Schon bald war ich fertig mit dem Essen, es hatte wirklich gut geschmeckt. Allerdings befand man beinahe alles als gut, wenn man sich von dem Müll an Essen im Gefängnis hatte ernähren müssen. "Kann ich in der Zeit was tun? Ich kann sonst, solange du auf der Jagd bist, auf unsere Sachen aufpassen", schlug ich vor, um mich nicht ganz nutzlos zu fühlen. Solange er weg war, würde ich sonst wieder meine ersten Flugversuche starten und testen, wie weit ich noch kam.

Meine Flügel raschelten als ich sie etwas ausbreitete, bevor ich abhob sah ich aber nochmal zu ihr da sie mich ja nochmal ansprach. Du kannst das Lager etwas herrichten, ich weiß ja noch wie lange ich brauche um was zu fangen. Aber du musst nicht das können wir ansonsten auch später zusammen machen. Hab einfach ein Auge auf unsere Sachen und mach was du willst nur entfern dich nicht zu weit von hier., meinte ich. Ich wartete noch ihre Reaktion ab bevor ich noch ein paar Schritte ging und dann abhob. Ich drehte zwei Runden über den Bäumen und drehte dann ab um nach geeigneter Beute zu suchen.

Sogleich wank ich ab, als er meinte, dass ich es nicht tun müsse, aber dass ich das Lager her richten könnte. "Schon gut, ich mache das gerne. Dann kann ich mich in der Zeit auch nützlich machen", antwortete ich lächelnd. Staunend beobachtete ich, wie er schließlich abhob, nachdem er meine Reaktion abgewartet hatte. "Ist okay. Bis dann!", rief ich ihm nach, ehe ich mich umwandte. Kurz legte ich noch etwas Holz in das Feuer, damit es nicht aus ging, ehe ich mich tatsächlich daran machte, unter dem Baum ein kleines Lager herzurichten, damit wir dort gemütlich nächtigen könnten. Sobald das getan war, trat ich etwas von unserem Lager weg, streckte mich genüsslich und breitete die Flügel aus. Meine Federn raschelten leise, es tat wirklich gut. Leicht ließ ich meine Schultern kreisen, mal sehen, wie gut meine Flügel noch waren.

<- Khisfire » Großes Gildenhaus

Im vollen Galopp hielt ich in der Nähe von zwei Bäumen am Hang einem Hügels an, ich konnte unser Glück kaum fassen, denn selbst von weitem noch erkennbar, sah ich ein Wesen, das gerade deutlich seine Flügel ausbreitete, definitiv unser Ziel. Noch hatte es uns scheinbar nicht entdeckt, ich wandte mich also direkt an Diego, während ich von meinem Pferd abstieg. Diego, sieh da., machte ich ihn auf sie aufmerksam, im Fernkampf hatte definitiv nur er eine Chance, so konnten wir sie wenigstens schon davon abhalten schnell wegzulaufen.

Der gestreckte Galopp war für meine Kehrseite immerhin wesentlich angenehmer als das traben und so hatte ich den letzten Teil der Strecke gut überstanden. Wir zügelten die Pferde auf einem Hügel und wie auch Gorn entdeckte ich wie durch Zufall unter Ziel, es musste es sein, denn das Wesen hatte ein paar strahlend weißer Flügel. Wir haben sie. Ich stieg von meinem Mustang Sunrise herunter und zog im selben Moment meinen Bogen. Ich spannte in einer flüssigen Bewegung einen Pfeil auf und gab einen Schuss ab, der unser Ziel genau zwischen die Flügel treffen sollte. Noch während der Pfeil flog lief ich los, mein Pferd ließ ich stehen wo es war, Sunrise würde einfach grasen und nicht fortlaufen, es sei denn er wurde bedroht. Komm schon Gorn! Unter meiner massiven Plattenrüstung spürte ich wie mir Blut die Beine hinab lief, das Reiten hatte den Heilprozess meiner inneren Verletzungen nicht eben vorangetrieben. Ich zog auch im vollen Lauf mein Visier herunter, sollte unser Ziel sich noch groß wehren musste ich mein Gesicht schützen.

Ich hatte weder mitbekommen, dass mittlerweile auf mich ein Kopfgeld ausgesetzt worden war, noch dass mich bereits zwei Personen (Gorn und Diego) ins Auge gefasst hatten. Ein stechender Schmerz durchzuckte mich und brachte mich dazu, in die Knie zu sinken, für einen Augenblick, während ich nach Luft schnappte. "Ngh...", brachte ich über die Lippen, der Schmerz verging nicht und weckte unangenehme Erinnerungen, die ich lieber vergessen wollte. Zitternd holte ich Luft und richtete mich wieder auf, während ich das Gesicht vor Schmerz verzog. Was war das? Ich versuchte, zu sehen, was genau mir so weh tat, warum es weh tat, und konnte einen Pfeil aus meinem Rücken, direkt zwischen den Flügeln, heraus ragen sehen. Tränen stiegen mir in die Augen, allerdings hatte ich nicht viel Zeit, irgendwas zu betrauern. Mein ganzer Körper signalisierte mir, dass ich hier weg musste. Dringend. Doch meine Beine wollten sich nicht bewegen und waren schon fast wie fest geklebt. Die Angst hatte mein Herz mit kalten Fingern fest im Griff und durch den Schmerz wurde es mir beinahe übel. Und schon konnte ich zwei Personen (Diego und Gorn) erkennen, die auf mich zu kamen. Dennoch war es mir nicht möglich, einfach abzuhauen. Kämpfen konnte ich auch nicht. Ich holte Luft, um nach Tarako zu rufen, doch mein Mund war auf einmal ganz trocken und ich brachte keinen Ton heraus.

Natürlich setzte ich mich sofort in Bewegung, um mit Diego auf unser Ziel zuzulaufen, während es in die Knie ging, sich aber dann bemerkenswerterweise wieder aufrichtete. Ich zog ebenfalls mein Visier herunter, man konnte mein Gesicht nun nur mehr durch die kleinen Schlitze in meinem Helm erkennen. Unser Ziel war nicht tot, aber definitiv perfekt getroffen, wie ich Diego kannte, und wenig später nach dem Pfeil trafen wir auch ein. Ohne zu zögern griff ich nach ihren langen, schönen Haaren und zog sie damit zu uns, um Diego ihr Gesicht zu präsentieren. Ja, ich glaube das ist die richtige., sagte ich und man hörte mein Grinsen durchaus durch meine Stimme hindurch, bevor ich mich direkt an unser Zeil wandte, Püppchen, unsere Königin mag Gefangene, die weglaufen so gar nicht.

Unser Ziel fiel nicht um, was ich eigentlich ziemlich lustig fand, denn wenn sie nicht Tod war konnte man so viel mehr Spaß mit ihr haben und ihr Dinge antun, die sie eben verdient hatte, als magisches Wesen und flüchtige Gefangene. Gorn zeigte mir ihr Gesicht und ich musterte es durch die Schlitze meines Visiers hindurch, ehe ich leicht klappernd nickte, dann aber begann ich zu lachen. Haha! Sie lebt noch! Ich griff nach dem Pfeil, der im Rücken unseres Ziels steckte und drehte ihn ein paar mal hin und her. Hmm, wir haben noch mehr als genug Zeit, was machen wir jetzt also nich mit dir? Ich richtete mich wieder auf und trat dem Mädchen einmal heftig zwischen die Rippen. Abfall wie du ist es eigentlich nicht einmal wert den Dreck unter meinen Stiefeln zu fressen, aber für dich mache ich eine Ausnahme.

Kurz nachdem mich der Pfeil getroffen hatte, trafen zwei Männer ein, sie trugen Rüstungen und durch diese konnte ich ihr Gesicht nicht erkennen. Der eine griff sofort nach meinen Haaren und zog mich daran. "Aaah, lass los!", brachte ich heraus, Tränen stiegen mir in die Augen, doch seine Worte ließen mir das Blut in den Adern gefrieren. Meine Flucht war also bereits bekannt und sie waren hier, um mich wieder zurück zu bringen.
Sein Kumpel sah mir ins Gesicht und nickte klappernd, ehe er zu lachen begann, was mir wirklich Angst machte. Kurz darauf griff er nach dem Pfeil in meinem Rücken, und begann diesen zu drehen. Der Schmerz... War überwältigend. Schmerzenslaute kamen mir über die Lippen, die in Schluchzen endeten. Wenig später zuckte ich zusammen, der Schmerz war ebenso heftig, als er mir in die Rippen trat. "D-Dreck wie ich?", brachte ich hervor, meine Stimme zitterte und es schwang Schmerz in ihr mit, während ich schwer atmete, "bitte... Lasst mich gehen! Ich saß zu Unrecht ein. Ich habe nichts böses getan..."

Natürlich würde ich ihre Haare nicht loslassen, stattdessen begann ich ebenfalls mit Diego zu lachen und ich zog gleich noch etwas fester an ihren Haaren, denn wenn ich ganz ehrlich war, dann spornten mich ihre Tränen nur noch mehr an, als dass sie mich irgendwie von etwas abhielten. Nichts böses getan hat sie... Ich schüttelte den Kopf, Diego würde es gar nicht gefallen Gnade zu zeigen, also tat ich das auch nicht, vor allem nicht nach unserem Auftrag, den wir hatten und das Geld, das sie uns einbringen könnte. Natürlich, ich zögerte einen Moment, aber ich musste mir nur Diego ansehen und wusste sofort wieder, wo ich stand. Stattdessen grinste ich breit. Wir könnten ihr ein paar ihrer Federn ausrupfen. Ich streckte auch gleich eine Hand aus und ließ sie über ihren rechten Flügel gleiten, die Federn waren groß und verdammt weich, weicher als die meisten Federn aus denen Kissen gemacht waren.

Natürlich, zu unrecht eingesperrt. Das würde ihr ja wohl niemand glauben, alleine dafür, dass die kein Mensch war hatte sie es verdient eingesperrt zu werden. Gorn richtete auch meine Aufmerksamkeit auf ihre Flügel und ein wirklich bösartiges Grinsen zog über mein Gesicht. Ich will einen Kopfputz aus ihren Federn. Ich packte einen ihrer Arme und verdrehte ihn, bis er am Boden war, dann hielt ich ihn mit einem Fuß am Handgelenk dort festgepinnt und gab einen Pfeil ab, der durch ihre Hand in den Boden ging, um diese dort festzuhalten, ihren anderen Arm drehte ich ihr auf den unteren Rücken, damit sie den Pfeil weder herausziehen, noch sich viel wehren konnte. Los, besorg uns die Federn.

Der andere Mann (Gorn) begann nun auch, zu lachen, und zog stattdessen nur noch mehr an meinen Haaren. Meine Kopfhaut tat ganz schön weh und der Zug an meinen Haaren war mehr als schmerzhaft. Offensichtlich hatten sie nicht vor, mir gegenüber Gnade zu zeigen und das, obwohl ich die Wahrheit sprach.
Erschrocken erschauderte ich, mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken herunter, als einer der Beiden auf meine Flügel hinwies und gleich Hand an diese legte. Meine Augen weiteten sich. Weitere Tränen schossen mir in die Augen, als der andere meinen Arm packte, ihn verdrehte und mich so noch mehr zu Boden brachte. Mit dem Fuß pinnte er meinen Arm fest, ehe ein wahnsinnig machen der Schmerz meine Hand zerriss, in die er so eben einen Pfeil gejagt hatte. "Aaah", entfloh mir ein schmerzerfüllter Schrei. Meinen anderen Arm drehte er auf meinen Rücken, ich hatte keine Chance, irgendwas zu tun. "B-bitte! Nicht meine Flügel! Ich flehe euch an", brachte ich flehend heraus, meine Stimme brach. Was hatte ich eigentlich getan, damit ein Unglück nach dem anderen mich heim suchte. Und Tarako war auch nicht in der Nähe, um mir zu helfen.

Hätte Diego mir nicht direkte Anweisungen gegeben, hätte ich vielleicht gezögert, als sie gar so verzweifelt klang, aber andererseits wollte mein bester Freund einen Kopfputz und er sagte, was Sache war. Stattdessen lachte ich also erneut, während er sie erst einmal am Boden sicherte, nicht dass sie körperlich eine große Chance gegen uns gehabt hätte. "Nicht meine Flügel, ich flehe euch an!" Hörst du das?, äffte ich sie nach und schüttelte nur lachend den Kopf, bevor ich grob begann Federn auszureißen, ohne jede noch so kleine Rücksicht, Wie ein Huhn. Sag mir, Weib, wie ist es gerupft zu werden? Fängst du gleich an zu gackern oder schreist du lieber?

Buhu, nicht die Flügel. Ich lachte selbst auch auf, so wie Gorn ebenfalls, und hielt die Frau gut am Boden fest, während mein bester Freund damit begann zu tun was ich ihm aufgetragen hatte. Ich lachte noch mehr, als er weiter sprach und die Frau mit einem Huhn verglich. Dann legt sie noch ein Ei, aber damit hätte sie wenigstens irgendeinen Nutzen auf dieser Welt, anders als sie es jetzt tut.

So wie es aussah, war es egal, was ich sagte, ich konnte von den beiden keinerlei Gnade erwarten. Der Eine äffte mich nur nach, und der andere lachte ebenfalls auf. Stattdessen begann er nun grob, Federn auszureißen, was Schmerzenslaute von mir hören ließ. Es tat so verdammt weh..."Ich bin doch kein fucking Huhn!", schrie ich, als ich hörte, wie die beiden mich mit einem verdammten Huhn verglichen. "Was glaubst du, wie es sich anfühlt?", entgegnete ich gepresst. Jedes noch so kleine Muskelzucken meiner durchbohrten Hand tat weh, ich wusste gerade nicht einmal, was mir eigentlich nicht mehr weh tat. "Das kannst du kaum beurteilen", brachte ich gepresst heraus, "bitte... hört auf..." Mein Atem ging stoßweise und ich wusste, dass all das, was sie noch mit mir vorhatten, noch weitaus schmerzhafter sein würden, als das, was ich gerade spürte. Um meine Flügel etwas zu schützen versuchte ich nun, diese zusammen zu falten, denn so könnte ich diese verschwinden lassen und wenigstens könnten sie mich nicht mehr rupfen. Es war allerdings eine Frage der Zeit, sie konnten es rechtzeitig bemerken und mich daran hindern, mein Vorhaben umzusetzen.