Müde nickte ich, Osiris hatte natürlich recht, ich sollte noch ein bisschen schlafen, es würde mir sicher gut tun und dann konnte ich hoffentlich auch bald wieder zumindest mal auf beiden Beinen stehen, ich würde mich so gerne waschen auf jeden Fall, denn ich fühlte mich einfach so verklebt und schwitzig. Danke, dass du bei mir bist., murmelte ich bereits im Halbschlaf, Wega hatte unrecht. Dann war ich auch bereits eingeschlafen, ohne jede weitere Erklärung. Denn ich war mir sicher, Wega hatte unrecht gehabt, ich war in Osiris verliebt, ich wusste es einfach, wie könnte ich auch nicht?

Nichts zu danken. Ich beobachtete wie Aurelien langsam wieder einschlief, wie sich sein Atem beruhigte, wie seine Bewegungen weniger wurden. Er murmelte aber noch etwas, das mich die Stirn runzeln ließ, doch er war schon eingeschlafen, als ich fragend darauf brummte. Womit soll Wega unrecht gehabt haben? Das war allerdings ein Rätsel, das ich nicht lösen konnte, solange Aurelien schlief. Ich blieb noch eine Weile neben ihm und überwachte seinen Schlaf, doch stand dann auf, um meine Beine etwas zu vertreten und am Rand der Höhle mit ein paar waldbewohnern zu sprechen. Dann kehrte ich zurück an Aureliens Lager und streckte mich neben ihm aus. Während ich so da lag, den Kopf auf meinen Arme, und Aurelien beobachtete, fielen mir auch selbst die Augen zu und ich döste ein.

Als ich wieder aufwachte ging es mir bereits deutlich besser, ich fühlte mich noch immer ziemlich ekelhaft und verklebt, aber endlich hatte ich nicht ständig das Gefühl, mir wäre zu kalt oder zu warm, ganz davon abgesehen, dass sich meine Brust auch wieder freier anfühlte. Ich blinzelte verwirrt und suchte dann mit müdem Blick nach Osiris, allerdings musste ich nicht lange suchen. Ich riss die Augen auf, als ich sah, wie er sich neben mir ausgestreckt hatte. So schön. So stark., murmelte ich leise und streckte meine Hand aus, um ganz leicht durch sein weißes Fell zu streichen.

Ich hatte es geschafft neben Aurelien tief und fest einzuschlafen, was für mich durchaus eine große Sache war, immerhin war der Fluchttierteil in mir überaus stark und immer deutlich zu spüren, weshalb ich eigentlich stehts einen sehr leichten Schlaf hatte, doch in diesem Falle schie mein Körper eine Ausnahme gemacht zu haben. So erwachte ich nicht aufgrund der Berührung an meinem Fell und auch nicht dank der leisen Stimme neben mir, wie es sonst der Fall gewesen wäre, ich schlummerte weiter, das Gesicht entspannt und Aurelien zugewandt, den Kopf auf meinen Armen.

Osiris schien wirklich tief und fest zu schlafen und ich fühlte, wie sich etwas beinahe schon schmerzhaft in meiner Brust zusammenzog, so glücklich war ich darüber, wie er neben mir schief, sein Gesicht vollkommen entspannt. Ich ging meinem Impuls frech nach und strich ganz vorsichtig sachte über seinen Bart, der tatsächlich ein wenig rau war, aber ich mochte ihn, er gehörte zu Osiris wie auch der Rest. Dann legte ich meine Hand wieder sanft auf seinem Fell ab, so dass ich seinen Atem spüren konnte, wie sich sein Körper hob und senkte, und sein Gesicht einfach betrachtete. Ich liebe ihn.

Ich schlief noch einige Minuten länger, bis ich langsam aus meinem tiefen Schlaf auftauchte und erst nach und nach meinen Körper spürte, inklusive der warmen Hand auf meinem Fell. Etwas in meinem verschlafenen Gehirn sagte mir sofort, dass das keinerlei Gefahr bedeutete und ich mich nicht aufzuregen hatte. Erst verspätet erinnerte ich mich daran, dass es Aurelien sein musste, der neben mir war und dessen hand ich da spürte. Das wurde mir auch bestätigt, als ich langsam die Augen öffnete und dem jungen Kronprinzen gegenüber lag. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen und mein Herz fühlte sich warm an, es war ein gutes Gefühl neben diesem Mann aufzuwachen.

Es verschlug mir wirklich den Atem, als Osiris seine Augen aufschlug und mich sofort anlächelte, denn ich konnte mir nur ausmalen, unter welchen anderen Umständen man so einen Anblick wohl vielleicht genießen konnte. Alleine der wirklich unsittliche Gedanke, der mir kam, wie es wohl sein würde, nach einer schlaflosen Nacht neben Osiris so aufzuwachen, trieb mir die Röte in die Wangen. Ich war aber so verträumt und hingerissen von diesem Anblick, dass ich mich mit den Details davon gar nicht so sehr beschäftigte, einfach weil ich gerade nur an Osiris denken konnte. Guten Morgen, Osiris.

Aureliens Wangen nahmen eine zarte Röte an und einen Moment war ich besorgt, dass das Fieber zurück gekommen sein könnte, doch abgesehen davon wirkte der junge Mann wieder recht gesund, daran sollte es also kaum liegen. Guten Morgen Aurelien. Ich hoffe du hattest keine Probleme während ich geschlafen habe? Ich war zwar die ganze Zeit neben ihm gewesen, doch wie es schien war mein Schlaf ungewöhnlich fest gewesen.

Meine Hand lag noch immer auf seinem Fell, aber das schien ihn nicht zu stören, auch wenn ich hoffte, dass er meine Neugier wirklich nicht als unhöflich empfand, aber sie lag dort nun einmal sehr angenehm und es faszinierte mich, Osiris' Fell und seine Haut, eigentlich sowieso alles an ihm. Gar keine., antwortete ich in einem verlegenen Tonfall, Es geht auch wieder viel besser, denke ich, ich fühle mich nur mehr schwach, nicht krank. Mein Körper fühlte sich wirklich schwach und schwer an, aber ansonsten fühlte ich mich bereits wieder viel freier.

Ich nickte erfreut und hob eine Hand, um Aureliens Stirn noch zur Sicherheit zu befühlen, doch sein Fieber schien wirklich geschwunden zu sein. Das ist sehr gut, dann wirst du wohl nur noch etwas Ruhe brauchen um zu alter Stärke zu gelangen. Tatsächlich störte mich Aureliens Hand in meinem Fell kein bisschen, ich bemerkte sie natürlich, aber nicht auf eine negative Weise.

Beinahe schon etwas berührungsbedürftig streckte ich mich auch gleich Osiris' Hand entgegen, als er mein Stirn fühlen wollte, mir war klar, dass es nur war, weil er als Heiler besorgt um mich war und meine Temperatur nachkontrollieren wollte, aber ich fühlte mich trotzdem einfach so sicher bei ihm, so vollkommen umsorgt. Ich nickte zustimmend und ließ meine Finger ganz leicht durch das Fell gleiten, nur hin und zurück, nicht viel. Denkst du... Ich schluckte fest. Bitte sag ja, bitte sag ja, ich will nicht zurück ins Schloss. Denkst du ich könnte für diese Zeit hier bleiben?

Ich konnte nicht widerstehen meine Hand nicht gleich wegzuziehen, sondern sie über Aurelies Stirn hinab zu seiner Wange streichen und dort liegen zu lassen. Seine Frage überraschte mich allerdings und ich zeigte das auch durch ein leichtes schief legen des Kopfes, soweit das in meiner Position ging. Ich denke das dürfte kein Problem sei, aber möchtest du nicht zurück Nachhause?

Ein leises glückliches Geräusch entkam mir und ich nestelte mich an seine Hand an meiner Wange, denn es tat einfach so gut von ihm berührt zu werden, wenn auch nur ganz sanft und zart. Oder eher vermutlich genau deswegen, es kam leider noch immer manchmal vor, dass ich bei plötzlichen oder gröberen Berührungen zusammenzuckte, wie es bei Einar der Fall gewesen war oder als mir Osiris mein Hemd hatte öffnen müssen, so leid es mir auch tat, aber diese angenehmen Berührungen halfen sehr dabei mich zu entspannen. Nun ich... Ich sah etwas verlegen zur Seite. Ich habe dich wirklich sehr vermisst und im Schloss... ich fühlte mich so eingeengt dort im Moment. Jeden Tag habe ich mir gewünscht bei dir sein zu können.

Ich runzelte etwas die Stirn, es gefiel mir nicht, dass Aurelien sich in seinem eigenen Heim nicht wohl fühlte im Moment, ich nahm mir vor herauszufinden woran das lag. Nun aber nahm mein Gesicht einen weichen Ausdruck an, auch weil Aurelien sich so in meine Hand kuschelte, und ich lächelte sanft. Ich verstehe. Nun, ich habe nichts dagegen dich hier zu haben, etwas Gesellschaft freut mich sogar, insbesondere, wenn du diese bist.

Wirklich?, fragte ich sofort begeistert nach und zum ersten Mal seit wirklichen Wochen fühlte ich einen kleinen Energieschub, während ich Osiris begeistert anstrahlte. Ich hatte mich sehr lange sehr oft müde gefühlt, oder mich einfach nur zurückziehen wollen, Aurelia war auch oft gerne in ihrem Zimmer mit ihrer Kunst beschäftigt und ich hatte sie nicht immer stören wollen, ich hatte mich auch noch immer nicht getraut ihr zu sagen, was genau eigentlich los war und dafür schämte ich mich fast so viel wie das, was eigentlich passiert war. Danke... ich helfe auch gerne, wenn ich kann.