Wir befanden uns nun über dem an die Hauptstadt angrenzenden Nordwald. Der Wind pfiff an meinen Ohren und nun wieder weg von der Anti-Magie-Zelle, plus dieses Gefühl der....Freiheit? Jedenfalls fühlte ich mich wirklich gut. "Also, schon ich als Nicht-Drache muss sagen: Beeindruckend. Das Land wirkt von hier oben so weit....und zugleich hat man das Gefühl, man herrscht über alles. Für dich muss es doch auch ein tolles Gefühl sein, mal wieder zu fliegen oder?" wandte ich mich an Raven.

Ich antwortete meinem Reiter nicht sondern stieg in einer perfekten Vertikale nach oben wo ich mich Kopfüber drehte, nur um in einen Sturzflug überzugehen. Aufpassend das mir der Winzling auf meinem Rücken nicht davon flog. Kurz über dem Boden meine Flügel ausbreitend um abzubremsen und in einen gemütlichen Gleitflug überzugehen ließ ich auch noch ein Brüllen vernehmen. Dabei immer Ausschau nach eventuell Beute habend.

Als Raven ein paar....waghalsigere Flugmanöver, zumindest in meinen Augen, vollführte, krallte ich mich etwas mehr in ihren Rücken und seufzte resignierend. "Sie genießt wohl das Fliegen gerade mehr, als eine Konversation...nun denn." Ihr Brüllen, nun in voller Lautstärke, erinnerte mich einmal mehr daran, mit was für einer Kreatur ich es zu tun hatte. So wie mir es schien, sah sie sich auch noch nach potentieller Beute um. "Hoffentlich wird sich niemand beim König beschweren....aber was mach ich mir überhaupt für Gedanken? Ein Reitausflug, egal zu welchen Zwecken, ist nichts, was man rechtfertigen muss."

Als ich ein Pack von, was wie Rehe aussah sichtete ging ich erst in einen leichten Steigflug bevor ich auf die Wiese stürzte und eine Drehung machte, dabei so viele mitnehmend wie nur möglich. Am Ende lagen mehrere Tiere bewegungslos verstreut auf dem Boden. Während alle dem hatte ich vergessen das ich noch jemanden auf dem Rücken hatte. Also nur um sich zu gehen drehte ich meinen Kopf und Hals so um zu sehen ob er noch drauf war und nicht weggeschleudert wurde während dem Flug und dem Ende.

"Oh nein...." Doch da war es schon zu spät: Raven hatte bereits die Rehe ins Visir genommen und begann Jagd auf sie zu machen. Nun war es noch schwieriger, mich festzuhalten, schaffte es aber irgendwie, nicht herunterzufalen. Als sie dann wieder ruhiger flog und zu mir schaute, sagte ich: "Also....wie ich bereits frage: Du scheinst deine Freiheit zu genießen..was?" Ich hoffte, dass, je öfter wir "Ausflüge" machen würden, Raven weniger an solchen Jagden interessiert wäre.

Genießen ist es nicht...Ich nutze diese Zeit nur so gut wie es geht aus bevor ich wieder in einer Zelle bin. Ich sah wieder nach vorne und schnappte mir 2 Rehe, wobei eines schon wieder im Maul und dabei war verschlungen zu werden. Mit solchen Nutzlosen Sachen wie Genießen solltest du gar nicht erst ankommen. Genießen an sich ist etwas das ich seit Ewigkeiten schon nicht mehr tue Winzling.

Ich konnte Ravens Antwort verstehen...auch wenn ich hoffte, dass sie möglicherweise doch ein gewisses Gefühl von Genießen erleben konnte. Dadurch versprach ich mir für mich, sie noch besser an mich binden zu können. Da wir inzwischen am Boden waren, sprang ich von ihrem Rücken herunter und sah mich kurz um. "Warum bist du so pessimistisch? Wir haben jetzt schonmal etwas mehr Freiraum erreicht. Warum also nicht optimistischer in die Zukunft blicken?" fragte ich dann und sah sie an.

Mich mit einer kurzen bewegen zusammenrollend und zu ihm schauend, legte ich meinen Kopf schief. Er erwartete von mir, jetzt schon optimistisch zu sein. Wenn du wüsstest was ich in den letzten Hundert Jahren durch gemacht hatte, wüsstest du das dies nicht so schnell passieren wird. Die frische Luft durch die Nase ziehend, erhob ich mich jedoch schon wieder relativ schnell und suchte mir einen besseren Platz zum niederlegen.

Ich sah Raven schweigend an und schüttelte dann leicht den Kopf. "Dass mag so sein...aber solltest du nicht gerade deswegen die angenehmen Momente noch stärker genießen und dich darüber freuen? Grausam ist die Welt, wie du sagst, onehin oft genug." Nicht dass ich vorhatte, der "Seelensorger" des Todesdrachen zu werden. Aber wenn ich ihr half, optimistischer und mir gegenüber dann auch freundlich gesinnter zu sein...konnte mir dass nur helfen. Doch sie schien sich gerade mehr damit zu beschäftigen, einen bessern Platz zum Liegen zu finden und folgte ihr daher...so schnell, wie mich meine "kurzen" humanoiden Beine trugen.

(Du bist schon noch am Boden...oder? Sonst ändere ich meinen Text natürlich, dass ich wieder auf dem Rücken sitze^^)

Ich schritt mit leisen Huftritten durch den Nordwald und atmete ruhig die frische, würzige Luft ein, die mich umgab. In meinen Wäldnern war es ruhig gewesen, als ich von der Versammlung zurück gekommen war, einzig ein Todesdrache schien auf einer der Lichtungen gejagt zu haben, ich hatte das große Wesen aus der Ferne gesehen, doch es als ungefährlich für mein kleines Reich angesehen. Dass das Wesen so viele Rehe gerissen hatte war der Lauf der Natur und ich würde da natürlich nicht eingreifen. Ich war nun also in eine andere Richtung unterwegs, in Gedanken bei Aurelien, den ich durch meine Verpflichtungen die mich von hier fortgeführt hatten schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich hoffte er war wohlauf, ich hoffte er hatte sich nicht völlig zurück gezogen und ich hoffte auch sehr er würde mich bald wieder besuchen kommen.

Mit dem Kopf erneut zu ihm drehenden, ahmte ich eine Kopfschüttelnde Bewegung nach. "Emotionen wie Freude oder Genuss, bedeuten in der heutigen Welt gar nichts mehr." Mir war grob bewusst was er vorhatte mit seinen "Gefühlvollen und halb-helfenden Sätzen. Es war immerhin immer von nutzen einen Drachen unter Kontrolle zu haben. Aber solle er seinen "Spaß" doch haben. Da es gerade sowieso nicht zu viel zu tun gab, kam jemand wie er, mir gerade rechtzeitig. Selbst als Drache, welcher für Hunderte, weitere Jahre leben würde, könnte das ansehen von einer Steinernen Wand doch irgendwann....langweilig...werden?

Zitat von Osiris im Beitrag #11

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Ich schritt mit leisen Huftritten durch den Nordwald und atmete ruhig die frische, würzige Luft ein, die mich umgab. In meinen Wäldnern war es ruhig gewesen, als ich von der Versammlung zurück gekommen war, einzig ein Todesdrache schien auf einer der Lichtungen gejagt zu haben, ich hatte das große Wesen aus der Ferne gesehen, doch es als ungefährlich für mein kleines Reich angesehen. Dass das Wesen so viele Rehe gerissen hatte war der Lauf der Natur und ich würde da natürlich nicht eingreifen. Ich war nun also in eine andere Richtung unterwegs, in Gedanken bei Aurelien, den ich durch meine Verpflichtungen die mich von hier fortgeführt hatten schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich hoffte er war wohlauf, ich hoffte er hatte sich nicht völlig zurück gezogen und ich hoffte auch sehr er würde mich bald wieder besuchen kommen.

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Ich war bereits dabei einen anderen Teil des Waldes zu betreten, als ein wirbelnder Windgeist zu mir geflogen kam, er nahm die Gestalt eines kleinen, zarten Elfenmädchens an und erzählte mir von einem jungen Mann, der eben im Wald zusammengebrochen war. Jedenfalls glaubte ich das, es konnte sich auch um einen verlassenen Wolfswelpen handeln, der von einem baum gefallen war, Windgeister waren nicht sehr gut darin zusammenhängend zu erzählen, sie wurden viel zu leicht von Dingen abgelenkt. Trotzdem beschloss ich mir einmal anzusehen was das Wesen gemeint hatte, es konnte ja nicht schaden. ich dankte dem Windgeist und galoppierte dann los, in die Richtung aus der dieser gekommen war, zumindest in etwa, eine bessere Route hatte ich nicht. Endlich fand ich das, was der Windgeist gemeint haben musste, eine zusammengesunkene Gestalt am Waldboden, tatsächlich ein junger Mann, mit blonden Haaren, in einen dunklen Umhang gehüllt. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber ich erkannte ihn trotzdem sofort. Aurelien! In wenigen Sätzen war ich bei ihm und knickte neben ihm meine Vorderbeine ein, um an ihn heran zu kommen. Vorsichtig drehte ich ihn auf den Rücken, ehe ich ihm einige verschwitzte Haarsträhnen aus dem bleichen Gesicht strich. Seine Haut brannte förmlich, sein ganzer Körper zitterte. Kannst du mich hören Aurelien?

Mein Verstand war verklärt, wie ein Nebel über einem See am Morgen, und ich bekam nichts wirklich mehr mit, zumindest bis ich plötzlich mir einbildete das Geräusch von Hufen zu hören und dann auch schon auf den Rücken gedreht wurde. Verwirrt blinzelte ich, meine Sicht war unscharf, aber ich erkannte ihn doch, denn diesen Zentaur hätte ich vermutlich überall erkannt. Osiris?, murmelte ich und lächelte abwesend, Du bist wieder hier. Ich zitterte, mir war kalt, aber auch einfach viel zu heiß, mein ganzer Körper schien zu kochen und doch zu frieren gleichzeitig. Angestrengt schloss ich die Augen, versuchte sie aber dann gleich wieder zu öffnen, um ihn anzusehen. Aber meine Augenlider waren so schwer, so unfassbar schwer.