Locker war wahrscheinlich wirklich kein Wort, das in meinem Wörterbuch auch nur zu finden war, ich war soziale Interaktionen einfach nicht gewohnt, schon gar nicht mit Wesen, die nicht in meinen Ruinen wohnten, die kannte ich wenigstens und sie lebten in meinem Schutzrahmen. Trotzdem nickte ich nur knapp, ich war tatsächlich immer recht stolz, wenn ich meinen Kopf durchsetzen konnte, auch wenn ich noch immer nicht verstand, wie Padparadscha so verdammt fröhlich sein konnte. Es sind... sehr unterschiedliche Bewohner, von Tierwesen wie Panther bis hin zu Menschen., begann ich und sah bei dem Wort "Menschen" kurz zu Gozuki, Aber es gibt auch Wesen, die noch zu der Zeit dort lebten, als die Ruinen noch prächtige Städte waren. Wie ich selber beispielsweise, aber das kam mir nicht sonderlich relevant vor. Nicht alle Wesen sind friedlich, manchmal werden die Ruinen auch angegriffen, von Wüstenbestien beispielsweise, aber dafür bin ich schließlich der Wächter. Hm... Ich wusste nicht so recht, was ich sonst dazu sagen sollte und sah daher zu Padparadscha. Beantwortet das deine Frage?

Oooh, Panther! Staunend hörte ich Faqir zu und nickte dann auf seine frage hin, aber natürlich hatte ich auch schon eine weitere, die mir auf der Zunge brannte. Ja, aber ich hab eine neue, wehrst du diese Bestien ganz alleine ab? Denn dann musst du unglaublich stark sein.

Meine Augen auf Faqir gerichtet, grinste ich nur, als er bei dem Wort "Menschen" kurz zu mir sah. Ich würde mich nicht darüber aufregen, dass er es mir vielleicht noch übel nahm, dass ich ihn nur "Dschinn" gennant hatte. Dass in diesen Ruinen auch noch Bewohner aus vergangen Zeiten lebten, überraschte mich etwas, ehe mir einfiel, dass es ja viele verschiedene Rassen gab und auch anderen deutlich älter, als wir Menschen werden konnte. Als Faqir dann fertig war, stellte bereits Papda eine Frage, welche mich auch interessierte. "Und mich würde noch interessieren, welche Arten von Wüstenbestien dass sind."

Ich zweifelte nicht, dass Padparadscha gefallen an Karima und ihren Pantherjungen finden würde, aber das würden wohl die allermeisten. Auf ihre Frage nickte ich knapp, denn ich wehrte die Bestien alleine ab, meistens ließ ich sie auch leben, aber ich war eben auch ein Dschinn. Nicht viel kann mir schaden., antwortete ich knapp, als Dschinn sowieso, also selbst wenn ich nicht stark gewesen wäre, fiel es mir doch deutlich leichter die Bestien zu bezwingen, als Menschen zum Beispiel. Apropos Menschen, Gozuki wollte ebenfalls noch etwas wissen und ich zog eine Augenbraue hoch, bevor ich nickte und beschloss, ihm diese Frage zu beantworten, wenn er schon fragte. Vorrangig Erd- und Windelementare, Werschakale, riesige Skorpione, Geister wie etwa eine Lamia, Mumien, Aarakocra, Sphinxe, Naga, Wüstenwürmer, Drachen und selten, aber doch, Nachtwandler. Nachtwandler waren sehr gefährliche Wesen, unnatürlich und bösartig und erfreute sich an der Korruption und dem Leiden anderer. Es war eine Kreatur aus Tod und Schatten und hatte enorme Macht über die und vor allem in der Dunkelheit. Geister wie Lamia, ein Schreckgespenst das laut den Legenden Kinder raubte, siedelten sich auch gerne in den Ruinen an. Nicht alle davon müssen bekämpft werden, manche leben auch in Frieden dort.

Ich hörte der Liste von Faqirs Gegnerwesen zu, als Gozuki danach fragte und ließ ein Lieses, fast erschrockenes Geräusch hören, besonders, als Faqir die letzte Gruppe nannte. Nachtwandler? Ich hielt mir das eine Auge mit beiden Händen zu und wirkte nun tatsächlich ein bisschen ängstlich. Während die meisten anderen wesen in sich tief drinnen bestimmt etwas gutes hatte, so hatten Nachtwandler es zweifelsohne nicht, man hörte nur Horrorgeschichten über sie.

Ich lächelte, als Faqir die vielen Wesen aufzählte, die er bekämpfte. Bei manchen von ihnen juckte es mich in den Fingern, herauszufinden, wie gut ich gegen sie bestehen konnte...oder ob manche zu viel für mich wären. Bei gewissen Kreaturen, wie diesen Nachtwandlern oder Geistern, war ich mir jetzt schon sicher, dass sie zu stark waren. Dafür bräuchte ich wohl mindestens den ein oder anderen Zauber. Außerdem konnte ich ja schlecht Urlaub beantragen...noch dazu mit einer Begründung wie "Ich würde gerne gegen ein paar gefährliche Kreaturen kämpfen." Nein, nein, dass ging nicht. Aber der Gedanke reizte mich schon. Padpa hatte zwar schon eine Frage zu den Nachtwandlern gestellt, aber auch ich hatte noch eine: "Welche von denen, die du gerade aufgezählt hast, leben denn in Frieden in den Ruinen?"

Padparadscha wirkte deutlich verängstigt, vollkommen zurecht, denn mit Nachtwandlern war nicht zu spaßen. Ich nickte also vorsichtig, denn ich wollte sie nicht erschrecken. und fügte dann hinzu, Ich bin bisher nur zwei begegnet, aber ich konnte sie in die Flucht schlagen. Es ist wahr, was man über sie sagt, sie sind größer als die meisten Gebäude. Natürlich nicht größer als der Palast, aber durchaus größer als die meisten Wohnhäuser, sie waren gigantisch, ungefähr in der Form eines Menschen, schienen aus reinen Schatten zu bestehen und extrem willensstark. Ich beantworte keine konkreten Fragen zu denen, die ich zu schützen geschworen habe. Es ist einfach zu gefährlich., antwortete ich dann Gozuki, es war nichts spezielles gegen ihn, Die Geschichten meiner Bewohner ist die ihre, die sie teilen können oder nicht.

Aaah, das ist ja schrecklich! Solche Wesen waren die einzigen vor denen ich mich wirklich fürchtete, den meisten anderen vertraute ich zu schnell, aber es gab einige Lebensformen, oder was auch immer Nachtwandler wirklich waren, die nichts als Schrecken und Angst verbreiteten, so sehr, dass es sogar zu mir durchdrang. Ich war mir nicht ganz sicher bei wem ich vor meiner Angst nun Zuflucht suchen sollte, aber da Gozuki ganz fasziniert von Faqirs Geschichte schien beschloss ich ihn ausnahmsweise einmal in Ruhe zu lassen und drückte mich stattdessen Schutzsuchend an die Seite des Dschinns neben mir.

Faqirs Antwort ließ mich überrascht eine Augenbraue hochziehen. Seine Erklärung leuchtete mir nach kurzem Überlegen dann jedoch ein. Froh war ich darüber zwar nicht, aber ich würde es mir mit ihm jetzt nicht verscherzen, indem ich weiter nachbohrte. "Na gut, dann müsste ich wohl mal zu "Besuch" kommen, um mich selbst zu überzeugen, wer in den Ruinen lebt. Kann man denn, wenn man deine Einwilligung hat, die Ruinen besuchen?" fragte ich gleich nach, den es würde mich jetzt auch nicht überraschen, wenn man als Außenstehender gar nicht zu den Ruinen darf.

Es ist möglich. Aber rechne nicht damit, dass ich dich auch nur eine Sekunde außer Augen lasse., entgegnete ich Gozuki, bevor Padparadscha plötzlich ganz erschrocken reagierte, sie hatte zuvor schon ängstlich gewirkt, aber nun wirkte sie beinahe schon etwas panisch, zumindest im Vergleich zu ihrer glücklichen Persönlichkeit von zuvor. Sie drückte sich also an mich und ich zögerte kurz verwirrt, es war wie, als mich Maik umarmt hatte, ich wurde regelrecht steif wie ein Brett und wusste zuerst gar nicht, was ich tun sollte. Ich gab ein ehrlich verwirrtes, etwas verzweifeltes Geräusch von mir und sah kurz etwas hilfesuchend zu Gozuki, der allerdings kaum auf Padparadscha reagiert hatte, bevor ich zögerlich, ganz, ganz langsam meine Hand hob und ihr vorsichtig den Kopf tätschelte.

Du willst dich doch nicht mit einem Nachtwandler oder sowas anlegen, weil die dort auftauchen können, oder? Ich hatte auch Angst um Gozuki, ich mochte für ihn nur eine Arbeit sein, aber für mich war er ein freund, wie es Faqir jetzt auch war, und um freunde machte man sich Sorgen. Gozuki reagierte nicht auf meine Angst, ich hatte mich ja auch an Faqir gedrückt, dieser tat allerdings doch etwas, denn auch wenn er durchaus unsicher wirkte, tätschelte er mir das Haar und das fand ich ungemein beruhigend.

Das Faqir, wenn auch mit einer leichten "Einschränkung" mir erlauben würde, die Ruinen zu betreten, überraschte und erfreute mich sehr. "Oh, wirklich? Das freut mich zu hören." Ich lächelte ihn an, ehe ich zu Padpa sah, die sich an ihn drückte. Ich war gerade zu sehr damit beschäftigt, über diese vielen potentiellen Gegner nachzudenken, aber Faqir schien ihre leichte Angst onehin überraschend gut vertreiben zu können. Dieser Anblick, denn es war offensichtlich, dass er so eine Situation wohl kaum kannte, amüsierte mich ein wenig. "Vielleicht tauschen wir einfach mal Rollen....Er als Leibwächter und ich in den Ruinen." Auf Padpa's Frage hin, schüttelte ich den Kopf. "Nein, nein, ein Nachtwandler ist für mich definitiv zu viel. So ein Skorpion, Wüstenwurm...vielleicht sogar ein Drache. Dass wäre eher meine Liga." Dann lächelte ich beruhigend und fügte hinzu: "Aber keine Sorge, Padpa. Ich bin ja für deinen Schutz verantwortlich, da kann ich mich nicht einfach entfernen, nur weil ich ein paar Herausforderungen suche." Anschließend sah ich wieder zu Faqir. "Nun denn, Faqir. Wirst du, wenn du schon in der Hauptstadt bist, noch was unternehmen oder dich, sobald wir hier fertig sind, wieder in deine Ruinen begeben?"

Eigentlich durfte absolut jeder die Ruinen betreten, ich konnte es schließlich schlecht verbieten, wenn jemand dort hineinstolperte oder sie absichtlich suchte, man konnte sie definitiv betreten, auch ohne das ich das direkt mitbekam. Ich mochte ein Wächter sein und sehr, sehr alt, aber ich war eben auch nur ein einzelner Dschinn. Allerdings beschloss ich nichts davon so direkt Gozuki gegenüber zu erwähnen und verfolgte stattdessen stumm das Gespräch zwischen Padparadscha und ihrem Leibwächter, während ich mich nur leicht belustigt fragte, ob er sich wirklich sicher war, dass er es mit einem Drachen aufnehmen konnte. Mit einem Drachen? Nun, ich sagte nichts dazu, stattdessen sah ich Gozuki etwas verblüfft an bei seiner Frage, die er da stellte, als wäre sie mir vollkommen unverständlich. Etwas unternehmen?, fragte ich zur Klarstellung, natürlich war ich seit über fünfzig Jahren nicht mehr hier gewesen, es wäre sicherlich interessant auch den Basar einmal zu besuchen oder die Hookah, vielleicht auch den Hafen, aber ich hatte auch schon sehr lange nichts mehr einfach so "unternommen". Ich sah stattdessen zu Padparadscha, sie hatte zuvor so viel geredet, blieb nur zu hoffen, dass sie damit jetzt nicht aufhörte.

Okay, aber sei vorsichtig. Du bist stark, aber ich will nicht, dass dir was passiert. Mein ganzes verängstigtes Verhalten war allerdings wie weggeblasen, als Gozuki eine entscheidende Frage an Faqir stellte und ich begann sofort wieder zu strahlen. Ooooh! Wir könnten doch zusammen etwas unternehmen! Willst du dir was ansehen Faqir?

Ich stellte nicht ohne Belustigung fest, dass Faqir von meiner Frage wohl überrascht war und nicht so wirklich wusste, was er darauf antworten sollte. Ehe er jedoch darauf eine Antwort geben konnte, schaltete sich schon Padpa ein, die, was eigentlich nicht anders zu erwarten war, Feuer und Flamme für eine Unternehmung war. "Das bedeutet auch, dass sie wieder in Gefahr geraten könnte...naja, immerhin bin ich ihr Leibwächter, da ist es nur logisch, dass ich sie auch an Orte begleite, wo es gefährlicher ist." rief ich mir ins Gedächtnis und fuhr mir durchs Haar.