Miltens Pferd hieß Night, das teilte er uns nich mit, und den Rest des Weges wurde nicht mehr viel gesprochen. Es war aber ja auch nicht zu weit, noch weniger zu Pferde, wenn man hier und da eine schnellere Gangart anschlug. Wir hatten die Treibsandküste bald erreicht und ich hielt Sunrise an. Wir lassen die Pferde hier. Es war zu gefährlich sie die Küste entlang mitzunehmen, schon zu Fuß war extrem viel Vorsicht geboten. Ich saß auch schon ab und klopfte Sunrise' Hals. Dann fixiefte ich seine Zügel, dass sie ihm nicht in den Weg kamen und hob Refur aus der Satteltasche und auf meine Schultern, damit er nicht versehentlich in den Treibsand lief, Sunrise war intelligent genug hier zu bleiben, er würde sich etwas zu fressen suchen und den verräterischen Sand meiden, denn da wuchs ja auch nichts.

Wir schwiegen die meiste Zeit des Rittes, weit war der Weg ja auch nicht als das man da lange Gespräche hätte führen können. Es war mir aber auch ganz Recht das wir schwiegen gab es ja eh nichts worüber ich mich bisher mit den beiden hätte unterhalten können. An der Küste angekommen sagte Diego das was wohl klar war. Die Pferde zurück zu lassen. Ich ersparte mir etwas dazu zu sagen und fixierte nachdem absitzen die Zügel. Night würde bei den anderen beiden bleiben und sich einfach was zu fressen suchen. Ich sah wie Diego noch einen Wüstenfuchs aus einer der Satteltaschen holte und legte den Kopf leicht schief. Niedliches Tier. Vielleicht lässt sich darüber später ja Mal reden. Jetzt zog ich aber schon Mal meinen Zauberstab, einfach um ihn für den Fall der Fälle schon Mal zur Hand zu haben und sah mich etwas um. Dabei fiel mein Blick auch auf Gorn dem der Ritt wie ich mitbekommen hatte nicht sonderlich viel Spaß gemacht hatte.

<- Ställe von Khisfire

Sobald ich Sunset anhalten konnte tat ich das auch, einen extrem unglücklichen Gesichtsausdruck und eine Mine wie drei Tage Regenwetter in der tiefsten Wüste. Ich ließ die Stute los nachdem ich ihre Zügel fixiert hatte, sie würde schon da bleiben, und seufzte genervt. Man sah die Anspannung in meinen Schultern, aber sie nahm langsam ab. Ein lauter Falkenschrei ertönte über unseren Köpfen und man konnte Aurora über uns kreisen sehen, sie hatte uns begleitet, das tat sie meistens, lautlos und geschickt, sie versandte und brachte auch unsere Missionsaufträge und -berichte sonst meistens, wenn wir es nicht mal selber taten oder ein Kurier gesandt wurde, sowie andere Nachrichten. Ich schwang mir meine schwere Axt über die Schulter und bemerkte dann Miltens Blick, den ich kurz wie fragend erwiderte.

Über uns kreiste Aurora, die Gorn wie immer gefolgt war, ihren Schrei beachtete ich kaum noch, ich war es ja gewöhnt. Ich ging einfach los, so gewöhnt die Gruppe anzuführen, dass ich nicht einmal daran dachte, dass Milten etwas dagegen haben konnte. Es wäre mir ja ehrlich gesagt auch sehr egal gewesen, wenn ich daran gedacht hätte. Ich setzte meine Schritte vorsichtig, um nicht abzurutschen, diese Gegend war brandgefährlich und ich wollte es vermeiden hier im Sand zu ertrinken.

Als Gorn meinen Blick wie fragend erwiderte schwenkte mein Blick kurz zu Sunset und sah ihn dann kurz mitfühlend an weil ihm der Ritt sichtlich missfallen hatte, aber dann konzentrierte ich mich wieder auf unsere Aufgabe. Das Diego das Kommando übernommen hatte gefiel mir gar nicht aber zumindest in diesem Moment beließ ich es dabei denn wenn ich hier einen Fuß falsch setzen sollte wäre das mein Ende und genau das gab es zu vermeiden. Also folgte ich ihm notgedrungen. Aber bevor ich los ging richtete ich den Blick kurz auf den Greifvogel, vermutlich ein Adler oder Falke das konnte ich auf die Entfernung nicht genauer sagen, und verfolgte kurz seinen Flug aber dann ging ich ihm hinterher. Umsichtig setzte ich einen Fuß vor den nächsten um nicht im tückischen Treibsand zu landen.

Tatsächlich fing ich den Blick von Milten auf und meinte darin Mitgefühl zu erkennen, was mich zwar zuerst streng die Augenbrauen runzeln ließ, ich dann aber tatsächlich kurz etwas weicher als mit meiner sonstigen Mimik Milten anlächelte. Irgendwie war ich froh zu wissen, dass er nicht noch lebte, sondern sogar auch etwas aus sich gemacht hatte, aber so etwas könnte ich wohl nie laut aussprechen. Ich ging also Diego und Milten nach, bildete das Schlusslicht sozusagen, aber nicht allzu lange, denn plötzlich spürte ich einen irrsinnigen Sog an meinem rechten in die Ritterrüstung gepackten Bein. Ach du Scheiße... Ich musste danebengetreten sein, denn ich spürte bereits, wie ich im tückischen Treibsand zu versinken begann. Panik erfasste mich und ich versuchte hinauszukommen, aber ohne Erfolg, eigentlich versank ich durch die Bewegungen mit der schweren Rüstung nur noch weiter im Sand. Diego!, rief ich noch im nächsten Moment aus Reflex, als ich aber bereits bis zu den Knien im Treibsand verschwunden war und immer weiter hinabsank, er kannte keine Gnade.

Meine Ruhe an der Spitze wurde von einem Schrei, der meinen Namen darstellte, unterbrochen. Ich wirbelte sofort herum und sah Gorn schon bis zu den Knien im Treibsand stecken. Ich wollte ihm sofort zur Hilfe eilen, nie im Leben würde ich zulassen, dass mir mein bester Freund so genommen wurde, eobei ich mich dicht an Milten vorbei drängte, doch meinen fatalen Fehler bemerkte ich erst, als ich schon nach Gorns Hand gegriffen hatte um ihn rauszuziehen, denn nun steckte auch ich mit den Beinen im Sand fest. Ich versuchte ruhig zu bleiben und warf erst einmal Refur von meinen Schultern auf den festen Sand, allerdings sah ich nun auch meinem unausweichliche Tod entgegen, was mich Fluchen ließ, einzig um nicht in vollkommene Panik zu verfallen.

Gorns Blick wurde kurz weicher bei unserem kleinen Blickaustausch und ich lächelte leicht bevor ich los ging. Wir waren aber noch nicht lange unterwegs als er plötzlich nach Diego rief und der Grund war schnell ausgemacht. Er begann im Treibsand zu versinken. Diego schon sich so gleich dicht an mir vorbei und wollte ihn rausziehen aber das war wohl ein Fehler denn auch er begann zu versinken. Ich wollte ihnen helfen, wusste aber das ich nicht stark genug wäre um sie rauszuziehen. Daher ging ich im Kopf schnell durch welcher Zauber helfen konnte und blieb an einem hängen.Levitationszauber!Haltet jetzt still und mein Wort, sagte ich sofort zu ihnen während ich meinen Zauberstab auf sie beide richtete und begann den Zauber zu wirken. Gedanklich stellte ich mir genau vor was passieren sollte was schweben sollte und sprach dann konzentriert den Zauber welcher sich dann langsam um die beiden legte. Ich hatte den stärksten gewählt den ich kannte und er begann gegen den Sog des Sandes anzuarbeiten bis beide wirklich ein paar Zentimeter darüber schwebten und ich sie auf dem festen Boden direkt neben mir wieder absetzte, genau da ich eben noch lang gegangen war denn da wusste ich ja das der Boden sicher war. Schweißperlen standen auf meiner Stirn denn der Nachteil an diesem Zauber war das es sich anfühlte für mich als hätte ich an den beiden gezogen bis sie frei kämen. Leicht ging ich nachdem ich den Zauber gelöst hatte in die Knie und sah beide prüfend an. Geht es euch gut?

Diego versuchte zwar mich zu retten, aber er ging auch gleich selber ein, weshalb ich weit die Augen aufriss und versuchte zumindest ihm aus dem Treibsand herauszuhelfen, aber wir beide sanken in den schweren Rüstungen unaufhaltsam weiter im tiefen Sand ein. Ich hielt allerdings tatsächlich mehr oder weniger still, als ich Miltens Worte hörte, zumindest als er begann Magie auf uns zu wirken, zumindest war ich mir dem ziemlich sicher, denn plötzlich wurden wir aus dem Sand gehoben und schließlich neben Milten aufgesetzt. Ich kniete noch auf Händen und Knien am Sand, ziemlich außer Atem, während sich Milten zu uns herab kniete. Ja... ich- Ich wusste nicht so wirklich, was ich hatte sagen wollen, aber ich sah Milten von der Seite an, Danke. Ich bemerkte erst jetzt, wie außer Atem Milten jetzt auch selber war, und ich musterte ihn kurz, aber war noch zu sehr abgelenkt von allem, was gerade passiert war. Was wäre wohl ohne Milten passiert?

Es war unausweichlich, das wusste ich, ich hatte schon Tiere wie Menschen im Treibsand verschwinden sehen, es gab keine Rettung, jedenfalls nicht ohne Magie. Ich hatte allerdings meine Rechnung ohne Milten gemacht, dessen Befehl ich instinktiv und ohne zu Zögern folgte. Ich hielt still und auch die Klappe, bis wir auf festem Boden angesetzt wurden. Ich kniete neben Gorn und bald auch Milten, der ebenfalls ziemlich mitgenommen wirkte. Sch-Scheiße... Ich atmete schwer, so eine Nahtoderfahrung war auch nicht eben etwas was wir auf die leichte Schulter nehmen ließ. Refur kam mit einem hohen Quieken wieder angelaufen und drückt sich an meine Hand, die mich am Boden abstützte.

Beide sah ich prüfend an bevor ich nickte und beiden ein kleines Lächeln schenkte, erleichtert das sie am Leben waren und ließ mich kurz auf die Knie sinken. Schon gut. Ich konnte euch ja nicht im Sand ertrinken lassen, aber ja Scheiße trifft es ganz gut, meinte ich und stimmte Diego auch gleich zu. Mit dem Ärmel wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und ließ uns drei dann erstmal alle zu Atem kommen. Ich würde sagen. Ich geht vor mir dann kann ich im Notfall schneller eingreifen, warf ich dann nach einigen Minuten des Schweigens als Vorschlag ein. Natürlich konnte ich selbst auch einsinken aber ich konnte mir mit etwas Glück auch selbst helfen und wenn nicht war ich durch meine Lederrüstung leichter als die beiden und sie konnten mir wahrscheinlich eher helfen.

Einiges ging durch meinen Kopf, aber ich versuchte die Gedanken lieber alle weit nach hinten zu schieben. Als Erstes von uns dreien erhob ich mich und packte auch gleich Milten am Ellbogen, er wirkte ziemlich belastet nachdem er uns das Leben gerettet hatte und ich zog ihn mit mir hoch, ließ ihn dann aber nicht los, um ihn zu stützen. Diego konnte selber aufstehen, er und ich hatte schon öfters so etwas durchgemacht, Milten bekam einen etwas argwöhnischen Blick von mir, als er vorschlug voranzugehen. In welcher Reihenfolge auch immer, wir sollten lieber schneller weiter., schlug ich vor, ich wollte hier lieber nicht zu lange bleiben, je länger wir hier blieben, desto mehr sank auch unsere Wahrscheinlichkeit, dass wir den Magier ergreifen konnten.

Ich kam langsam wieder zu Atem und erhob mich auch langsam, als Gorn sich und Milten hochzog. Ich hatte nichts mehr gesagt, nickte aber auf den Vorschlag unseres neuesten Teammitglieds hin. Von mir aus. Wir sollten weiter gehen. Sand knirschte in meiner Rüstung, als ich mich wieder in Bewegung setzte. Fall aber nicht selbst rein. Es war sicher kein Hauch von Besorgnis in meiner Stimme, als ich sprach, ich hatte auch genauso bestimmt keinen Schock erlitten durch diese Nahtoderfahrung, immerhin hatten Gorn und ich solche schon oft erlebt und ein Mann ließ sich davon nicht beeinflussen.

Überrascht sah ich Gorn an als dieser mich mit auf die Beine zog aber lächelte dann kurz dankbar auch dafür daß er mich noch stützte. Das konnte ich, auch wenn ich es offiziell nie zugeben würde gerade auch etwas gebrauchen. Levitationszauber waren auch nicht gerade meine Stärke. Ich beherrschte sie aber es gab was das anging auch definitiv bessere als mich. Beide stimmten mir zu das wir besser weiter gingen und ich glaubte bei Diego sogar eine Spur von Sorge zu hören als er noch meinte das ich nicht reinfallen sollte. Ich werd mir Mühe geben das nicht zu tun, meinte ich daher mit einem kleinen Lächeln und ging langsam los. Aber erst nachdem ich sanft Gorns Hand von meinem Arm gelöst hatte, wenn wir hinter einander gingen konnte er mich auf die Art eh nicht stützten. Vorsichtig ging ich also weiter, setzte ganz umsichtig einen Fuß vor den anderen aber versuchte trotzdem zügig voran zu kommen.