Gerade hatte ich den anderen femininen Kerl, der es bestimmt verdient hatte verprügelt zu werden, wenn Diego das so sah, zu Boden neben seinen Kollegen befördert, als plötzlich auch schon die Stadtwachen durch die Kneipentür platzten. "Alle sofort stillgestanden! Hier wird nicht mehr geprügelt!", teilte eine große, muskulöse Frau der Menge mit, während die anderen Wachen, die ihr offenbar gefolgt waren, begannen die einzelnen Schlägereien aufzulösen. Fragend sah ich zu Diego, es lag an ihm zu entscheiden, was unser nächster Schritt war.

Leider wurden wir in unserer Schlägerei bald von der Stadtwache unterbrochen, aber nicht einmal von einem Mann, sondern von einer Frau, was mich direkt persönlich beleidigt fühlen ließ, auf eine Frau zu hören war so gar nicht männlich. Besser wir verschwanden jetzt gleich. Ich gab Gorn ein Zeichen, dass wir uns zurück ziehen würden und versetzte den beiden Männern am Boden noch einen letzten Tritt, ehe ich mich in Richtung Ausgang schob, doch bevor ich die Kneipe ganz verließ, ballte ich noch eine Hand zur Faust und verpasste einer nahen Wache einen Schlag ins Gesicht. Damit war meine Männlichkeit wieder hergestellt und ich konnte mich getrost verziehen.
(Die Straßen von Khisfire)

Ohne zu zögern verstand ich sofort Diegos Zeichen, ich hatte ja auch nur darauf gewartet, ich schubste noch zwei, drei Wachen um und folgte ihm direkt hinterher, wenn wir schon wegliefen, dann wenigstens während wir ein wenig Ärger machten, ansonsten wäre das schon ziemlich unmännlich gewesen. Ich hatte kein Problem per se damit, Fred und Kostas waren auch okay, aber ich hatte damit natürlich überhaupt nichts zu tun.

-> Die Straßen von Khisfire

Armand war ja ein richtig sympathischer Kerl. Nicht. Aber gut, ich wusste ich musste da nicht groß reden, aber bei mir hatte das ja wohl noch Klasse, ich war ein richtiger Mann und als solcher musste ich wirklich nicht nett sein, ich hatte andere Qualitäten. Wenn du deinen Atem verschwenden willst. Das Bier allerdings würde ich gerne nehmen. Bier war männlich und auch wenn es mir nicht schmeckte, es markierte meinen Status als richtiger Typ. Wir hatten es nicht weit bis zur Hafenkneipe und kaum trat ich ein sah ich auch schon unsere Freunde an einem Tisch sitzen, bereits gut am trinken. Ich ging ohne auf die anderen beiden zu warten zu unserer Gruppe hinüber.

Meistens weil dieses Glück nur die haben die nicht gerade von mir gejagt werden oder in einem Verhör von mir landen. Also als Beispiel würde ich dich vorher oder einen der anderen hier anwesenden vorher fragen., meinte ich zu Gorn als er auf das meistens in meiner vorherigen Aussage reagierte. So viel Anstand hatte ich im Normalfall immerhin. Diego schien nichts dagegen zu haben das ich ein Bier ausgab, zumindest äußerte er nichts dergleichen was ich einfach Mal als solches aufnahm. Im Vorbeigehen orderte ich auch gleich für die ganze Gruppe zu der wir uns gesellten eine Runde.

<- Das Kolosseum

Hmpf., machte ich etwas nachdenklich, als ich hörte, welche Prinzipien Armand verfolgte und musste dann eingestehen, Naja, wer auch immer sich unserer Königin widersetzt hat es auch einfach verdient. Immerhin war sie diejenige, die uns all das hier ermöglicht hatte, unsere Ausbildung, unsere Berufung, sie kümmerte sich um unser Königreich, wollte es sauber und ordentlich halten und wir halfen ihr dabei. Ich grunzte auch sehr zufrieden, als Armand gleich eine ganze Runde orderte und klopfte ihm kurz auf die Schulter. Vernünftig., stimmte ich ihm zu und setzte mich dann direkt neben Kitt, damit Diego nicht neben ihr sitzen musste und weil ich mich nach wie vor gar nicht so schlecht mit ihr verstand. Generell in der Runde saßen die Zwillinge Kitt und Anna, einzig und allein zu unterscheiden das Erstere schwarze und Zweitere blonde Haare hatte, Mariam, ihre Cousine, ebenfalls mit dunklen gelockten Haaren. Klarissa, eine sehr ruhige Frau mit schwarzen langen Haaren und katzenartiger Maske, neben ihr direkt Josef, ein braunhaariger unauffälliger Charakter und neben ihm Fred, ein rothaariger junger Mann, und Kostas, ein dunklerer Typ. Sie begrüßten uns alle eher knapp oder gar nicht, es war nun einmal nicht so üblich bei uns. Ich störte mich nicht daran und lehnte mich mit verschränkten Armen auf den Tisch. Wisst ihr noch die Schlägerei letztes Mal hier?

Zugegeben, wenn Armand die Feinde unserer Königin aussaugte war mir das auch nur recht, sie hatten nur das schlimmste verdient. Auch beorderte der Vampir gleich für den ganzen Tisch Bier, was ihm bei mir noch einen Pluspunkt einbrachte. Gorn setzte sich für mich neben Kitt und ich tat das selbe für ihn bei Mariam, seine Ex. Als er die Schlägerei vor einigen tagen erwähnte begann ich zu grinsen. Wie auch nicht? Die Erinnerung dazu trägst du gerade auf dem Kopf. Die Blumenkrone hatte er immerhin immer noch auf und es war zum Schreien komisch.

Ganz meiner Meinung. Sie sind selbst schuld wenn sie sich auflehnen oder anderweitig gegen die Gesetze verstoßen und das dann auch noch so stark das ich auf den Plan trete., stimmte ich Gorn zu. Wer sich gegen unsere Königin stellte hatte selbst schuld. Naturlich war ich auch nicht immer einverstanden mit ihren Entscheidungen aber ich stand trotz allem treu zum Königshaus und wer sich diesem widersetzt der hatte eben Pech und musste nicht mit meiner Gnade rechnen. Ich suchte mir dann beim Tisch angekommen einfach einen Platz in mitten ihrer Freunde und zufällig auch genau gegenüber der beiden Ritter. Ich achtete nicht wirklich darauf wer neben mir saß aber auf einer Seite konnte ich rote Haare im Augenwinkel. Die von mir bestellte Runde kam auch wenig später und jeder bekam einen Bier vor die Nase gestellt. Gorn kam dann auf eine Schlägerei zu sprechen die wohl bei ihrem letzten Besuch hier stattfand. Leicht horchte ich auf und sah dann auf die Blumenkrone welche von Diego angesprochen wurde. Diese sah wirklich einfach lächerlich und unpassend auf dem Kopf des dunkelhaarigen Ritters aus das ich schmunzelte. Wie kam es denn zu diesem...... Kopfschmuck?

Halt dein Maul, ich habs schon fast wieder vergessen., grummelte ich sofort schlecht gelaunt und stieß Diego etwas an der Schulter weg, ich bemerkte deutlich die belustigten Blicke, die auch jetzt durch die ganze Taverne gehen, dabei hatte ich mir diese blöde Blumenkrone doch so schön wegdenken können. Bisher hatte es auch ganz gut funktioniert, ich nahm schnell das Bier an mich und trank erst einmal einen großen Schluck. Bist in Ordnung., stellte ich dann zu Armand fest, so schnell war meine Meinung auch schon geändert, auch wenn mein Blick bei seiner Nachfrage wieder sehr düster wurde, Frag den Hurenknecht da. Ich nickte auf Diego und verdrehte die Augen, er war immer der, der gleich groß loslaberte, wenn jemand nach Geschichten fragte, man konnte es nicht verhindern, und ich hatte jetzt schon keine Lust darauf.

Ich begann zu lachen, als Gorn mich wegstieß und griff mir dann auch mein eigenes Bier, mit dem ich Armand tatsächlich zuprostete, ehe ich davon trank, ich verzog nach außen hin keine Miene, aber schmecken tat es mir nicht. Himmel ist das widerlich, aber es ist männlich. Männer tranken Bier, so war es eben und deshalb musste ich es auch trinken, ganz einfach und logisch. Dieser Tölpel hat mich zu einer Wette herausgefordert, die er natürlich nur verlieren konnte. Er meinte ich würde mich nicht trauen so einem aufgeblasenen Schlappschwanz zu sagen seine Mutter wäre eine Magierin gewesen. Der Verlierer musste diesen Kopfschmuck aufsetzen.

Eine interessante Freundschaft die die zwei da haben., dachte ich mir wahrend ich die beiden leicht amüsiert beobachtete. Mit dem Bier schien ich beide aber auch etwas für mich gewonnen zu haben immerhin prostete Diego mir zu und Gorn meinte das ich in Ordnung sei. Die Geschichte der Blumenkrone entlockte mir ein leises Lachen. Eine nette kleine Wette also. Wie lange darf er das Teil denn tragen?, fragte ich noch immer amüsiert. Das ich beiden nicht auf die Nase binden dürfte das ich ein Magier war, war mir von vornherein klar gewesen aber durch die Erzählung der Wette war es nur noch deutlicher.

Ein wenig sauer schmeckte mein Bier schon, je länger ich an diesen affigen Blumenkranz auf meinem Kopf dachte, aber immerhin war es Bier und nicht irgendetwas anderes, dieses Gesöff, dass der hohe Adel immer so gerne trank, einfach nur Blödsinn, warum sollte man etwas anderes als Bier trinken wollen? Heute den ganzen Tag., murrte ich also schlecht gelaunt und ließ meinen Kopf hängen, bevor ich leicht grinste, Dafür hätte der "Schlappschwanz" Diego beinahe zu Brei geschlagen. Ich lachte, ein paar unserer Freunde auch mit, als wäre nichts dabei zusammengeschlagen zu werden. War es ja schließlich auch nicht. Ich setzte das Wort "Schlappschwanz" mit meinen Fingern in Gänsefüßchen.

Ich hätte ihn fertig gemacht, wenn du dich nicht eingemischt hättest um dein Ego zu retten. Das war natürlich so nicht passiert, aber ich musste immerhin meine Ehre verteidigen, besonders vor Armand, bei unseren Freunden war das sowieso verlorene Mühe, auch wenn mich das nicht von Versuchen abhielt. Ich stieß Gorn heftig gegen die Schulter und trank dann wieder von meinem Bier.

Mein Beileid., sprach ich gen Gorn grinsend aus als ich erfuhr wie lange er die Krone tragen musste. Diego verteidigte seine Ehre was mich grinsen lies während ich teilweise kurz abdriftete in Gedanken und daran dachte wann ich zuletzt so etwas hatte tragen müssen. Das war auch schon 60 Jahre her als ich einen von Miriels Nachfahren besucht hatte und dessen Kinder so lange genervt hatten bis ich klein bei gegeben hatte, keine zeit für mich aber für einen Menschen schon. Ich sollte sie mal wieder besuchen. Wenn mich nicht alles täuscht dürfte die Kleine von damals auch schon wieder Großmutter sein. Ich bin sicher das du das hättest. Du bist immerhin kein untalentierter Trampeln wie du bewiesen hast., meinte ich noch leicht geistesabwesend.

Genervt verdrehte ich nur die Augen und stieß Diego zurück, er hatte keine Chance gegen den Typen gehabt, aber ich widersprach ihm nicht weiter, besonders als Armand ihm auch noch zustimmte, das letzte was Diego brauchte, was jemand, der sein Ego noch unterstützte, aber das würde das Spitzzähnchen wohl auch noch verstehen. Stattdessen leerte ich erst einmal die Hälfte von meinem Bierkrug aus, wie ein wahrer Mann.