Danke schön! Nachdem ich mich fertig angezogen hatte vollführte ich eine volle Drehung, was mein Kleid dazu brachte sich raschelnd um mich zu schwingen und strahlte dabei, ehe ich begann leicht auf und ab zu springen. Lass uns hier frühstücken. Gehen wir direkt in die Küche? Ich war schon ewig nicht mehr unten. Ohne auch nur darüber nachzudenken, dass ich auf Gozuki warten sollte lief ich auch schon geschäftig los.
(Die Palastküchen)

"Gut, dann auf in die Küche." Die Hände locker in die Hosentaschen gesteckt, folgte ich Padpa ohne große Hast, da ich davon ausgehen konnte, dass ihr hier im Palast, nicht so leicht Gefahr drohte, wie außerhalb.

--->Die Palastküchen

Auf dem Weg in Padpas Gemächern wurden wir zwar kurz von einer der Palastwachen aufgehalten, doch ich wimmelte sie ab, mit dem Verweis darauf, dass die Beraterin erstmal etwas Ruhe bräuchte, bevor sie sich zu den Ereignissen äußern konnte. Und da ich als ihr Leibwächter gerade nach so einem Vorfall nicht von der Seite weichen durfte, konnte auch ich erst später dazu Stellung beziehen. So gelangten wir also in ihre Gemächer und nachdem ich die Tür hinter uns geschlossen und mich auf einen Stuhl gesetzt hatte, lächelte ich Padpa aufmunternd an. "So, jetzt aber ran an die Süßigkeiten." Herzhaft probierte ich eine der vielen Variationen, von denen bisher fast alle sehr gut geschmeckt hatten. Ich tat es aber auch, damit ich Padpa irgendwie aus ihrem Tief holen konnte.

Ich folgte Gozuki schweigend und sah niemanden an, als wir in meinem Gemach angekommen waren blieb ich neben ihm stehen, während er schon saß, wobei ich eine Hand in seinen Ärmel verkrampft hatte. Ich schüttelte auf seine indirekte Aufforderung hin den Kopf und schwieg dann wieder kurz, ehe ich wieder mit leiser, sehr kleiner Stimme zu sprechen begann. Du lässt mich nicht alleine, oder?

Ich stoppte mit dem Verzehr der Süßigkeiten, als mir Padpa signalisierte, dass sie jetzt keinen Appetit hatte. Stattdessen fragte sie leise, ob ich sie nicht alleine lassen würde. Eine schwierige Frage. Nun, auf den ersten Blick nicht; immerhin war ich ihr Leibwächter. Andererseits hatte ich mit den Beamten der Königin nur vereinbart, dass ich so lange an ihrer Seite wachen würde, bis sie einen "besseren" finden würden. Denn dass ich kein Wunschkandidat war, war auch mir klar gewesen. Und überhaupt: Ursprünglich war ich auf diese Angebot ja nur eingegangen, um meine Strafe abzumildern. Allerdings war inzwischen nun einige Zeit und viele gemeinsame Momente vergangen und ich sah die kleine Beraterin nun in einem anderen Licht. Deshalb lächelte ich sie sanft und beruhigend an, während ich sie vorsichtig auf das Bett setzte und mich vor sie hinkniete und dann antwortete: "Natürlich nicht. Ich bin dein Leibwächter; wie könnte ich?"

Ich ließ mich ohne großen Protest bewegen und sah Gozuki dann durch meine Stirnfransen hindurch mit großem, unsicheren Auge an, während er scheinbar etwas über seine Antwort nachdenken musste. Als du diese Frau festgenommen hast... ich weiß, du hast mich nur verteidigt, aber... ich hatte kurz große Angst, dass du mich auf dem Kamel ganz alleine zurück lässt. Meine Stimme war immer noch überaus klein, nichts darin deutete auf meine sonstige, fast immer fröhliche Art hin. Ich hab dich richtig gerne... lass mich nicht alleine.

Ich sah Padpa fest in ihr Auge und nickte bei ihren Worten entschlossen. "Dass werde ich nicht, ich verspreche es." Ich überlegte, ob ich noch etwas hinzufügen sollte, als mir eine Idee kam. Für einen kurzen Moment zögerte ich, dann umarmte ich die kleine Beraterin und behielt diese Position einige Momente bei. Heute hatte Padpa, vielleicht sogar zum ersten Mal, wirkliche Angst empfunden und gerade in so einer schweren Zeit, musste ich nicht nur physisch, sondern auch psychisch nah bei ihn sein. "Solange ich lebe, werde ich bei dir sein und dich beschützen." Diese Worte kamen zwar ein wenig schneller, als ich, was ich sonst und vor allem in der Vergangenheit meist getan hatte, rational denken konnte.....aber dennoch bereute ich sie nicht.

Ich drückte mein Gesicht gegen Gozukis breite Brust und schloss mein Auge, während ich meine kleinen Hände in seinem Oberteil verhakte. Es tat wahnsinnig gut zu hören, dass er bei mir bleiben wollte, ich hatte nicht viele wirkliche Freunde oder überhaupt Leute die mir nahe standen, doch Gozuki war seit er mein Leibwächter geworden war ein Fixpunkt in meinem Leben gewesen und den wollte ich einfach nicht verlieren. Ich nickte als Antwort also nur schwach und hielt mich an Gozuki fest.

Ich fand es beeindruckend, dass Padpa nicht in Tränen ausbrach, sondern "nur" stumm blieb und als Antwort auf meine Worte nickte. "Sie ist tapferer, als sie aussieht." Ich lächelte und fuhr ihr sanft durchs Haar, während sie sich an mir festhielt. Ein paar Minuten blieb ich noch in dieser Position, dann löste ich mich langsam von der kleinen Beraterin, hielt meine Hände allerdings noch auf ihren Schultern, lächelte sie breit an und fragte: "Wollen wir mit den Süßspeisen weitermachen? Wäre doch schade, wenn die umkommen würden." Dann griff ich nach einer der feinen Creationen und reichte sie Padpa. Sie sollte auf andere Gedanken kommen und sich entspannen können.

Ich wollte gar nicht gerne von Gozuki weg und hatte meine Hände immer noch an seinem Oberteil, löste dann aber eine, um mir über mein Auge zu fahren. Ich hatte nicht geweint, aber feucht war es doch geworden. Ich schniefte leise und nickte dann leicht auf den Vorschlag meines Leibwächters hin, ehe ich mit meiner freien Hand nach der Süßspeise griff und hinein biss.

Ich lächelte weiterhin sanft, als Padpa in die angebotene Süßigkeit biss und streichelte ihr leicht über den Kopf. "Sie ist tapfer." Das machte die ganze Sache natürlich auch etwas einfacher, denn ansonsten wäre ich wohl schnell an meine Kompetenzgrenzen gestoßen, was das Trösten angeht. "Wenn es solche feinen Leckerein jeden Tag hier im Palast für uns gäbe....puhh, ich weiß nicht, ob ich dann noch in Form wäre." bemerkte ich grinsend und biss dann selbst in ein Stück rein, verzog gleich darauf jedoch ein wenig das Gesicht. "Uhh....Marzipan. Na gut, nicht ALLE, würden mich dick machen." korrigierte ich mich und lachte.

Du trainierst so viel, da kannst du gar nicht nicht in Form sein. Ich schmiegte mich gegen Gozukis Hand an meinem Kopf und lächelte nun wieder, wenn auch nur klein und schief. Dann kicherte ich sogar leise, als Gozuki etwas entdeckte das er nicht zu mögen schien. Dabei ist Marzipan doch so lecker. Ich streckte die Hand aus und nahm meinem Leibwächter das Gebäck aus der Hand und drückte ihm dafür eine Kombination aus Honig und Melone in die Hand, von der ich zuvor noch abgebissen hatte.

"Schon, aber ich glaube trotzdem, dass diese süßen Versuchungen auch jemanden wie mich, schneller als mir lieb ist, außer Form bringen können." beharrte ich auf meiner Annahme und grinste. Es war schön und gut, jetzt wieder langsam in "normale" Gesprächsfahrwasser zu kommen und diesen unangenehmen Moment hinter uns zu lassen. Als Padpa entgegnete, Marzipan sei doch so lecker, zuckte ich mit den Schultern. "Für manche gewiss, für mich aber eben nicht." Dann nahm ich die Kreation aus Honig und Melone entgegen und auch wenn ich kurz ein wenig skeptisch darauf blickte, überzeugte mich der Geschmack beim reinbeißen. "Oh, dass schmeckt ja gut. Besser auf jeden Fall, als Marzipan." Erneut lachte ich leise, erhob mich kurz und holte zwei Gläser mit Wasser, damit wir unsere durch die Gebäckstücke langsam trocken werdenden Kehlen befeuchten konnten.

Ich glaube das ganz und gar nicht. Völlig überzeugt schüttelte ich den Kopf und begann dann langsam wieder etwas zu strahlen, da Gozuki, wenn er auch völlig zu unrecht das Marzipan verurteilte, das von mir hergegebene Gebäckstück sehr lobte. Ich mag Melonen. Ich aß das Gebäck mit Marzipan in einem Haps auf und nahm dann auch nur zu gerne das Wasser entgegen. Ich hielt mein Glas mit beiden Händen und trank einige große Schlucke daraus.

"Wenn es so wäre, dann würde ich sicher öfter zu solchen tollen Speisen greifen." verkündete ich, als Padpa weiterhin davon überzeugt war, dass jemand wie ich durch solche Süßigkeiten nicht so schnell zu dick werden würde. Als sie dann eines der Gläser nahm und daraus trank, musste ich kurz schmunzeln. Obwohl ich die kleine Beraterin jetzt schon öfters beim Trinken und Essen beobachtet hatte, war es doch immer wieder "süß", wie sie aufgrund ihrer Größe mit beiden Händen das Glas hielt. Während ich nach dem, zumindest für mich, heute letzten Gebäckstück griff, kam mir ein Idee. "Sag mal Padpa, was würdest du davon halten, wenn ich heute Nacht bei dir schlafe?" Zwar schien sie inzwischen wieder ihre gewohnte Fröhlichkeit zurückgewonnen zu haben, aber vielleicht half diese Ausnahme dabei, den Prozess erfolgreich abzuschließen.