Miltens Lächeln war eine Sache, die mich so schnell nicht wieder losließ, ich musterte es beinahe misstrauisch, nicht unbedingt, weil ich Milten damit nicht vertraute, ich hatte ihn immerhin auf die Beine gezogen, sondern eher, weil ich verwirrt war, warum es meinen Blick so sehr auf sich zog. Ich schnaubte dann allerdings kurz und marschierte dann los, nachdem ich Milten losgelassen hatte, als er seinen Arm von mir gelöst hatte. In der Ferne sah ich allerdings ein Flimmern, das ein wenig größer zu werden schien, weshalb ich nach vorne zu Diego rief, Ist da vorne etwas? Ich kniff meine Augen zusammen, in der Ferne konnte ich schon immer ein wenig schlechter sehen, aber ich hatte es nie wirklich angesprochen, warum auch, es war als fast reiner Nahkämpfer sowieso kaum notwendig.

Ich grummelte leise, denn Bemühen war doch wohl nicht gut genug, hielt dann aber doch auch endlich die Klappe, jedenfalls, bis Gorn mich auf eine Bewegung am Horizont hinwies, die ich eben auch bemerkt hatte. Ich hielt an, während er zu mir aufschloss, und fokussierte meinen auf die Ferne sehr trainierten Blick, den brauchte ich als Bogenschütze schließlich auch, auf dieses Ding, das auf uns zukam und immer größer wurde. Eine haushohe Sandwelle. Oh scheiße! Da half allerdings alles Fluchen nicht, denn ehe ich noch weiter reagieren konnte war die Welle schon da, auf ihr drauf schien ohne Probleme ein Mann zu stehen, der sie dann wohl ins Leben gerufen hatte. Sie spülte über uns hinweg und riss mich von den Füßen. Zum Glück ertrank ich weder in diesem Sand, noch wurde ich wieder in den Treibsand geworfen, allerdings war ich mehr als desorientiert, als ich wieder aus diesen abermillionen Körnern auftauchte und hatte Sand überall auf und stellenweise auch in meinem Körper.

Wir waren bereits ein Stück gegangen als Gorn uns auf etwas aufmerksam machte und ich konnte Diego nur zustimmen denn "Oh Scheiße" trag es ziemlich gut. Wir wurden von einer haushohen Sandwelle erwischt und nur dem Glück war es zu verdanken daß ich nicht im Treibsand landete . Dafür hatte ich so meine Probleme aus dem Sand selbst heraus zu kommen. Ich war schon froh als ich es geschafft hatte den Oberkörper bis zu den Armen frei zu bekommen und das ich trotz des Schocks nicht den Zauberstab losgelassen hatte, den hätte ich hier sonst wohl nie wieder gefunden. Mühselig begann ich mich aus dem Sand zu graben aber kam irgendwie nur langsam voran. Nebenbei spuckte ich immer wieder Sand aus der mir in den Mund gespült worden war. Generell hatte ich wohl überall Sand und das war einfach ekelhaft.

Von dieser gigantischen Welle, die wenige Sekunden später bereits auf uns traf, viel zu schnell, um richtig darauf reagieren zu können, wurden wir wohl alle erfasst, jedenfalls wurde ich von meinen Füßen gerissen und ich hatte Mühen darin nicht in diesem Sand unterzugehen, aber trotzdem war der Sand überall, in meiner Rüstung, in meinen Augen, in meinem Mund. Ich versuchte ihn auszuspucken, aber er sog alle Flüssigkeit in meinem Mund auf, während ich mich nach den anderen umsah, Diego erblickte ich gleich, Milten sah ich noch nicht, aber unterdessen landete einige Meter vor uns ein Mann, der zuvor noch auf der Sandwelle gestanden hatte. "Ihr denkt ihr gewöhnlichen Ritter der ach-so-tollen Königin also, ihr könnt mich herausfordern?" Ein lautes Lachen ertönte. Dreckiger Magier., fluchte ich, während ich versuchte mich von dem Sand zu befreien, aber es schien mir nicht recht gelingen zu wollen.

Ich hustete schwer einige Sandkörner aus, als ich endlich wieder Luft bekam und drehte sofort den Kopf, auch wenn ich Sand in den Augen hatte, um zu sehen wo die anderen waren. Gorn war mir nahe und war noch am Leben, Milten entdeckte ich allerdings nicht, was mir, so sehr ich es auch bei Nachfrage bestreiten würde, einen besorgten Stich gab. Um mich damit zu beschäftigen hatte ich allerdings sowieso keine Zeit, denn der Magier, der uns mit dieser Welle erwischt hatte, stand uns nun gegenüber und ich musste versuchen schnell wieder auf die Füße zu kommen. Qrizahr war so deutlich ein Elf, dass es mich nur anwidern konnte, er hatte langes dunkles Haar, spitze Ohren, hohe Wangenknochen und war sicher fast zwei Meter groß, mit einem schlanken Körper, den er allerdings in einen sehr zerfetzten Mantel gehüllt hatte, der kaum zu seinem noblen Aussehen passen wollte. Einfach abstoßend. Sollen das deine letzten Worte gewesen sein, du mickriger Elf? Ich hustete wieder etwas, zog dann aber schon mein Schwert, das glücklicherweise noch fest an meiner Seite war und unangenehm knirschte, als ich es aus der Scheide zog, in die wohl auch Sand gekommen war.

Ich kämpfte immer noch mit dem Sand aber irgendwann kam mir dann auch Mal die Idee mich mit meiner Magie zu retten, wofür ich mir selbst in den Arsch beißen könnte das mir das nicht eher eingefallen ist und mühsam sprach ich einen Zauber aus, einen ganz simpelen der eigentlich von Schwimmern genutzt wurde wenn sie am ertrinken waren und an die Oberfläche wollten aber zum Glück funktionierte das Prinzip auch hier so das ich bin Sand förmlich ausgespuckt wurde. Hustend lag ich auf dem Sand aber als der Elf uns ansprach schoss mein Blick finster zu ihm und ich kämpfte mich auf die Beine. Für die Aktion werdet ihr bezahlen Elf, knurrte ich auch wenn es ekelhaft knirschte beim sprechen. Diego hatte gerade auch schon sein Schwert gezogen aber darauf achtete ich nicht weiter sondern warf Qrizahr direkt einen Zauber entgegen, simpel aber nicht ungefährlich. Es war im Grunde eine gezielte Druckwelle darauf ausgerichtet Objekte zu bewegen und zu zerstören. Leider konnte sie wenn man wüsste wie auch schnell abgeblockt werden.

"Es werden auf jeden Fall die letzten Worte, die ihr je hören werdet.", lachte Qrizahr, mir war nun endlich wieder der Name von dem Elf eingefallen, den wir für illegale Magie richten sollten, eingefallen, doch es erstaunte mich nun wenig, dass unsere Königin solche wie ihn entweder töten, in ihrem Kolosseum spielen oder in ihr Gefängnis sperren ließ. Ich kam nun langsam wieder auf, aber ich war noch weit davon entfernt meine Axt ziehen zu können, denn ich war mit all dem Sand in der Rüstung nicht nur extrem langsam, meine Axt war natürlich ebenfalls im Sand versunken und ich zog fest an ihr an, um sie herauszubekommen. "Und nun sterbt.", sprach er, wurde allerdings dann plötzlich von einer Druckwelle erwischt, die er zu spät kommen gesehen hatte. Ich grinste kurz übermütig, als ich bemerkte, dass sie eindeutig von Milten gekommen war. Ha! Qrizahr konnte allerdings bevor er zu weit weggeschleudert oder verletzt wurde, gerade noch ein Schutzschild aus Sand um sich herumformen, weshalb er weicher landete. "Ihr sprecht euch gegen Magier aus, aber habt selbst einen. Wie lächerlich.", kam es nun gehässig aus seinem Elfenmaul, "Halten sie dich als ihr Haustier, mein kleiner Freund?" Die letzten Worte waren eindeutig an Milten gewandt, auf den er auch gleich die nächste Sandwelle schickte.

Ehe ich noch mein Schwert heben konnte prallte etwas Unsichtbares gegen Qrizahr und warf ihn zur Seite. Ich drehte den Kopf und konnte nichts gegen ein Aufatmem tun, denn da stand Milten, er hatte den Angriff auch überlebt. Ich schallt mich gleich für diese Erleichterung und konzentrierte mich sofort wieder auf unseren Gegner, dessen Worte gegen Milten in mir ebenso Wut aufsteigen ließen, wie die gegen uns. Was fiel ihm ein Milten überhaupt anzusprechen? Und "kleiner Freund"? Na warte. Vergleiche nicht widerliches Pack wie dich mit ihm! Ich machte einen Satz vor und führte mein Schwert gegen Qrizahr, als dieser gerade eine Sandwelle auf Milten losließ.

Mein Zauber ging durch auch wenn er sich vor Verletzungen schützen konnte. Wäre ja auch zu schön gewesen, ging es mir kurz durch den Kopf aber dann wurde ich von seinen Worten abgelenkt. Ich bin nicht ihr Haustier sondern ihr Partner. Ich diene der Königin aus freien Stücken, entgegnete ich. Das Diego für mich Partei ergriff war etwas das mich positiv überraschte aber es berührte etwas in mir und ich lächelte kurz bevor ich wieder ernst wurde. Qrizahr schickte eine Sandwelle gegen mich aber diesmal war ich darauf vorbereitet und erschuf einen Schild an dem sie abprallte. Da Diego dann auch seinen Angriff wagte machte ich mich daran ihn zu unterstützen. Ich sprach einen Zauber der sich auf seine Klinge legte mit dem Ziel das diese mögliche Schutzschilde oder Schutzzauber durchbrechen konnte. Als nächstes Wand ich mich Gorn zu der wohl noch Probleme mit dem Sand hatte und sprach gleich den nächsten Zauber der ihn von diesem weitestgehend befreien sollte so das seine Rüstung ihn nicht behindern und seine Waffe wieder einsatzfähig ist. Genauer gesagt wurde der Sand von seiner Axt geweht und auch aus seiner Rüstung gepustet wie von einer kräftigen Windböe, auf ihn selbst hatte das keine Auswirkung.

Die Worte aus Miltens Mund zu hören überraschte mich, ich war mir nicht sicher warum, warum ich etwas anderes erwartet hätte, aber es war für mich dennoch noch immer ein wenig unbegreiflich, dass er tatsächlich der Königin diente, unter demselben Ziel, das wir ebenfalls hatten. Magie war schlecht, so sagte man es jedenfalls immer, aber was war mit jemandem wie Milten, der seine Magie für unsere Ziele einsetzte? War er dadurch genauso verdorben wie jeder andere Magier oder nicht? Ich hatte allerdings nicht mehr viel Zeit darüber nachzudenken, denn plötzlich erfasste mich eine Windböe, aber es war anders, ich blieb standhaft, wurde selbst nicht von ihr erfasst, sondern nur der Sand wurde weggeweht. Sieh einer an, ganz schön nützlich., rief ich ihm grinsend zu, bevor ich mir meine riesigen Axt schnappte und zu Diego aufholen versuchte, um ebenfalls anzugreifen. Ich hatte lange genug herumgewartet, wir sollten ihn zwar eigentlich einfangen, aber die Mordlust glänzte in meinen Augen.

Ich hörte hinter mir eine Windböe, gefolgt von Gorns Stimme, doch ich hatte gerade alle Hände voll zu tun und konnte nicht zurück blicken. Mein Schwert traf einen kurzen Moment auf eine Art Widerstand, doch es war im Bruchteil einer Sekunde wieder vorbei und ich zog den Schlag durch, der den überraschten Magier dazu verleitete nich rasch zurück zu springen, ich schlitzte dennoch deinen Mantel auf. Er hob wieder die Hände und unter uns begann der Boden sich zu bewegen, unser Gegner machte den Sand unter uns do instabil, dass es schwer war darauf zu stehen, geschweige denn zu laufen. Dennoch versuchte ich mein Gleichgewicht zu halten und den Magier zumindest in Gorns Richtung zu treiben. Ich musste nicht einmal sehen wo er war, ich spürte es förmlich instinktiv. Milten! Der Boden! Ich hoffte das war klar genug ein Hinweis darauf, dass er irgendwas dagegen machen sollte, dass man hier kaum noch stehen konnte.

Ich grinste Gorn an als er sich zur Nützlichkeit äußerte, aber lange konnte ich mich damit nicht mehr befassen. Plötzlich wurde der Boden ganz anders, viel weicher und es wurde schwerer darauf zu stehen. Leise fluchte ich da unser Gegner genau zu wissen schien was er tat. Vorher hatte ich aber noch mit Freude vernommen das der Zauber auf Diegos Schwert seine Wirkung tat. Dieser rief mir wegen dem Boden auch sofort etwas zu. Bin schon dabei!, rief ich zurück. Ich wusste zwar nicht welchen Zauber genau er genommen hatte aber das sollte kein Problem sein. Ich begann einen längeren Zauber zu rezitieren, vertraute darauf das die zwei ihn in Schach hielten so lange ich das tat und langsam veränderte der Boden sich wieder. Er wurde wieder fester, sogar fester als zu vor und ich grinste am Ende leicht auch wenn mir ein bisschen Schweiß auf der Stirn stand.

Während sich Milten, als hätten wir nie etwas anderes getan außer zusammenzuarbeiten, um den Boden kümmerte, holte ich in einem schweren Rundumangriff nach dem Magier aus, der aus- und zurückweichen musste, wodurch er zumindest keine neuen Zauber anwenden konnte, während ich ihn nicht beschäftigte. Ich spürte, wie der Boden wieder stabiler wurde und holte gleich zum nächsten Angriff aus, ohne Rücksicht auf Verluste wie immer doch. Diego brauchte mir gar nicht zu sagen, was ich zu tun hatte, ich tat es instinktiv, während ich ihn wieder in seine Richtung zurücktrieb, zwischen uns hin und her.

Milten tat wie geheißen, jedenfalls wurde der Boden wieder fester. Nein, fester noch als zuvor, denn auf Sand zu kämpfen war so schon nicht einfach, doch nun wurde es deutlich leichter. Gorn hieb auf den Magier ein und trieb ihn mit einem mächtigen Angriff zu mir zurück, wo ich ihn schon empfing und meinen Zweihänder nach ihm schwang. Der Magier wirkte abgelenkt von uns, es war auch mit Magier nicht einfach zwei so gekonnten Rittern mit äußerst scharfen Klingen zu entkommen.

Die beiden arbeiteten zusammen als wüssten sie was der andere dachte. Es war beeindruckend, aber ich ließ mir nicht viel Zeit das zu bewundern sondern überlegte mir schnell was ich als nächstes tun sollte. Ich entschied mich für einen schlichten aber effektiven Zauber aus meine Paradedisziplin, der Feuermagie. Es fiel mir nicht sonderlich schwer, hatte ich doch ein Händchen für diese Magie und so fingen die Kleider unseres Gegners ziemlich schnell Feuer und versetzten ihn in eine Panik die mich grinsen ließ, eine Panik in der er auf Diego zu stolptere. Vergesst nicht das wir ihn lebend abliefern sollen, erinnerte ich meine zwei Kollegen noch da sie das gerade etwas zu vergessen schienen.