Die Witwen und Kinder landen jetzt jedenfalls im Gefängnis und ihre Männer, naja, jetzt sind sie halt Witwen nicht wahr, Bruder?, erzählte ich stolz lachend und klopfte Diego, der direkt neben mir an der Bar saß, fest auf den Rücken, während ich mein Bier nach unten kippte. Einige unserer Freunde, Klarissa und Josef, saßen neben uns und lachten ebenfalls, Anna hingegen wirkte weniger begeistert, was allerdings auch daran liegen konnte, dass sich Diego gerade von ihrer Zwillingsschwester getrennt hatte, wir mieden momentan das Thema "Kitt" und "Mariam" aus bestimmten Gründen, aber das war sicherlich nur zeitweilig, unsere Freunde waren schon sehr lange bei uns, ganz egal wie wir uns benahmen.

Das Königreich ist wieder eine Spur sauberer. Ich erwiderte den kräftigen Rückenklopfer von Gorn mit voller Kraft natürlich und lachte selbst auf, so voll und dunkel wie ich es nur konnte. Ich hob meinen Humpen und stieß ihn mit Schwung gegen Gorns, ehe ich einen großen Schluck des Bieres darin nahm und nur mit viel Übung nicht das Gesicht verzog. Bier schmeckte mir gar nicht, aber das war eben das Getränk, das die meisten um uns herum tranken. Ich vermiet den Gedanken an meine Ex, es hatte einfach nicht geklappt, auch wenn das schwierig war, wenn ihre Schwester dabei war.

Noch zwei Bier!, rief ich der Bar zu, ohne wirklich darauf zu achten, wer dort stand, wen kümmerten schon andere Leute? Ich hob meine Hand und legte sie auf Diegos Kopf, um ihm durch die Kapuze hindurch durch die Haare zu wuscheln. Ihr hättet sehen sollen, wie wir so einen aufmüpfigen Elfen einfach enthauptet haben, er hatte keine Chance., erzählte ich weiter und klopfte auf meine vertraute Axt, die neben mir lehnte.

Wie er geheult hat "Nehmt mich, nicht meine Familie." Gorn wuschelte indirekt meine Haare, eine Berührung die gut tat, die ich aber doch niemandem sonst erlaubt hätte, am Ende rutschte dabei noch meine Kapuze runter. Diese weinerlichen Spitzohren. Eine weitere Runde Bier kam und die würde ich natürlich auch ohne ein Wimpernzucken trinken, egal wie schlechtes schmeckte.

Als hätten wir nicht sowieso beides getan., sagte ich lachend, eigentlich hatte ich kurz Zweifel gehabt und ihn vielleicht leben lassen wollen, aber dann hatte Diego mir auch nur einen Blick zugeworfen und das hatte gereicht. Apropos Diego, ich grinste und boxte ihm gegen die Schulter. Du hast dein Bier ja noch gar nicht richtig ausgetrunken, Schlappschwanz. Ich wusste, dass ihn jeder Zweifel an seiner Männlichkeit schwer traf, ich war schließlich genauso, aber gerade deswegen tat ich es, wieder und wieder. Beleidigungen, tiefe Schläge und vor allem Witze auf Kosten des anderen prägten unsere Freundschaft schon seit Kindestagen.

Ich hatte den flehenden Elfen von Gorn sofort richten lassen, es nicht zu tun hätte Schwäche gezeigt und Gnade für Elfen hatte ich sowieso nicht übrig. Diese widerlichen Spitzohren, diese Pflanzenfresser. Allerdings beliebige Gorn mich jetzt wieder ziemlich, indem er auf meine Männlichkeit abzielte. Ich runzelte wütend die Stirn und schlug meinem besten Freund fest auf die Nase, ehe ich nach Gorns Humpen ebenfalls griff und ansetzte. Ach ja? Ich schüttete Gorns Bier runter und mein eigenes auch gleich, völlig egal, dass ich ohnehin schon angetrunken war und, dass die beiden hastig heruntergeschütteten Biere das ganze nur noch verschlimmerten.

Dass ich wieder mal einen Schlag auf die Nase kassierte, war bei weitem nichts ungewöhnliches, sie knackste übel und ich lachte, es ging bei uns dauerhaft hin und her, einmal verletzte der eine den anderen und manchmal umgekehrt. Es schmerzte, aber ich war es gewohnt, während ich mir die Nase kurz rieb, immerhin war dieses Mal nichts gebrochen, während Diego gleich zwei Bier hinunterschüttete. Na endlich., lachte ich und bestellte dann direkt noch zwei Bier, die ich in Folge hinunterkippte. Zum Glück war Diego immer so spendabel. Ich grinste, denn ich hatte eine Idee bekommen, zu der Diego nicht nein sagen konnte. Hey, Tunte, was wetten wir, du traust dich nicht zu dem da- Ich deutete auf den größten, breitesten Typen ganz hinten alleine im Eck der Bar. -zu sagen, seine Mutter wäre Magierin gewesen.

Gorn wusste ganz genau, dass ich einer Wette nicht widerstehen konnte, sobald mir jemand eine anbot nahm ich sie an, völlig egal was die Folgen davon waren. Natürlich tue ich das, im Gegensatz zu dir habe ich noch Eier in der Hose, dein Weibergewäsch kannst du dir zwischen deine Brüste stecken. Ich erhob mich und schwankte dabei ein bisschen, besonders viel vertrug ich leider nicht und zwei Bier schnell hintereinander zu trinken war nicht so die beste Idee. Wer verliert muss eine Blumenkrone tragen. Ich ließ eventuelle Einwände gar nicht erst zu und ging mit langen Schritten, denen wie immer Blumen die aus dem Boden sprießten folgten, zu dem wahnsinnig breiten und großen Mann in der Ecke hinüber. Hey! Du! Deine Mutter war eine Magierin!

Sofort begann ich mir Gedanken zu machen, waren meine Brustmuskeln etwa zu groß? Wirkte es tatsächlich feminin? Ich wurde allerdings schnell abgelenkt vom Wetteinsatz und meinte Augen weiteten sich einen Moment, bevor ich einen der beiden Bierkrüge, die mir gerade gebracht worden waren, hinunterstürzte und mich schon mental darauf vorbereitete. Wenigstens waren die Blumen nur temporär und mit großem Grinsen verfolgte ich die Blumenspur, die Diego folgte, während ich auch noch das zweite Bier hinunterkippte. Der Berg von einem Mann zuckte irritiert mit der Augenbraue, als er Diegos Worte hörte und erhob sich dann, um sich vor Diego aufzubauen, den er um gut einen Kopf überragte. "Was hast du gesagt, Knirps?", drohte er und holte direkt aus, um zu versuchen Diego einen ordentlich Schlag zu verpassen. Nun war ich allerdings auch auf den Beinen und auf dem Weg hinunter und als er das zweite Mal ausholte, fing ich seine Faust in der Luft ab, hinter uns ertönte nur ein Grölen, offenbar hatten wir eine ganze Barschlägerei gestartet. Ich grinste nur, bevor ich selber nach dem riesigen Typen ausholte.

Ach fuck. Aber aufgeben war unmännlich also starrte ich zu dem Mann hinauf, der noch größer war als Gorn schon, und grinste ihn großspurig an. Hab ich deine Gefühle verletzt, Dirne? Ein Faustschlag traf mich ins Gesicht und warf mich zurück in eine Gruppe von Leuten, die mich aber gleich wieder zurück schubsten um selbst auszuteilen. Gorn kam nun endlich auch dazu und verhinderte einen weiteren, Kiefer ausrenkenden Schlag, ehe er dem großen Mann selbst eine verpasste. Ich war sofort wieder auf den Beinen und versetzte meinem besten Freund einen Stoß in den Rücken, ehe ich ihn doch auch dabei unterstützte unseren Hauptgegner zu Kleinholz zu verarbeiten.

Dass mich Diego schubste nahm ich vollkommen hin, während ich nur darüber lachte, als wäre das vollkommen normal für eine Freundschaft. War es auch, jedenfalls für eine wie unsere, es war aber auch die einzige Art der Freundschaft, die ich wirklich kannte. Nicht, dass er noch dein hübsches Gesicht zurichtet., provozierte ich meinen besten Freund also seelenruhig weiter, allerdings hatte der riesige Berg von einem Mann gegen uns zwei keinerlei Chance, denn so sehr, wie wir uns provozierten und gegenseitig verletzten, als Team waren wir unschlagbar, er hatte keinerlei Chance gegen uns. Hinter uns begannen auch schon Bierkrüge, Stühle und sonstiges zu fliegen, Klarissa und Josef begannen sich nun auch zu beteiligen, während Anna sich seufzend auf die Bar kletterte, um dem ein wenig zu entgehen.

Nachdem wir unseren Gegner vernichtend geschlagen hatten, versetzte ich Gorn für seine blöde Aussage einen Tritt in die Kniekehlen, ehe ich auf unsere nächsten Opfer deutete, fie ich herausgesucht hatte. Zwei Männer die für meine Begriffe ein bisschen zu feminine Züge hatten und sich versuchten rauszuhalten. Ich schnappte mir einen Stuhl und zog ihn einem der beiden über den Schädel.

Diego hatte doch ganz schön Kraft, die nun wo der Berg von einem Mann zu Boden gegangen war und sich nicht mehr rührte, ich zu spüren bekam. Ich ging leicht in die Knie, denn er hatte mich ganz schön gut erwischt, aber richtete mich sofort wieder auf, als er auf zwei femininere Männer zeigte, die sich wie Anna herauszuhalten schienen, denn ich wusste sofort, was zu tun war, wenn Diego wollte, dass wir uns mit diesen prügelten, dann prügelten wir uns auch mit diesen. Ohne zu zögern schnappte ich mir den anderen am Kragen und ließ meine freie Hand zu einer Faust werden, die ich ihm in den Bauch rammte. Einmal und gleich noch einmal.

Ich sah es als eine Beleidigung meiner Männlichkeit einen anderen Mann in der mähe zu haben, der feminin aussah und kein Problem damit zu haben schien, vor allem, weil mich meine eigenen eher weiblichen Züge wahnsinnig machten, ich hasste sie sehr. Gorn verprügelte den anderen Typen und ich trat nach dem, der zu Boden gegangen war, als der Stuhl auf seinem Kopf zerbrochen war. Um uns herum tobte die Schlacht, aber diese Kneipe hatte schon viel zu viele Schlägereien gesehen, als dass es noch einen großen Unterschied machen würde. Ich fühlte Befriedigung in mir hochsteigen, was gab es männlicheres als eine gepflegte Schlägerei?