Wer auf den Marktplatz kam wurde erstmal von der üblichen Menge an Ständen und Leuten begrüßt, nur auf einer Seite schien diese Menge anders. Von dieser Seite des Platzes hörte man immer wieder Ah's und Oh's so wie Applaus. Der Grund dafür war ich der die Menge mit seinen Kunststücken begeisterte.
Wie immer wenn ich auftrat tat ich das Oberkörper frei, barfuß und nur mit einer schwarzen an den Beinen weiteren Hose die mit Goldbänder und kleinen Glöckchen versehen war. Ich zeigte den Leuten alle möglichen Kunststücke. Ich jonglierte, balancierte über ein gespanntes Seil, dies Mal auf den Händen Mal ganz normal und manchmal balancierte ich auch noch Sachen dabei. Auch Messertricks führte ich vor bei denen ich auf Dinge warf oder auch jemanden als "Ziel" nahm und sehr dicht neben ihn warf sobald er vor einer Zielscheibe stand.
Am meisten fanden die Leute wohl meine Zaubertricks die ich mit meiner Magie vorführte. Bei diesen ließ ich Tiere entstehen die herumstolzierten, Tricks zeigten oder anderes machten. Was keiner dabei merkte war das dabei hin und wieder unauffällig ein Geldbeutel verschwand.

Ich seufzte. Mir war langweilig, wie leider so oft. Auch wenn ich jetzt schon über 100 Jahre alt war und mich an das Dasein als Vampir und dem damit verbunden Nicht-Alterungsprozess gewöhnt haben sollte, war dies überraschenderweise nicht der Fall. Jedenfalls wollte ich mich ein wenig zerstreuen und hatte mich so entschlossen, der Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Getragen von vier beschworenen Schattensoldaten auf einer Sänfte, wurde ich durch die Straßen Aerilons getragen. Irgendwann hatte ich mich entschieden, dem Marktplatz einen Besuch abzustatten. Manchmal konnte man dort ja ganz interessante Leute antreffen. Also bemühten sich meine beschworenen Soldaten, mich ohne großes Schwanken durch die Menge zu führen. Auch wenn die Sonne heute nicht alzu stark schien, hatte ich doch vorsichtshalber meinen Mantel mitgenommen und die Kapuze aufgesetzt, damit auch ja kein Lichtstrahl meine Haut berührte. Was aber aufgrund meiner Kleidung onehin nur bei meinem Gesicht passieren könnte, aber dennoch wollte ich kein Risiko eingehen.
Nach einer Weile fiel mir ein Gaukler? ins Auge, der unter anderem mit ein paar Zaubertricks die Leute dazu brachte, ihm zuzusehen. Auch wenn der Kerl nicht nach viel aussah, wies ich meine Träger an, sich ebenfalls zu den Schaulustigen zu stellen, sodass ich von oben herab zusehen konnte. Ein paar der Zuschauer sahen überrascht zu mir auf, als sie die Sänfte bemerkten, doch da die Kapuze mein Gesicht verhüllte, wandten sie sich rasch wieder dem Gaukler? zu. Mein Kinn stützte ich auf einer Hand ab und schaute dem Kerl eine Weile lang zu, ehe ich fragte: "Das ist ja alles ganz nett, aber hast du nichts wirklich spannendes? So was wie....sich selbst anzünden und dann heilen?" Eine absurde Frage, aber mir war langweilig und ich wollte unterhalten werden. Dafür trat der Mann ja auf, oder?

Ich sah auf als mich jemand (Karr) ansprach und unterbrach meinen Trick um ihn unverhohlen zu mustern. Ich sank dann aber auch in eine teils spöttisch teils ernsthafte Verbeugung und sah aus dieser zu ihm. Tut mir leid enttäuschen zu müssen, aber mit derlei Heilungsfähigkeiten bin ich nicht gesegnet worden. Ich habe nur meine Schattenmagie und das Talent die Leute mit kleinen Tricks zu bespaßen., meinte ich als Antwort auf seine Frage.
Ich richtete mich aber dann auch wieder auf und grinste ihn schief an. Ich habe ein paar Feuer-Tricks im Sortiment heute leider jedoch nicht die nötige Ausrüstung dabei. Vielleicht habt ihr das nächste Mal Glück. Ich bin öfter hier und wenn nicht weiß immer jemand wo ich gerade die Leute bespaße.

Die Reaktion des Mannes amüsierte mich und auch ich musste schmunzeln. "Feuer Tricks? Das klingt wirklich nach etwas spannendem." Ich dachte einen weiteren Moment nach, ehe ich in die Hände klatschte. "Wie wäre es denn damit: Du holst deine Ausrüstung und gibts mir eine Privatvorstellung. Der Aufwand würde sich für dich auch lohnen." Denn ich hatte nicht alzu große Lust, ein paar Tage, vielleicht sogar länger, zu warten bzw. den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Da war es doch deutlich einfacher, den Gaukler einfach privat zu engagieren.

Das Angebot klingt verlockend. Jedoch habe ich heute Abend noch einen anderen Auftritt Darf ich euch morgen mit meiner Anwesenheit beehren? Als Entschädigung dafür daß ihr warten müsst würde ich auch über meine normalen Straßentricks die ich meist aufführe hinaus gehen und euch die Tricks für besondere Anlässe vorführen., bot ich ihm an. Das es keine direkte Aufführung war die ich hatte musste ich ja nicht erzählen. Schließlich wusste niemand außer meinem "Vater" womit ich zusätzlich zu meinem Leben als Gaukler unser Geld verdiente.
Das war auch besser so denn ansonsten wäre ich meine Hände schon längst los geworden aber da ich diese gerne behalten wollte hielt ich mich was das angeht bedeckt.

Für einen kurzen Moment verzog ich enttäuscht das Gesicht, ehe ich nickte. "Nun gut, dann bis morgen. Ich werde gegen Mittag hier sein, um dich abzuholen." Mit einer Handbewegung befahl er seinen Trägern dann, sich wieder in Bewegung zu setzen und so verließ ich den Marktplatz wieder. Auch wenn meine Unterhaltung verschoben wurde, war die Vorfreude auf die besonderen Tricks des Gaucklers groß genug, um zu entschädigen.

---->Karrs Schloss

Ich werde hier sein und alles dabei haben was ich brauche., versprach ich ihm schief grinsend. Die Enttäuschung war ihm an zu sehen aber ich brauchte diesen "Auftritt" heute Abend, musste ich doch einige Dinge bezahlen die nicht länger auf sich warten ließen. Aber wie ich es versprochen hatte würde ich alles vorbereiten und zusammen packen was ich für den Auftritt morgen bei dem kleinen Lord, wie ich beschlossen ihn in Ermangelung eines Namens zu nennen, brauchen würde.
Jetzt aber entschuldigte ich mich für die Unterbrechung und machte mit meiner vorherigen Show weiter um noch ein paar Münzen zu verdienen.

Ich zupfte meine Ärmel zurecht und strich mein Jackett glatt, während ich den Marktplatz betrat. Bevor ich hier angekommen war, war es zu einem dummen Zwischenfall gekommen, der dafür gesorgt hatte, dass mein schöner Anzug schmutzig geworden war. Es hatte eine Weile gedauert, aber ich hatte es geschafft, ein Zimmer in der Herberge zu nehmen und mein makelloses Aussehen, insbesondere meinen hellen Anzug, wieder herzustellen. Auch meine dunklen Haare waren wieder top gestylt, passend dazu die Federn um meinen Hals. Auch meinen Schmuck, den ich zu jeder Tageszeit trug, hatte ich dort noch einmal gereinigt und richtig angelegt.
Schon bald fiel mir auf dem Marktplatz jemand interessantes ins Auge (Vari). Ich bewegte mich auf die Menge zu, die ihm offensichtlich zusah, und mischte mich unter diese, um dem Gaukler ebenfalls zuzusehen. Durch meine Größe, meinem Teint, der so dunkel war wie der von Schokolade, und meinem Anzug, einfach weil ich zu schick für jemand normales aussah, stach ich allerdings ziemlich heraus. Jedoch kam mein Teint dem des Gauklers gleich, was es nur noch interessanter machte. Ich lehnte mich am Rand gegen eine Hausecke und sah ihm mit verschränkten Armen zu.

Als Entschädigung für die vorherige Unterbrechung legte ich nochmal etwas zu und zeigte wesentlich mehr Magie als ich es sonst tat. Ließ meine Schatten ganze Geschichten erzählen die ich ausschmückte wobei ich mich nebenbei durch die Menge bewegte uns hier und da wenn in die Geschichte einband. Wobei dann auch die Geldbeutel bzw. deren Inhalt verschwanden.
Bald viel mir aber jemand ins Auge. Das war bei dem Herren (Agimi) auch nicht schwer kam sein Hautton doch meinem gleich , was schon überraschend war, aber noch mehr war es das er in einen feinen Anzug gekleidet war. Ich ging grinsend zu ihm und verbeugte mich leicht.Ein neues Gesicht? Und dann noch so einauffälliges? Was bringt uns denn mit der Ehre?, fragte ich grinsend und ließ gleichzeitig eine Schattenschlange sich um seine Schulter schlängeln. Diese zischelte ihn an und die Zunge kitzelte an seiner Wange ganz als wäre sie echt. Was aber wie ich hoffte niemand bemerkte war das sie mit ihrem Schwanz seinen Geldbeutel löste und einem anderen Tierchen gab das ihm versteckte.

Grinsend sah ich ihn an, lehnte aber weiterhin mit verschränkten Armen an der Mauer. Ich war auffällig, daß war klar, doch genau das machte auch meine Tarnung als Spion aus. Auffällige Spione waren so unlogisch, dass ich mich problemlos als Reisender ausgeben konnte.
"Agimi, Reisender. Sehr erfreut", erwiderte ich recht knapp, verzog dabei kaum eine Miene. Meine Augen lagen auf ihm. Erst als die Schattenschlange zischte, zuckte ich leicht zusammen, ehe sich ein verwundertes Lächeln auf meine Lippen. Die Magie war hier so frei, daß war so anders als in Elsweyr. Es war wirklich erstaunlich.
Trotz dass die Zunge der Schlange mich an meiner Wange kitzelte, merkte ich sehr wohl, wie er seine Magie dazu nutzte, mein Portemonnaie zu stehlen. Dennoch sagte ich nichts, ich wollte ihn nicht öffentlich bloß stellen. "Aber eins ändert sich nie. Man sollte immer aufpassen, was man tut", deutete ich an, während meine Augen schmäler wurden. Dennoch wies ich nicht direkt darauf hin. Sollte er es wirklich durchziehen, würde ich ihm an den Fersen kleben wie sein eigener Schatten.

Freut mich sehr Agimi, Reisender., grinste ich und verbeugte mich erneut leicht vor ihm. Vari, mein Name. Gaukler und Straßenkünstler. Mir entging nicht seine Reaktion auf meine Schlage und sobald diese ihre kleine Nebenaufgabe erfüllt hatte ließ ich sie sich richtig um seine Schulter legen und ihn weiter friedlich anzischeln.
Mir scheint du hast bisher selten mit Magie zu tun gehabt? Zumindest so wie sie hier ausgelebt wird. Wenn ich mich irre korrigiere er mich., vermutete ich deshalb einfach Mal drauf los. Da der Rest noch immer überwiegend von der sich durch meine Schatten erzählende Geschichte abgelenkt war, beobachteten uns doch nur einige wenige, konnten wir uns relativ ruhig unterhalten. Ich kicherte leise als er sagte das man immer aufpassen müsste was man tut. Das war nichts was er mir sagen musste, das war auf der Straße Regel 1 die man lernte. Gefolgt von Nummer 2 und 3 die lauteten "Nur die Starken überleben" und "Achte auf deinen Rücken man weiß nie wer versucht dich los zu werden".
Wie wahr. Wie wahr., kicherte ich ohne zu wissen das ich aufgeflogen war.

"Sehr erfreut", antwortete ich dann, ließ einfach zu, dass er mir meine Geldbörse abnahm. Es war eben nie wirklich verkehrt, sein Geld an zwei verschiedenen Orten aufzubewahren, ich hatte es immer an mehreren Orten bei mir. Weiterhin ließ ich meine Aufmerksamkeit nicht nur auf ihm ruhen, sondern auch auf meiner Umgebung. So einfach würde ich es ihm nicht machen, auch wenn ich so nett war, ihn nicht allgemein zu verraten. Sonst wäre sein tolles Geschäftsmodell wohl hinfällig.
"Ich war zuvor eine lange in Elsweyr unterwegs. Dort wird die Magie streng kontrolliert und ich habe mich daran gewöhnt", antwortete ich dann, es war immerhin halbwegs die Wahrheit, die ich ihm da auftischte. Anscheinend hatte er keine Ahnung, dass er eigentlich aufgeflogen war. "Nach deiner Vorstellung würde ich mich gerne weiter mit dir unterhalten."

Ich hörte seiner Erklärung für seine Überraschung zu und nickte dann verstehend. Gut dann kann ich es sehr gut verstehen. Du wirst hier noch eine Menge sehen was dich überraschen könnte., meinte ich dann grinsend. Auf seine Bitte sich zu unterhalten hin legte ich den Kopf leicht schief, zuckte dann aber mit den Schultern und nickte erneut.
Ich zog mich dann auch erstmal von ihm zurück, beendete die Geschichte und zeigte noch ein zwei abschließende Tricks bevor ich meine Show beendete. Die Menge löste sich dann auch auf und ich packte alles zusammen was ich dabei hatte. Das gesammelte Geld füllte ich in einen Geldbeutel der an einem Lederband seinen Weg an meinen Hals fand. So worüber möchtest du denn reden Agimi?

"Davon bin ich überzeugt", erwiderte ich. Außer dass ich ein wenig mein Gewicht verlagerte, veränderte ich sonst weder meine Haltung, noch meine Position. Aufmerksam verfolgte ich die Geschichte, und als die Menge sich dann auflöste, blieb ich ebenfalls noch stehen. Er packte noch alles zusammen und kam dann, netterweise, wieder auf mich zu. Das war schinmal sehr gut.
Einen Moment sah ich mich um, ob jemand on der Nähe war, ehe ich ein minimales Lächeln auf meinen Lippen sehen ließ. "Du bist gut, das muss ich dir lassen", stellte ich schließlich fest, "dennoch hätte ich gerne mein Geld wieder. Geldbörse mitsamt Inhalt, versteht sich. Du kannst froh sein, dass ich keine Szene gemacht habe."