Doch deutlich erstaunt sah ich Undertaker an, natürlich hatte ich keine Ahnung, wie mein Lachen sich anhörte, wie irgendjemandes Lachen sich anhörte, ich konnte es höchstens sehen oder fühlen, auch wenn ich letzteres nur bei dem ehemaligen Geistlichen meiner Herde getan hatte, mit der Hand auf seiner Brust, aber niemals hatte mir jemand angedeutet, es wäre schade, wenn ich selber nicht lachen würde. Findest du das wirklich?

Ich würde dich niemals anlügen. Das hatte ich auch wirklich nicht vor. Ich war von grundauf eine sehr ehrliche Person, ich sagte meine Meinung immer frei heraus, doch bei Cecil war mir das besonders wichtig. Er bedeutete mir so viel, dass ich nichts vor ihm verbergen wollte.

Undertaker hatte natürlich recht, ich hätte ihm auch niemals unterstellt, dass er mich anlügen würde, aber es war doch etwas, was für mich vollkommen unbegreiflich war. Vielleicht waren es die Blicke der anderen aus der Herde damals gewesen, oder aber etwas ganz anders, was auch immer es gewesen sein mochte, es hatte mich doch sehr lange zurückgehalten wieder zu lachen. Ich mochte es noch immer nicht so wirklich, vor allem die Ungewissheit, wie laut oder wie hoch es war, aber trotzdem konnte ich nicht anders, als stumm in mich hineinzulächeln.

Ich war über das Lächeln, das Cecil zeigte sehr erfreut und betrachtete es eingehend, so nahe wie ich bei ihm war, war das auch kein großes Problem zum Glück. Ich drehte allerdings den Kopf, als ich ein Maunzen hörte und im nächsten Moment spürte wie mir etwas auf den Schoss sprang. Es war Ciel, der nun wohl von seinem Ausflug mit Tremble zurück gekehrt war.

Selber wusste ich gar nicht so recht, was ich damit anfangen sollte, mit diesem Wissen, dass Undertaker mein Lachen für schön empfand, oder sogar wunderschön, wie er es bezeichnet hatte, aber ich dachte noch ein bisschen daran, bevor ich ein kaltes Näschen spürte, das mein Bein anstupste, Trembles war also zurückgekehrt und ich lächelte ihn an, bevor ich mich vorbeugte und ihm leicht über den Kopf strich, wie um zu sagen, Du bist wieder da, wie schön.

Ich kraulte meine Haikatze zwischen den Ohren, die sofort zu schnurren anfing, und betrachtete den Wolpertinger, der mit ihm zusammen zurück gekehrt war. Ihr wart lange weg. Was sie wohl für Abenteuer erlebt haben? Ciel war jedenfalls durch und durch nass und durchweichte nun auch meinen Mantel, an dem er sich abzutrocknen suchte.

Trembles sah ebenfalls neugierig zu Undertaker und stupste seinen Mantel an, bevor er eine Runde im Kreis hoppelte und dann einmal Männchen machte, etwas was ich immer besonders entzückend empfand, denn es zeigte deutlich seine hasenartige Seite, im Gegensatz zu den anderen Seiten, die er noch an sich hatte. Ich sah dann allerdings zu Undertaker und hob wieder meine Hände, um deuten zu können, Das wüsste ich auch gerne, ich bin sicher, die beiden entwickeln eine einzigartige Freundschaft. Ich zögerte kurz, während ich zu ihm hochsah, mein Blick beinahe etwas fragend. So wie wir auch.

Ich streckte eine meiner langen Hände aus und tätschelte Trembles den Kopf, er war wirklich ein niedliches Tierchen, während ich Cecils Gesten zusah. Ja... Freunde... Tun sie bestimmt. Und findest du wirklich? Ich legte den Kopf etwas schief und grinste Cecil vielleicht eine Spur fragend an. Eigentlich war ich sehr glücklich darüber was er sagte, ich mochte mir mehr wünschen, doch mein Plan war es vorerst nur gewesen näher an Cecil heran zu kommen und das hatte ich geschafft.

Offen sah ich Undertaker an und lächelte dann, besonders sanft darüber, dass er Trembles den Kopf tätschelte, der überhaupt keine Angst vor Undertaker zu haben schien, ganz im Gegenteil. Trembles war sehr niedlich, aber er konnte auch sehr anders, er war immerhin ein Wolpertinger und bisher hatte er diese Seite aber nie Undertaker gegenüber gezeigt.Ich denke, du hast mich bereits zweimal aus unangenehmen Situationen befreit, du hast für mich übersetzt, du hast mir zuhause geholfen, du möchtest sogar mit jemandem wie mir zusammenarbeiten, und du hast deine Geschichten mit mir geteilt., begann ich zu deutlich und lächelte Undertaker noch etwas breiter an, Ich bin froh, dass ich dich kennengelernt habe.

Du hast noch so viel mehr verdient. Ich konnte nicht anders als das zu deuten, denn es war eine schwerwiegende Wahrheit in meinen Augen. Cecil hatte so viel mehr noch verdient als ich ihm geben konnte und natürlich sehr viel mehr als die Welt ihm geben wollte. Ich bin froh, dass du mich in deine nähe lässt.

Meine Augen weiteten sich etwas, ich war mir nicht sicher, ob ich Undertaker wirklich richtig verstanden hatte, aber er hatte bisher alle Gebärden problemlos gekannt und seine Sätze richtig formuliert, also glaubte ich ihm nicht, dass es ein einfacher Fehler war bei den Zeichen, sondern dass er es wirklich so meinte. Warum sollte ich dich nicht in meine Nähe lassen?, fragte ich deutend nach und senkte dann meinen Blick, bevor ich Undertaker beinahe etwas schuldbewusst ansah, Es tut mir leid, wenn ich anders auf dich gewirkt habe, ich bekomme nur sehr schnell Angst. Aber ich habe gesehen, es gibt keinen Grund vor dir Angst zu haben. Ich lächelte ihn schmal an.

Es ist nicht so als wäre deine Reaktion auf mich ungewöhnlich, es kommen nur die wenigsten darüber hinweg. Ich hatte nicht vor mich deshalb zu beschweren, so war es nun einmal, ich wusste selbst, dass ich eine merkwürdige Gestalt war. Deshalb bin ich froh.

Ich möchte dir versichern, dass immer nur mein Körper so reagierte, nie mein Geist., deutete ich Undertaker und lächelte ihn sanft an, ich war sehr schreckhaft, natürlich, besonders noch immer in der Stadt, unter diesen vielen anderen Wesen, aber ich bemühte mich dennoch immer für alle ein offenes Ohr zu haben, egal wie sie mir begegneten oder erschienen. Ich wollte auch, dass Undertaker das wusste, ich vertraute ihm inzwischen wirklich, besonders nach allem, was er für mich getan hatte.

Ich lächelte zu Cecil hinab, es war eins meiner unnatürlich breiten Lächeln, aber es hatte einen wesentlich sanfteren Anstrich, als es die meisten hatten. Du bist was besonderes. Das war Cecil für mich allerdings wirklich, er war völlig einzigartig in meinen Augen. Nicht nur wegen seinem Fell, oder seinem nicht vorhandenen gehör, einfach die Art wie er sich verhielt, wie er mit den Leuten umging, wie er so unfassbar geduldig gegenüber fast allem war.

Ich habe das Gefühl, das hier, könnte auch etwas ganz besonderes werden., gab ich Undertaker zu bedeuten und nickte ihm dann lächelnd zu, auch wenn ich mir noch nicht ganz sicher war, was genau unsere ungewöhnliche Freundschaft werden könnte, so war ich dennoch sehr froh, dass ich Undertaker richtig kennengelernt hatte und das nicht nur durch die Gerüchte, die einem hier oder da erzählt wurden. Ich freute mich bereits, was Mutter Natur für uns parat haben würde.

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