Die Worte Padpas auf meine Erzählung, ließen mich kurz auflachen. "Haha, du urteilst aber streng über mich. Natürlich kann man es als riskant ansehen, aber Murasame war mir diese Aktion eben wert." Ich zuckte mit den Schultern und fuhr dann nocheinmal leicht über das Haar der kleinen Beraterin. "Dann schlaf gut. Aber nicht morgen früh einfach über den Balkon abhauen, klar?" "Mahnte" ich sie noch, ehe ich mich erhob und in mein eigenes Zimmer ging.

--->Gozuki's Zimmer

Mmh, na wenn du das sagst... Ich gähnte groß und kuschelte mich dann endgültig unter meine Decke. Ich wills versuchen. Bis morgen, schlaf du auch gut! Die Tür war noch nicht einmal ganz ins Schloss gefallen, da war ich auch schon eingeschlafen.

Schnellen Schrittes hatte ich die Flure durchquerte, ehe ich vor Padpas Tür stand. Ganz langsam und so leise wie möglich drückte ich die Klinke herunter und betrat ihre Räumlichkeiten. Auf Zehnspitzen schlich ich zu dem Stuhl und ließ mich ebenso leise wie möglich auf diesem nieder. Immerhin war Padpa bisher immer vor mir wach gewesen; jetzt wollte ich einmal selbst miterleben, wie ich vor ihr wach war.

Ich hatte lange geschlafen, es war allerdings auch eine sehr anstrengende Reise gewesen, alles sehr aufregend, so kam es nun also, dass ich noch in tiefen Schlaf versunken war, als Gozuki sich hereinschlich und nun langsam von sich hereinstehlenden Sonnenstrahlen geweckt wurde, die mich an der Nase kitzelten. Ich zog sie kraus und öffnete langsam mein Auge. Ich blinzelte ein paar Mal und gähnte dann erst einmal ausgiebig, Gozuki hatte ich noch nicht einmal bemerkt.

Fast hätte ich losgelacht, als ich sah, wie Padpa auf die Sonnenstrahlen reagierte. In diesem Halbschlaf war sie richtig putzig anzusehen, fast noch mehr, als normalerweise. Um diesen tollen Anblick nicht zu stören, blieb ich also auf dem Stuhl sitzen und beobachtete gespannt, was als nächstes passieren würde.

Ich setzte mich langsam auf und streckte meine kurzen Arme von mir, um mich richtig zu recken und zu strecken. Erst dann sah ich mich leise schmatzend im Raum um und stieß, nachdem ich ihn erst ein paar Sekunden ausdruckslos angesehen hatte, einen erschrockenen Schrei aus, als ich Gozuki neben meinem Bett sitzen sah. Was machst du denn schon hier?

"Wirklich spannend." ging es mir durch den Kopf, während ich Padpa dabei beobachtete, wie sie sich aufrichtete, streckte und umsah...und natürlich ein wenig verzögert auf mich reagierte. "Nun, ich war halt schon ein bisschen früher wach und dachte mir dann: Wenn Padpa noch nicht ausgebüchst ist, kann ich ja mal versuchen mich anzuschleichen und zugucken, wie du aufwachst. Und ich muss sagen: Die Mühe hat sich echt gelohnt." Schon zu Beginn meiner Erklärung hatte ich geschmunzelt, nun aber lachte ich auch noch kurz.

Nicht wirklich beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und schob schmollend meine Unterlippe vor, die Backen aufgeblasen, als Gozuki mir erklärte, dass er nur hergekommen war um mir beim aufwachen zuzusehen und dann auch noch begann zu lachen. Und jetzt lachst du über mich? Du bist so gemein.

Padpa verschränkte zwar demonstrativ die Arme vor ihrer Brust und blies die Backen auf, aber es sah für mich trotzdem nichts so aus, als ob sie ernsthaft wütend wäre. Dennoch beruhigte ich mich auf ihre Worte hin wieder und hob abwehrend die Hände. "Warum siehst du dass denn so negativ? Du hast einfach einen so süßen und lustigen Eindruck gemacht, ich bin sicher, da hätte jeder gelacht. Es ist ja nicht so, als ob du etwas Dummes getan hättest, sondern ganz im Gegenteil: Etwas erheiterndes."

Dann sag das doch gleich. Ich ließ das Backen aufblasen wieder sein, meine Unterlippe blieb aber vorgeschoben, als ich aus dem Bett kletterte und zu meinem äußerst prächtigen Kleiderschrank hinübertapste. Solange du mich süß findest werde ich dir nicht zu böse sein.

"Ich dachte, dass wäre klar. Wann hab ich denn jemals schadenfroh über dich gelacht?" Mit verschränkten Armen sah ich, wieder mit einem leicht erheiterten Blick, wie Papda zu ihrem, insbesondere im Vergleich zu ihrer Größe, großen aber auch prächtigen Kleiderschrank tapste. Auf ihre nächsten Worte hin, nickte ich, schmunzelte aber auch. "Wer sollte dich denn nicht süß finden? Dass bist du doch praktisch immer."

Es gibt für alles ein erstes Mal. Och warf Gozuki über die Schulter einen Blick zu und streckte ihn kindisch die Zunge heraus, ehe ich zu kichern begann und mich wieder der Kleiderauswahl widmete. Ich glaube nicht, dass die Königin oder alle Wachen süß finden.

"Ah...ja stimmt." Mit der Königin und manchen der Wachen hatte Padpa wohl recht und ich blickte an die Decke. "Aber die haben ja auch keinen Geschmack....also ich meine: Dass hab ich natürlich nicht gesagt." fügte ich rasch zu und sah mich um. Dann wurde mir jedoch klar, dass, so streng die Königin auch war, sie sicher besseres zu tun hatte, als sich, selbst wenn sie es erfahren sollte, um einen einzigen Kommentar des Leibwächters ihrer Beraterin zu scheren. Um auf andere Gedanken zu kommen, sah ich wieder zu Padpa und fragte: "Und? Was wirst du denn heute schönes anziehen?"

Gozuki! Ich sah den großen Mann schmunzelnd, aber doch tadelnd an, denn so sprach man doch nicht von unserer Königin in ihrem eigenen Palast, auch wenn sie das vermutlich nicht mitbekommen würde. Das hier! Ich zog ein vielschichtiges Kleid in Farben von lachsrosa bis blass pink aus meinem Schrank und begann es mir anzuziehen.

"Jaja, du hast ja recht." stimmte ich, mit der Hand beschwichtigend wedelnd, zu. Als Padpa sich dann ein Kleid ausgesucht und es sich angezogen hatte, nickte ich anerkennend. "Steht dir sehr gut. Wobei dir onehin fast alles steht, was man anziehen kann. Aber Rosa und Pink passen wirklich immer noch am besten für dich." Lächelnd erhob ich mich dann, streckte mich einmal und fragte: "So, wo wollen wir denn heute hin? Oder frühstücken wir noch hier im Palast?" Wir konnten natürlich auch außerhalb der Palastmauern etwas essen, aber hier hatten wir den Vorteil, dass es kostenlos und von garantiert hoher Qualität war.