Ich ignorierte erfolgreich die Anspielung auf das Thema, das wir zuvor nur so schwer hatten unterbinden können, meine Ohren, die unter meiner Kapuze wieder warm wurden, konnte man immerhin nicht sehen, Gorn allerdings, der mich wegstieß, sah ich wütend an, allerdings war er zu weit weg, als, dass ich rasch Rache nehmen konnte und Armand beleidigte meine Fähigkeiten als Schwertkämpfer und Ritterin der Königin, also richtete sich auf ihn mein momentaner Groll, der allerdings nie lange anhielt. Ich wirbelte mein Kurzschwert einmal um meine Hand und stellte mich dann in Position. Wenn du was anderes kannst als deine Klappe aufzureißen wie ein Klatschweib, dann stell dich mir.

Ivh grinste nur als ich die Reaktionen der beiden verfolgte als ich die vorherige Unterhaltung ansprach. Ihre Reaktionen waren einfach viel zu erheiternd aber darum konnte ich mich noch später kümmern gerade gab es wichtigeres. Seine Provokation ließ mich kalt. Ich grinste nur und zog Ebony und Ivory, ließ sie einmal um meine Hände kreisen bevor ich eine leichte Kampfhaltung einnahm, beide Hände leicht vor mich haltend. Dann zeig Mal was du kannst., meinte ich und machte eine auffordernde Handbewegung. Ich würde ihm den ersten Schritt überlassen.

Breit grinsend trat ich zur Seite, mein Blick sehr aufmerksam, aber ich verzog mich schon einmal, meine Axt locker lässig über meine Schulter geworfen, denn ich wollte lieber nicht zwischen die beiden kommen, während sie sich duellierten, außerdem würde mir das Diego nie verzeihen, wenn ich ihn retten kommen würde, nicht dass ich das wollte, wenn er verlor, dann war das sein Problem. Das nenne ich eine Ansage, Armand. Auch einige der anderen Männer und Frauen, allesamt Ritter der Königin, drehten sich neugierig um und begannen zu jubeln oder zu rufen. Ich lehnte mich an die nächste Wand, während ich das Treiben beobachtete, mal sehen, wer den ersten Schritt machen würde, mein Tipp war allerdings auf Armand, Diego ging da meist sehr taktisch vor.

Große Worte für jemanden, der nicht den ersten Schritt wagt. Ich machte den nie, mochte sein, dass mancheiner glaubte, man hätte dadurch einen Vorteil, doch meiner Philosophie nach war man taktisch besser beraten nicht zuerst anzugreifen. Ich blieb also wo ich war und zog herausfordernd eine Augenbraue hoch.

Ich wollte lediglich höflich sein. Aber wenn du eben das nicht willst.... Ich zuckte leicht mit den Schultern und machte dann einen Satz nach vorne. Jedoch Griff ich ihn nicht direkt an sondern vollführte eine Finte bei der ich nach seinem Schwertarm schlug mich aber gleichzeitig um ihn herum bewegte um in seinen Rücken zu kommen. Natürlich könnte ich mich schneller bewegen als er es mitbekommen würde aber ich wollte fair sein und hielt mich weitestgehend an menschliche Geschwindigkeit.

Ich zog meinen schwertarm weg, schaffte es aber mich mit Armand mit zu drehen und ihm so nicht mehr meinen Rücken zu präsentieren. Ich stellte mein Bein minimal zurück und schlug dann noch mit dem Schwung meiner Umdrehung nach dem anderen Mann, allerdings ohne zu viel kraft hinein zu legen und so vielleicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Ich war für den Moment nur noch auf das Kämpfen fokussiert, alles andere war vergessen.

Da es nur eine Finte war störte es mich nicht das er seinen Arm weg zog, was mich allerdings, zumindest ein kleines bisschen störte, war das er es schaffte sich mit mir mit zu drehen. Seien Schlag sah ich aber noch rechtzeitig kommen und brachte Ivory, die weiße Klinge, zwischen mich und sein Schwert zu bekommen bevor ich dieses kraftvoll nach oben wegdrückte und dann darunter inweg tauchte um näher an ihn ran zu kommen. Sobald ich nah genug war blitzte Ebonys schwarze Klinge im Sonnenlicht auf und zielte in einem leicht von schräg unten geführten Aufwärtshieb auf seine Brust.

Diego war wirklich ein ausgezeichneter Kämpfer, sogar mir machte es Spaß ihm zuzusehen, er war definitiv der stärkste Kämpfer in unserer Freundesrunde, auch bei unserer Ausbildung zum Ritter war er immer der beste gewesen, gefolgt von mir und dann Milten. Wobei ich zugeben musste, dass ich ein wenig Glück auch gehabt hatte, ich war wirklich kein Stratege, nur die Zusammenarbeit mit Diego lag mir ganz gut. Armand war allerdings keineswegs zu verachten und ich betrachtete beinahe schon fasziniert seine flüssigen Bewegungen, wie schnell er mit seinen beiden doch sehr auffälligen Dolchen hantierte. "Strengt euch doch mal etwas an!", meinte ich die Stimme von Mariam gehört zu haben, wie sie die beiden etwas anstachelte, ich kannte sie ja doch recht gut, es juckte ihr sicherlich ebenfalls in den Fingern zu kämpfen, wenn sie die beiden so sah, jedoch war ihr Blick, im Gegensatz zu dem der Zwillinge Anna und Kitt, vollkommen auf mir fixiert. Ich wurde nun doch etwas verlegen und sah schnell wieder zu den Kämpfenden, um so zu tun, als hätte ich meine ehemalige Geliebte nicht gesehen.

Ich entkam der Klinge von unten nicht mehr, dafür war ich nicht schnell genug, sie erwischte mich an der Brust, aber dafür nutzte ich die Chance um mein nach oben weggestoßenes Schwert erst scheinbar von oben und dann von der Seite gegen Armands Kopf schwingen zu lassen, oder eigentlich alles was ihm von dem Mann in dem Weg kommen konnte.

Meine Klinge traf was schon Mal ein guter Anfang war und ich würde lügen wenn ich sagen würde das es mir nicht gefiel wie Ebony ihr Ziel traf und durch glitt wie durch Butter. Sein hieb konnte ich nur dann meiner Reflexe abwehren in dem ich meinen Arm rumriss und ihn zwischen meinen Kopf und sein Schwert brachte. Die Klinge verfehlte um Millimeter die Armschiene und traf direkt den Arm. Aber anstatt vor Schmerz die Miene zu verziehen grinste ich nur, ganz so als würde mich der Umstand freuen. Nicht schlecht. Erlaubt mir die Frage..... Welche Blutgruppe hast du?, fragte ich ihn noch immer grinsend und ganz beiläufig während ich meinen Arm von seiner Klinge befreite in dem ich in nach unten fallen ließ und gleichzeitig eine schnelle Drehung vollführte bei der ich den anderen Arm hoch riss mit dem Ziel seinen Arm zu treffen. Gleichzeitig hob ich mein Bein und zielte mit einem Tritt auf seine Seite, wodurch ich eine leichte schräg Haltung einnahm.

Blutgruppe? Ich antwortete nichts, aber dieses Wort hatte ich noch nie in meinem Leben gehört, sicherlich irgendetwas merkwürdiges, was Armands Rasse erfunden hatte und nun versuchte den Menschen aufzudrücken. Ich beschloss es zu ignorieren, wie ich auch die Verletzung an meiner Brust und den allgemeinen schlechten, geschundenen Zustand meines Körpers ignorierte, zumindest solange ich es konnte. Ich wehrte Armands Angriff von unten ab und bekam einen Tritt in die Seite, den ich aber in Kauf nehmen musste, da ich selbst das Bein hob, um ihm gegen den anderen, den verletzten Arm zu treten. Sein Tritt gegen meine Seite tat wesentlich mehr noch weh als er sollte, ich wusste nicht mehr was Gorn da angestellt hatte, aber irgendetwas hatte er getan. Dieser Idiot. Alles seine Schuld. Nach meinem eigenen Tritt war ich also gezwungen etwas auf Abstand zu gehen, nachdem ich sowieso zur Seite getrieben wurde.

Keine Antwort? Zu schade. Dann finde ich es später selbst heraus., grinste ich nur als ich keine Antwort bekam. Sein folgender Tritt kam etwas überraschend aber der dem folgende Schmerz war vertretbar und ich nahm ihn gerne in Kauf. Er ging dann auch etwas auf Abstand und ich stellte mich wieder richtig hin. Was hälst du davon wenn wir Mal etwas mehr Schwung in die Sache bringen?, fragte ich grinsend aber wartete gar nicht erst auf eine Antwort. Mit kurzen schnellen Schritten bewegte ich mich auf ihn zu und begann ihn mit schnellen, scheinbar wahrlosen Hieben einzudecken. Nur scheinbar wahrlos da sie überwiegend auf seine Arme, Beine und die Brust zielten.

Auch mich verwirrte die Aussage von Armand, ich war mir nicht sicher, ob ich das schon irgendwo einmal gehört hatte, während ich doch kurz nachdenklich zu meiner ehemaligen Geliebten hinübersah. Hatte sie nicht so etwas einmal erwähnt? Ich beobachtete allerdings doch mit wissendem Blick, als Diego den Tritt in die Seite kassierte, nur zu gut wissend, was sich dort für blaue Flecken und sonstige Spuren unter seiner Rüstung verbargen. Er versuchte Abstand zu gewinnen und Armand kündigte an nun in die Vollen zu gehen, weshalb sich mein Griff an meiner Axt doch deutlich verstärkte.

Ich verengte die Augen, schwieg aber weiterhin, ich durfte mich nicht ablenken lassen, das konnte einen alles kosten und ich hatte nicht vor bei einem Trainingskampf draufzugehen. Mit fließenden und wirbelnden Bewegungen wehrte ich Armands Klingen ab soweit es eben mit mir einem Schwert ging, doch es klappte ganz gut soweit, das einzige Problem war, ich hatte so nicht die Chance einen Gegenangriff zu starten, ohne eine schwerwiegende Verletzung zu riskieren. Ich ließ mich allerdingd auch nicht zurück drängen und blieb fest stehen wo ich war. Außdauertechnisch konnte ich das ewig machen, das Schwert so zu bewegen brauchte nicht zu viel Kraft, aber Konzentrationsmäßig konnte es durchaus irgendwann problematisch werden.

Er wehrte meine Angriffe gut ab was schon einmal zeigte das er wirklich gut war in dem was er tat. Ich freute mich immer über einen guten Kampf und er schien mir diesen bieten zu können. Wie lange seine Ausdauer das durch hielt sowohl körperlich als auch von der Konzentration her würde sich noch zeigen müssen. Er konnte nur abwehren aber ich wollte nicht so sein und ihm auch eine Chance für einen angriff einräumen, weshalb ich das Tempo meiner Hiebe bewusst etwas drosselte und hier und da kleine Lücken in den Angriffen ließ. Für mich entwickelte es sich mehr und mehr zu einer Analyse seines Kampfstils und seines Wesens als zu einem Trainingskampf aber das war nichts ungewöhnliches. Es kam immerhin schon Mal vor das ich auch mit den Rittern der Königin zusammen arbeitete udnda wusste ich gerne wie diejenigen waren und wie konnte man das besser feststellen als in einem schönen altmodischen Kampf.