du mir mein Herz stehlen und jetzt abreisen? Jaja, du auch. Ich wandte mich ab und marschierte davon, den Blick stur nach vorne gerichtet, mit Augen deren Brennen ich ignorierte. Ich hörte wie das Schiff zum Aufbruch fertig gemacht wurde und blieb plötzlich stehen. Scheiß drauf. Ich drehte auf dem Absatz um und ging zurück, zu Anfangs jedenfalls, dann wurde ich immer schneller und schneller bis ich schließlich rannte und mit einem mächtigen Satz vom Steg absprang. Ich landete an Deck des anfahrenden Schiffs und sah Einar dann genervt an, als wäre nichts passiert. Als könnte ich dich alleine lassen, du bringst dich doch nur selbst um. Ich zog meine Tasche, die ich umgehängt trug, so, dass ich hinein greifen konnte und kramte aus ihr Einars Jacke hervor, die er mir vor all der Zeit gegeben hatte. Außerdem muss ich dir noch was zurück geben, du Tölpel.

Die Sea Queen war bereit für das nächste Abenteuer, genauso wie meine Mannschaft, und doch sah ich etwas melancholisch auf die Segel, die gehisst wurden und atmete scharf aus, als ich das leichte Rütteln spürte, wie sich der Anker lichtete. Es war Zeit in neue Lande aufzubrechen, vielleicht auch wieder in welche, die ich noch nie gesehen hatte. Doch plötzlich hörte ich laute Rufe von Deck und lehnte mich in meinem riesigen Kapitänssitz, auf dem ich saß, nach vorne, nur um mir eine nur zu bekannte dunkle Gestalt, sogar in der Dämmerung noch zu erkennen, meine Jacke in ihrer Hand. Meine Mannschaft jubelte, als mir eine einzelne Träne über die Wange lief und ich erleichtert lachte. Ach, Schönheit., seufzte ich mit einem weichen Tonfall und einem noch viel weicheren Blick, den man wohl seit dem Tod meiner ehemaligen Partnerin Elora nicht mehr gesehen hatte, bevor ich einladend grinsend auf meinen breiten Oberschenkel klopfte, Komm her du.

Fürs Protokoll, ich mache das nicht, weil du es mir gesagt hast. Ich grinste und warf dann noch alle restlichen Bedenken über Bord, als ich die letzten Meter zwischen Einar und mir überwandt und mich förmlich auf ihn warf. Ich würde Mama Madma eine Nachricht zukommen lassen müssen und auch Aurelien, wenn ich ihn denn erreichen konnte, aber ich bereute meine spontane Entscheidung nicht, am Festland zurück zu bleiben, während mir zwei der wenigen wichtigen Personen entglitten die ich hatte... nein, das war nicht zu ertragen. Alles was ich je gewollt hatte war frei sein und wo war man freier als auf See?