Als wir ins Kolosseum traten fanden wir dort einige unserer Kollegen, die auch schon ins Training vertieft waren, allerdings sahen ein paar von ihnen schon auf, als wir eintraten und ich sah einige von ihnen auf Gorns Kopfschmuck sehen und lachen. Oh wie hatte er das auch verdient, schadenfroh grinste ich Gorn an.

<- Ställe von Khisfire

Nun wurde mir erst mein Kopfschmuck wieder bewusst, während ich wütend knurrte und hier und da förmlich mörderische Blicke verteilte, bevor ich Diego auch noch einen groben Stoß versetzte, als er mich so dämlich angrinste. "Wieder mal gewettet, ihr zwei?", fragte ein älterer Krieger und lachte nur tief, während die anderen weiter hinten zu tuscheln schienen und immer wieder auf Diego zeigten, sie waren wohl die einzigen, die sich gerade nicht über meinen dämlich Blumenkranz amüsierten, zumindest nicht nur. "Du bist so eine hübsche Dirne, mein Liebster.", kommentierte ein anderer und lachte, dem ich direkt einen ordentlichen Schlag auf die Nase verpasste, aber er lachte schön ausgelassen einfach weiter. Einige unserer Freunde waren auch hier, weiter hinten trainierten Mariam, Anna und Kitt miteinander, sie würdigten uns keines Blickes, Fred und Kostas schienen ebenfalls gerade sich zu duellieren und Klarissa und Josef lachten mit den anderen fröhlich mit.

Ich begann damit Gorn selbst auszulachen, selbst nachdem er mich weggestoßen hatte, was durchaus ziemlich wehgetan hatte, aber ich wollte meinen Schmerz natürlich nicht zeigen, das war etwas für Kinder und Frauen. Ist er nicht ein schönes Weib? Als wäre er für nichts anderes geschaffen worden. Ich bemerkte allerdings sehr wohl, dass sich nicht alle über Gorn lustig machten, auch mich trafen Blicke und ich fragte mich wieso. Ich hatte meine Ohren bedeckt und auch die Verletzungen, die ich durch Gorns und meine Aktivitäten davon getragen hatte waren verdeckt. Unsere Freunde, die auch am trainieren waren, beachteten uns nicht weiter, das war allerdings ganz normal, wir mussten uns schon selber einbauen, herangewinkt oder freudig betrachtet zu werden war ja wohl auch etwas für Luschen.

Alle lachten und amüsierten sich, ich durfte mir noch einige Beleidigungen und "Komplimente" anhören und ich boxte hier und da noch einige, einfach aus purem Scham, auch wenn ich ihn als Wut darstellte. Ich hasste alles, was an mir feminin sein könnte, was zum Glück nicht viel war, ich war allgemein ein sehr männlicher Mann, aber dieser dämliche Blumenkranz war doch wirklich die Krone. Irgendwann wurde es dann doch etwas ruhiger und das Tuscheln schien zu überwiegen, ich sah erst einmal verwirrt zu Diego. "Apropos Weiber, sagt mal, ist es wahr was man hört? Man könnte aus eurem Zimmer vor einigen Tagen wohl Geräusche durch das gesamte Gildenhaus hören.", fragte Klarissa schließlich neugierig und nun hörten auch die letzten Männer und Frauen auf zu tuscheln, sondern widmeten uns ganz ihre Aufmerksamkeit, nur die die trainierten, trainierten weiter.

Oh... oh scheiße. Eben noch hatte ich mich großartig amüsiert, nun verflog schlagartig meine gute Laune, als Klarissa ein Event ansprach, das ich wohl am liebsten gar nicht mehr erwähnt gehört hätte, vor allem nicht in der Form, dass wohl das gesamte Gildenhaus bescheid wusste. Es musste also sofort eine plausible Ausrede her. Wenn mir nur eine einfallen würde. Mein Blick fiel auf Kitt, mit der es nie weiter als zum Kuss gekommen war und mir fiel etwas ein, was, wie ich sehr hoffte, glaubwürdig sein würde. So ist das nun einmal, wenn man ein Weib im Bett hat und es beglückt, die können gar nicht anders als schreien. Ich stieß Gorn unauffällig, aber heftig in die Seite, er sollte bloß mitspielen, oder es setzte was.

Wenn man eine gewisse Größe hat zumindest., fügte ich hinzu und einige lachten grölend, während der Rest aber eher noch mehr so wirkte, als würden sie uns verdächtigen. Josef, der eigentlich fast nie etwas sagte, trat nun nach vorne, sein Kinn etwas nach vorne gereckt, "Tja, eigentlich habe ich nur deine Stimme gehört, Diego." Das war nun langsam eine ungünstige Beweislage, einfach nur dadurch, weil Klarissa und Josef und sehr gut kannten, vor allem Klarissa, die zuerst Diego kennengelernt hatte und schon eigentlich immer mit Josef zusammen gewesen war, eine unserer engsten weiblichen Freundinnen. "Ich glaube ja, sie haben etwas miteinander.", meldete sich plötzlich ein andere Stimme, Kostas, die Hälfte der Männer schien ihm enthusiastisch zuzustimmen, in mir wehrte sich allerdings sofort etwas und ich schoss zurück, Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen.

Als ob du die Stimme von einer Person von der anderen unterscheiden könntest, so wenig Erfahrung wie du hast. Ich sah demonstrativ zu Klarissa, mit der er eigentlich immer schon zusammen gewesen war, ich bezweifelte ja, dass er je eine andere Frau gehabt hatte und darauf zielte mein Kommentar auch ab. Ich war heilfroh, dass meine Ohren unter meiner Kapuze verborgen waren, denn sie fühlten sich langsam ziemlich warm an, ich fühlte mich hier deutlich in die Ecke gedrängt, denn die anderen näherten sich mit schlagenden Argumenten immer weiter der Wahrheit. Kostas bekam eine Menge Zuspruch und ich spuckte angewidert auf den Boden. Als ob ich jemals so wäre wie du. Ich hatte natürlich an sich nichts dagegen, dass Kostas schwul war, er durfte schließlich machen was er wollte, aber ich war es garantiert nicht.

"Besser eine Frau als keine.", schoss Josef locker zurück und einige der Männer lachten nur, während Klarissa breit grinste und bei ihm einschlug, die beiden waren schon immer ein ziemlich gutes Gespann gewesen, sie waren ziemlich eingestimmt und Fred und Kostas lachten nur breit, wie auch einige der anderen Männer. "Jetzt reicht es aber, als ob die beiden jemals etwas anderes gewesen wären als beste Freunde.", trat nun Klarissa für Diego ein, sie hatte ihn schon immer ziemlich gemocht und das kam uns nun wirklich gerade recht, "Die Frage ist doch viel mehr, wer waren die anderen zwei?" Alle begannen mehr oder weniger zu diskutieren oder zu grölend, während ich einmal schwer ausatmete und mir den Schweiß von der Stirn wischte, der da plötzlich stand. Ich stieß Diego also einfach extra grob an. Seid ihr Weiber eigentlich zum trainieren hier oder zum quatschen?

Klarissa stellte sich auf unsere Seite der Geschichte und Himmel war ich froh, dass sie das tat, wenigstens einer unserer Freunde. Natürlich war es normal verarscht zu werden, aber dieses Thema war wirklich ungut und konnte unseren gesamten Ruf zerstören. Trotzdem bereute ich unser Treiben nicht, denn es war ach so gut gewesen, auch das zweite Mal bevir wir hierher zurück gekommen waren. Alleine beim Gedanken daran wurde mir warm und mein Blut verteilte sich neu. Reiß dich zusammen, du bist ein Mann. Du benimmst dich selbst wie ein tratschendes Waschweib. Ich zog mein Schwert und hielt es Gorn unter die Nase. Zeig mal ob das Weib noch tanzen kann.

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Da derzeit kein Fall anlag um den ich mich kümmern musste hatte ich mich entschlossen heute Mal das Kolosseum aufzusuchen, sei es jetzt für "Vorstellung" oder zum trainieren das entschied ich spontan. Da wie ich bei meiner Ankunft nichts besonderes los war würde es wohl auf ein Training herauslaufen.
Als ich ankam war gerade eine etwas hitzige Diskussion zwischen den bereits anwesenden und doch leicht erheitert verfolgte ich diese. Die Jugend von heute hat auch keine interessanteren Themen als sowas. Aber naja das war schon immer so nur das sowas damals bei weitem weniger offen diskutiert wurden. Aber ich bin ehrlich.....so ist es weit aus erheiternder., dachte ich amüsiert während ich aus dem Schatten heraus das ganze verfolgte. Erst als es sich dem Ende neigte trat ich aus diesem und machte wohl so auf mich aufmerksam. Da ich noch jederzeit mit einem Einsatz rechnete trug ich bis auf den Harnisch und die Schulterstücke alles, sprich ich trug die Arm- und Beinschienen. Über den Schultern hatte ich einen dünnen Umhang und an meinem Rücken schauten links und rechts die Griffe meiner Dolche hervor. Ansonsten trug ich ein halb offenes graues Hemd und eine braune schlichte Stoffhose. Den Umgang warf ich über einen leeren Waffenständer an der Seite und ging dann langsam auf die Gruppe zu, jedoch mit dem Ziel an ihnen vorbei zu gehen.

Das wirst du schon noch sehen, wenn du verlierst., knurrte ich Diego förmlich verächtlich an und war gerade dabei zu entscheiden, ob ich selbst nach meinem eher selten benutzten Langschwert, oder nach meiner guten alten Axt greifen sollte, als plötzlich sich einige Köpfe umwandten und so auch meiner, denn eine deutlich auffällige Gestalt war aus den Schatten getreten, die nun doch alle Blicke auf sich zog. Meine Augenbrauen schossen nach oben, als ich bemerkte, dass der Kerl sogar noch ein Stück größer war als ich, durchaus gerüstet aber mir offenem Hemd, aber vor allem auffällig war eigentlich seine verdammte helle Haut und das noch hellere Haar, noch heller als Diego es war, ich brauchte kurz, um zu begreifen, dass ich ihn bereits einmal gesehen hatte, so jemanden vergaß man nicht so einfach. Armand, er stand ebenfalls im Dienst der Königin. Ich sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu Diego, wir konnten ihn uns schließlich nicht einfach ignorieren lassen, ich fühlte mich alleine durch seine Größe schon untergraben genug.

Zu meinem garantierten Sieg kam es aber zunächst noch nicht, denn ein neues Gesicht machte auf dem Kampfplatz auf sich Aufmerksam. So neu war es aber eigentlich nicht, er war durchaus bekannt, Armand. Noch größer als Gorn, schlank und doch muskulös, seine spitzen Ohren waren deutlich zu sehen, was ich beinahe mit Neid betrachtete, ihm machten solche Dinger nichts aus, aber gut, er war ja sowieso ein Vampir, der es auch noch zeigte und stolz darauf war, lächerlich. Er schien uns zu ignorieren und ich konnte Gorns Blick nur zustimmen, das ging ja mal gar nicht. Hey Armand, bist dir wohl zu fein mit den Normalsterblichen zu trainieren.

Weit kam ich nicht ehe ich angesprochen wurde und ein Blick zum Sprecher zeigte mir auch von wem, Diego ein Ritter im Dienste der Königin und neben stand Gorn ebenfalls ein Ritter und nachdem was ich gehört hatte waren die zwei immer zusammen anzutreffen. Mit einem winzigen Grinsen was an meinen Mundwinkeln zupfte drehte ich mich gänzlich zu ihnen um. Oh keineswegs. Ich wollte mich nur nicht in eure......anregende Unterhaltung einmischen oder euren folgenden Kampf stören den ihr gerade angekündigt habt., antwortete ich so wahrheitsgetreu wie möglich auf seine Worte. Aber wenn du dein Glück versuchen willst......dann komm her Bürschen. Ich habe nie etwas gegen einen guten Kampf. Aber beschwere dich nicht wenn du danach etwas blutärmer bist. Meine Dolche haben den selben Blutdurst wie auch. Herausfordernd sah ich ihn an denn ich würde nicht nein sagen wenn er unbedingt einen Kampf haben wollte, aber sollte er sich im Nachhinein nicht beschweren wenn es nicht gut für ihn ausging.

Meine Augenbrauen schossen nach oben, aber ich versuchte keinen Scham zu zeigen, als er die Unterhaltung von vorhin erwähnte, sondern stieß Diego einfach ein Stück von mir weg, um bloß nicht zu nahe neben ihm zu stehen, während ich auch einen Schritt zur Seite machte, auch um seiner eventuellen Rache zu entgehen. ich lachte allerdings leise, als Armand gleich auch Diego sehr direkt ansprach, was das Training bedarf. Oho!, meinte ich breit grinsend und klopfte Diego auf die Schulter, Ich glaube, das war eine Herausforderung, Bruder, meinst du nicht auch? Ich warf ihm einen Blick zu, ich vermutete allerdings, dass er diesen Kampf alleine angehen wollte, immerhin hatte Armand seine Ehre direkt herausgefordert und nicht meine.