Ich griff selbst auch nach noch einem Gebäckstück, denn trotz meiner geringen Größe hatte ich einen Magen wie ein ausgewachsener Mann, oder gar noch mehr Volumen. Allerdings biss ich nicht davon ab, stattdessen sah ich Gozuki ein paar Momente überrascht an, ehe sich ein Strahlen über mein Gesicht legte, welches Eis hätte zum Schmelzen bringen können. Ja! Das wäre wunderbar! Ich wollte nicht alleine sein, das mochte ich so schon nicht, aber der Gedanke daran das heute auch zu tun... nun, ich hatte bisher noch nicht soweit gedacht, aber es reichte mir das jetzt zu tun.

Ich lächelte zufrieden, als ich das übergroße Strahlen auf dem Gesicht Padpas sah. "Gut, dann wäre das beschlossene Sache." Ich trank mein Glas leer und sah zum Fenster raus. Es war Nachmittag, es blieb also noch Zeit vor dem Abendessen. "Ob sich die Königin heute noch melden wird?" Innerlich zuckte ich mit den Schultern, ich wäre gewiss der letzte der jetzt zu ihr rennen würde, um sie dazu bewegen, von Padpa eine "Auskunft" oder dergleichen ob des heutigen Vorfalls abzugeben. Die kleine Beraterin hatte schließlich auch das Recht, sich mal ausruhen und entspannen zu dürfen.

Ich hopste glücklich auf der stelle auf und ab, biss dann aber doch auch endlich von meinem Gebäck ab, welches in meiner Hand fröhlich mit gehüpft war. Erzählst du mir dann auch wieder eine Geschichte, ja?

"Sieht so aus, als wäre jetzt wieder alles in gewohnten Bahnen....gut." Ich seufzte kurz, erleichtert darüber, dieses unangenehmen Vorfall nun hinter uns lassen zu können und lachte bei Padpas Frage leicht, ehe ich antwortete und ihr dabei leicht durchs Haar fuhr. "Jetzt werd ich auch noch dein persönlicher Geschichtenerzähler, was? Na gut, ich überleg mir eine."

Ich kicherte leise und streckte mich der großen Hand auf meinem Kopf entgegen. Ganz genau! Aber es macht dir doch auch Spaß, oder? Ich sah unter meinen Stirnfransen hervor mit großem Auge und strahlendem Lächeln zu Gozuki hoch.

Bei Padpas Frage schaute ich zum Fenster raus und fuhr ich mir nachdenklich übers Kinn. "Mhm....eine schwierige Frage. Also.....wenn ich ehrlich sein muss." Mein Blick glitt wieder zu der kleinen Beraterin. "wenn wir von ganz, ganz wenigen Momenten absehen, dann kann ich sagen: Ja. Es macht mir Spaß." Grinsend wuschelte ich nochmal durch Padpas Haar und sagte dann: "So. Mir schlafen gleich die Beine ein; gehen wir ein bisschen im Riad spazieren?"

Hurra! Ich nahm natürlich nur das positive an und streckte kichernd und begeistert beide Arme in die Luft, ehe ich kurz nachdachte und dann auf Gozukis Vorschlag hin schließlich zustimmend nickte. In Ordnung, gehen wir. Ich sprang leichtfüßig aus dem Bett und drehte mich dort dann wieder in meiner zurück gewonnenen energiegeladenen Art einmal im Kreis, wodurch mein Kleid sich schön um mich herum aufbauschte.

Ich freute mich wirklich, wieder die "gewohnte", dass heißt, energiegeladene und sich auf das fröhliche und schöne konzentrierende Padpa zu erleben. Mit einem Nicken erhob ich mich dann ebenfalls, streckte kurz meine Arme und verließ dann mit der kleinen Beraterin ihre Privatgmächer.

----->Kleines Riad

Ich folgte Gozuki auf dem Fuße, doch blieb weiterhin auffällig dicht bei meinem Leichwächter.
(Kleines Riad)

Lachend eilte ich durch die Palastgänge, die teils irritierten Blicke der anderen Wachen ignorierend, ehe ich mit Papda bei ihren Gemächern ankam. Schwungvoll öffnete ich die Tür, schlüpfte herein, ließ die Tür wieder ins Schloss fallen und hob dann die kleine Beraterin von meinen Schultern. "So, da wären wir. Ich hoffe, die Reise war angenehm." Lächelnd setzte ich Papda auf dem Boden ab, ehe mein Blick auf das Fenster und den Balkon fiel. Aus irgendeinem Grund kam mir das Abendlicht heute schöner vor, als sonst. Deshalb ging ich vor Papda in die Hocke und fragte: "Noch Lust, einen Blick nach draußen zu werfen?

Ich lachte und quietschte vergnügt, während mich Gozuki zügig durch die Gänge trug und ich die Welt ausnahmsweise einmal von oben sehen konnte. Bald landeten wir wieder in meinem Zimmer und mein Ritt endete, allerdings ohne, dass mein Leinwächter mich sofort ins Bett stecken wollte, denn das wunderschöne Abendlicht zog auch ihn an. Du bist ein tolles Pferd. Ich griff nach Gozukis Hand und zog ihn nach draußen auf meinen Balkon. Der Himmel ist so wunderschön rosa!

Auf Padpas "Kompliment" hin, ich sei ein gutes Pferd, lachte ich, ehe ich mich von der kleinen Beraterin auf den Balkon ziehen ließ. Dort richtete ich mich wieder auf und hob Padpa auf meinen Arm, damit wir von ungefähr der gleichen Höhe den abendlichen Himmel betrachten konnten. "Ja, wirklich schön. So seine Szenerie sollte sich uns öfter bieten." Es war nicht nur schön, sondern hatte auch eine, zumindest auf mich, beruhigende Wirkung. Nach dem ganzen Chaos in der letzten Zeit, war so ein Anblick wirklich Balsam für die Seele.

Ich strahlte, als Gozuki mich wieder hochhob und schlang meine Arme um seinen Hals. Den Kopf drehte ich allerdings dem schönen Sonnenuntergang zu, damit ich ihn richtig beobachten konnte. Es ist immer so wenig Zeit. Ich beobachtete eine ganze Weile friedlich die Strahlen der Sonne, die noch von weit her den Himmel erhellten, doch immer schwächer wurden, und begann dann schließlich zu gähnen. Ohne auch nur einen Gedanken in meinem Kopf schmiegte ich ihn an Gozukis Brust und schloss mein Auge. Ich hörte seinen Herzschlag und fühlte seine sichere Wärme, ich wusste er würde mich nicht verlassen und immer beschützen, dafür musste ich gar nicht in die Zukunft sehen können, wie die anderen Sapphires. Schnell war ich eingeschlafen, meine Arme immer noch um Gozukis Hals geschlungen, auch wenn mein Griff sich deutlich gelockert hatte.

Leicht, selbst von dem Sonnenuntergang noch ganz gefesselt, nickte ich auf Padpas Worte hin. "Aber auch nur, wenn wir jeden Tag für sich alleine nehmen. Das ganze Jahr genommen, haben wir mehr als genug Zeit." sprach ich dann und drehte meinen Kopf lächelnd zu der kleinen Beraterin. Padpa war viel zu gut für den Palast, vielleicht sogar zu gut für unsere Königin. Aber sie beschwerte sich nicht über ihre Aufgabe. Also würde ich dass auch nicht tun. Damit wandte ich meinen Blick wieder auf die fast untergegangene Sonne, als ich plötzlich merkte, wie Padpas Kopf auf meiner Brust lag. Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch und wollte sie darauf hinweisen, doch sah ich, dass sie schon ihr Auge geschlossen und im nächsten Moment eingeschlafen war. "Immer so geladen, so voller Energie. Und ich?" Wenn ich jetzt daran zurückdachte, als ich im Palast als Padpas Leibwächter angefangen hatte...es war schon komisch. Mir, einem Trunkenbold, die Sicherheit über eine Beraterin der Königin aufzutragen....was für ein Witz. Ich schüttelte den Kopf. Aber alles in allem, hatte es sich doch nicht so schlecht entwickelt. Da fiel mir ein: Bald würde man mich vielleicht fragen, ob ich den Posten aufgeben würde. Sofern die Verantwortlichen bis dahin einen Ersatz für mich gefunden hatten.
So oder so: Ich würde nein sagen. Hier, bei Padpa, da fühlte ich mich wohl. Hier hatte ich eine erfüllende Aufgabe gefunden. Deshalb würde ich hier bleiben. Mit einem Schmunzeln strich ich dem Gem über das Haar, ehe ich sie kurz darauf behutsam ins Zimmer und in ihr Bett legte. "Gute Nacht, Padpa." flüsterte ich und setzte mich anschließend auf den Stuhl neben der Tür.