Fick dich! Dann allerdings drehte ich mich um und rannte so schnell es in einer Vollplattenrüstung menschenmöglich war zu den Pferden zurück. Natürlich hätten wir uns erfolgreich wehren können, absolut, kein Zweifel, no sir, aber das war dieses Weibstück einfach nicht wert. Ich hörte auch Gorns Rüstung klappern, nur weit hinten in meinem Gehirn wurde registriert, dass er noch lebte und mir folgte, das war nicht wichtig im Moment. Sunrise! Der schwarze Mustang hob den Kopf, als ich ihn rief und trabte folgsam auf mich zu, um mir den Weg zu verkürzen. Ich schwang mich mit all meinem reiterischen Talent auf seinen Rücken und gab ihn die Sporen, um viele Meter Savanne zwischen uns und den wütenden Drachen zu bringen.
(Dörfer und Städte/Jarren's Outpost)

Der mit Pfeil und Bogen machte nach einer Beleidigung auch schon kehrt und sah zu das er Land gewann. Sein Kumpel folgte ihm hatte anders als der erste aber noch nicht das Pferd erreicht und solange er nicht auch weg war würde ich mich ganz sicher nicht beruhigen. Ich hörte wie Lendariel nochmals meinen Namen nannte und gab ein tiefes Brummen von mir. Bin da. Halt noch etwas durch., gab ich so ruhig es mir gerade möglich war zur Antwort.

Erleichterung durchflutete mich, als die beiden Männer sich dazu entschieden, zu fliehen, und ich wohl doch noch nicht wieder im Gefängnis landen würde. Beinahe hätte ich wieder meine Augen verloren, noch so viel mehr. Jedoch wurde die Erleichterung von der Übelkeit und dem Schmerz überschattet, den ich gerade empfand. Mehr als ein Nicken brach ich nicht zu Stande, aber ich hatte meinen Arm sinken lassen , den er vorhin auf dem Rücken gedreht gehalten hatte. Mit zitternden Fingern griff ich nach dem Pfeil, der aus dem Boden raus ragte und meine andere Hand am Boden fest pinnte. "Ngaaah", entfuhr mir ein Schmerzenslaut, als ich diesen mit einem Ruck heraus zog und auf die Seite warf. Danach ließ ich mich einfach nach vorn fallen, auf den Boden. Alles... Schmerzte. Einfach schlafen... Und nicht aufwachen, bis der Schmerz vorbei ist... Oder gar nicht mehr aufwachen... Leicht flatterten meine Augenlider, während meine Sicht abermals verschwamm.

Direkt hinter Diego schwang ich mich auf mein Pferd und gab ihm ordentlich die Sporen, während ich Diego hinterherhetzte, als würde sonst gleich mein letzter Tag kommen, was war nicht so unwahrscheinlich war, wenn ich den Drachen hinter uns betrachtete. Je mehr Abstand desto besser in meinen Augen. Dieses Weib hatten wir nicht bekommen, aber gut, es würden noch andere Aufträge kommen, oder sie hatte beim nächsten Mal einfach nicht ihr zahmes Haustier dabei. Von der Savanne ritten wir gen Norden, nahe an der Bergfront, hinauf zu Jarren's Outpost.

-> Dörfer und Städte » Jarren's Outpost

Sobald auch der zweite Weg war ging ich von Lendariel runter um sie ansehen zu können. Es gefiel mir nicht was ich sah, schien sie doch gerade einschlafen zu wollen etwas das ich sie jetzt sicher nicht lassen würde da ich nicht wusste wie viel Blut sie schon verloren hatte. Lenny! Bleib gefälligst wach!, grollte ich sie an und stupse sie kräftig an. Du musst wach bleiben! Hast du mich gehört? Sonst kann ich dir nicht helfen.

Ich zuckte zusammen, doch selbst dieses kleine Zucken hatte zur Folge, dass mein gesamter Körper weh tat. "Aber... Ich bin... So müde", nuschelte ich leise, nachdem ich die Augen wieder geöffnet hatte. Meine Lider waren bleischwer und es war schwer, die Augen offen zu halten. "Alles tut weh..."

Ich schwöre dir wenn du einschläfst fress ich dich!, drohte ich ihr auch wenn ich das natürlich nicht tun würde aber ich musste sie wach halten. Mir kam dann auch ein Gedanke und diesen setzte ich auch gleich um. Ich brachte meine Schnauze vor ihr Gesicht und atmete einmal tief aus. Als Drache hatte ich einfach einen ziemlich streng riechenden Atem, da ließ sich auch nicht so einfach was gegen machen und wenn es sowas wie Riechsalz gab warum sollte es nicht auch mit sowas funktionieren.

"Was?", brachte ich heraus und schnappte nach Luft, ehe ich die Augen mühsam wieder aufschlug. Dass er so weit gehen würde, konnte ich kaum glauben und schluckte leicht. Schon bald konnte ich etwas wirklich Ekelerregebdes riechen, das ich schnell als seinen warmen Drachenatem identifizieren konnte. "Wann hast du bitte das letzte Mal die Zähne geputzt? Man, hast du Mundgeruch", presste ich hervor.

Na geht doch. Schon bist du wieder wach., grinste ich was wohl klar machen dürfte das ich es nicht ernst gemeint hatte mit meiner Drohung. Sie beschwerte sich dann über meinen Atem und ich lachte leicht. Noch nie. Schon Mal versucht das als Drache selbst zu machen? Ich fresse ab und zu einige Kräuter die etwas helfen aber Drachen haben meist einen gewissen Mundgeruch. Er hat ja seinen Zweck erfüllt. Du bist wieder wach. Ich verwandelte mich zurück für den Moment und kramte einen Verband für ihre Hand raus den ich erstmal Zweckmäßig anlegte. Für den Anfang muss das halten und reichen. Du wirst gleich auf meinen Rücken klettern und ich fliege uns dann zu einem Freund. Ich weiß ungefähr wo er sich zur Zeit aufhält., sagte ich ernst und wartete das sie ein Zeichen gab das sie verstanden hatte.

Eigentlich hätte ich jetzt gelacht und einen großen Teil wirklich witzig gefunden, wäre ich in meinem Normalzustand. Dennoch war die Müdigkeit nicht komplett weg. Meine Flügel brannten und fühlten sich wund an, ich konnte gar nicht sagen, welcher Millimeter in meinem Körper gerade nicht weh tat. "Stimmt", kam es mir daher nur schwach über die Lippen und ich nickte nach seinen Anweisungen leicht. Ich will doch einfach nur schlafen.

Gut. Du wirst wenn du auf meinem Rücken bist schön irgendwas erzählen damit du wach bleibst. Jedes Mal wenn du drohst einzuschlafen mache ich einen Sturzflug. Damit du bescheid weißt., warnte ich sie vor aber wurde dann wieder zum Drachen. Auffordern sah ich sie an damit sie sich daran machte aufzusteigen. Ich würde ihr dabei auch helfen aber den Anfang musste sie machen.

"Wieso muss alles so anstrengend sein?", nuschelte ich leise. Plötzlich, in diesem Zustand, kam mir selbst so etwas einfaches wie das hier, alleine schin was wie das aufsetzen, wie ein Ding der Unmöglichkeit vor. Als würde ich fünf Tonnen Gold an einem Tag produzieren müssen, oder irgendeine andere Aufgabe. Dennoch... Wenn ich keinen Sturzflug erleben wollte, denn mir war gerade schon schlecht genug und ich wollte nicht wissen, wie es sich auf mich gerade auswirkte, sollte ich besser tun, was er gerade verlangte. Eigentlich war es nur zu meinem Besten, aber aktuell konnte ich das einfach nicht sehen.
"Ich weiß gar nicht... Was ich dir…Erzählen soll",gestand ich kurz darauf. Meine Stimme zitterte, klang schwach, und verriet, wie anstrengend alleine schon das Reden für mich war. Ächzend richtete ich mich auf, nur langsam und schwerfällig, ehe ich mich vorsichtig an die unmögliche Aufgabe machte, auf seinen Rücken zu klettern. Dass die zwei davon gesprochen hatten, dass sie mit meiner Auslieferung Geld kassieren würden, sollte ich vielleicht auch noch erwähnen...

Einfach irgendwas. Und wenn es nur über das Wetter ist oder andere Nichtigkeiten. Hauptsache du bleibst wach., meinte ich und half ihr auf meinem Rücken Platz zu nehmen. Sobald sie einen sicheren Halt hatte machte ich ein paar Schritte vor, bereitete die Flügel aus und stieß mich vom Boden ab. Dann fang Mal an zu erzählen. Mit kräftigen Flügelschlägen bewegte ich mich über den Himmel ein Ziel schon fest vor Augen.

Egal wie sehr ich nachdachte, mir fiel nicht wirklich etwas ein, das ich erzählen konnte. Ich bemerkte kaum, dass er sich vom Boden abstieß und in die Luft erhob. "Ich bezweifle, dass du hören willst, wie ich im Gefängnis gelandet bin... Oder wie es war", flüsterte ich leise. Um lauter zu reden, hatte ich einfach keine Kraft. "Aber... Ich hab früher immer von der Freiheit geträumt... Mir vorgestellt, wie sich die Sonne auf meiner Haut anfühlt, oder der Wind in meinen Flügeln... Das Fliegen hab ich am Meisten vermisst."

Wenn es dafür sorgt das du wach bleibst kannst du es einfach erzählen., meinte ich als sie anfing. Ich hörte ihr dann aber ganz genau zu und verstand das ihr das Fliegen gefehlt hatte. Ich könnte mir nicht vorstellen wie es mir gegangen wäre wenn ich so lange nicht hätte fliegen können. Jetzt kannst du es ja wieder. Ich sorge auch dafür daß du es auch in Zukunft kannst., versicherte ich ihr.