Wieder hinter den, vorerst noch, sicheren Palastmauern, fuhr ich mir kurz durchs Haar, ehe ich vor Papda in die Hocke ging und sagte: "Ich werde jetzt der Königin von dem Vorfall erzählen, du solltest in dein Zimmer zurückgehen. Und bleib bitte diesmal auch dort, zumindest so lange, bis ich wieder bei dir bin, alles klar?" Eigentlich war es mir unlieb, mit der Königin zu reden und gerade jetzt, nach diesem Attentat....ich konnte mich auf was gefasst machen.

Ich sah Gozuki hinter meinen Stirnfransen hervor an und legte etwas den Kopf schief, als es würde ich ihn erst nicht ganz verstehen, nichts dann aber langsam und lächelte ihn süß an, die Hände erneut vor der Brust gefaltet. In Ordnung, aber lass mich nicht zu lang alleine, ja? Ich wirkte gerade nicht so, aber ich wollte gerade nicht wirklich alleine sein, der Kratzer auf meiner Wange brannte etwas und ich war ein bisschen nervös.

Ich lächelte und nickte. "Sicher, ich bin so schnell wie möglich wieder bei dir." Dann erhob ich mich und ging, mit keinem guten Gefühl zum Audienzsaal. Mich vor dieser Königin für die, wenn auch kleine, Wunde von Papda erklären zu müssen, gefiel mir ganz und gar nicht. Zwar glaubte ich nicht, dass sie mich dafür hinrichten lassen würde, immerhin schien es ja so, als ob sie für Papda bisher keine Alternative gefunden hatten....aber dennoch spukten alle möglichen Bestrafungen in meinen Kopf herum.

---->Der Audienzsaal

Ich winkte Gozuki zu, als dieser sich der Königin stellen ging, etwas wobei ich ihm wirklich nicht helfen konnte, er war mein Leibwächter, etwas, was ich wirklich dringend brauchte, das wusste ich auch selbst. Mit kleinen, trippelnden ging ich nun wieder in Richtung meiner Gemächer.
(Padparadscha's Gemächer)

In einem der kleinen Gärten nahe der Palastmauern und wo sich gerade niemand sonst aufhält, bezog ich Stellung und übte zunächst mit meinem Schwert. Doch schon nach ein paar Minuten, steckte ich Murasame wieder weg und konzentrierte mich stattdessen auf meine Umgebung. Versuchte zu erkennen, dass heißt auch hören, fühlen und riechen, wie sich meine Umgebung veränderte: Sei es durch Personal, dass in der Nähe umherging, Vögel, die vorbeiflogen bzw. zwitscherten oder sogar Pflanzen, die aufgrund eines leichten Windhauches sich in eine andere Richtung neigten. Natürlich würde vor allem die genaue Erkennung letzteres ungeheuer schwierig sein....doch ich musste meine Fähigkeiten meiner aktuellen Aufgabe so gut es ging anpassen.
Nach einer knappen Stunde, in der ich nahezu bewegungslos an der gleichen Stelle verharrt hatte, um meine Sinne zu schärfen, ließ ich dann meine Fingernägel blitzschnell vorwachsen und versuchte eine Biene zu erwischen, die eine Blume ansteuerte. Doch verfehlte ich sie knapp, brachte sie nur zu einem kurzen straucheln in der Luft. Ich zischte verärgert und ließ dann stattdessen meine Haare wachsen, um damit einen Vogel hinter mir, den ich gehört hatte, nicht aufgrund eines Zwischterns, sondern seiner Flügelbewegungn, aufzuspießen. Dies klappte auch. Meine Haare wieder auf Normallänge zurückwachsen lassend, drehte ich mich zu dem toten Tier um. "Das ist also das Maximum....zumindest für den Moment." behutsam hob ich den Vogel auf und legte ihn zwischen den Blumen in eines der Beete. Dann machte ich mich auch schon wieder in Richtung von meinem eigenen Quartier auf. Vor der Nachtwache wollte ich mir noch einen guten Tropfen gönnen.

----->Gozuki's Zimmer

<- Ratskammer

Durch das kleine Riad hindurch, dort hatte ich mich gar nicht lange aufgehalten, die meisten anderen Berater waren dort gestanden und ich hasste nichts mehr, als große Mengen an Wesen, deshalb ich direkt den Palasteingang angepeilt hatte, vor dessen Palastmauer ich auch stehen blieb und zu der kleinen Beraterin (Padparadscha) sah, die noch immer vollkommen weg wirkte. Als ob sie an einem anderen Ort war. Ich schnippte also einfach einmal vor ihrem Gesicht, wie um sie aufzuwecken, ich hatte sonst einfach keine Ahnung, was ich machen sollte. Alles... in Ordnung? Nicht, dass ich gerade wieder den gleichen Fehler wie bei Maik gemacht hatte, und jemand falsch berührt hatte. Ich wunderte mich noch immer, aber die Königin... er war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten, dann noch seine Erzählungen, es gab einfach kaum einen Zweifel. Nicht, dass es für mich wichtig war, aber es erklärte mir einige Dinge, auch wenn es noch so viel mehr Fragen aufwarf.

Nicht das Schnippen brachte mich zurück in die Welt der Lebenden, sondern einfach nur das ankommen an der jüngsten Vergangenheit und einen verspätete Vorhersagen. Der Dschinn Faqir wird mich vor der Königin Zorn erretten, wie überaus wundervoll! Erst jetzt Richter ich mein Auge durch meine Stirnfransen auf Faqir, faltete die Hände vor der Brust und strahlte ihn an. Vielen Dank, mein Retter.

Nun war es mir beinahe schon am liebsten, dass sie wieder in ihre seltsame Trance zurückkehrte, denn sie sah mich so überglücklich an, das erinnerte mich beinahe schon an Maik und überforderte mich mindestens genauso sehr, denn ich wusste einfach nicht, was ich mit diesem Dank anfangen sollte. Es mochte stimmen, was sie da sagte, aber ich hatte auch keine Ahnung, was ich dazu sagen oder wie ich darauf reagieren sollte, also nickte ich einfach sehr knapp. Wie... ist dein Name?

Ich heiße Padparadscha und freue mich sehr jetzt mit dir zu reden, du warst überaus mutig so vor die Königin zu treten. Ich lächelte Faqir strahlend an und meinte genau was ich sagte, nicht viele hätten es gewagt so direkt mit der Königin zu reden, noch weniger einfach reinzuplatzen in eine Versammlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Padparadscha., erwiderte ich nun ihren Namen und nickte ihr einmal tief zu, so dass es beinahe mehr einer Verbeugung nachkam, während ich etwas die Stirn runzelte, denn die wenigsten freuten sich tatsächlich mit mir zu reden, höchstens wenn sie ihre Wünsche einlösen konnten, aber da mich Padparadscha nicht aus meiner Wunderlampe befreit hatte, würde ihr das wohl erst einmal vorenthalten blieben. Bist du dir sicher, dass du mit der richtigen Person sprichst?, fragte ich also etwas skeptisch, bevor ich den Kopf schüttelte, Ich bin nicht mutig, nur zu alt.

Hmm... Ich legte einen Zeigefinger an meine Wange und sah noch einmal zurück, ehe ich erneut lächelte und den Kopf schüttelte. Nein, du bist der richtige, nicht viele hätten es gewagt sich sonder Königin entgegen zu stellen.

Ich... Nun gut., unterbrach ich mich, bevor ich etwas dummes dazu sagte, ich wusste nicht so wirklich, was ich überhaupt sagen sollte, aber Padparadscha erschien mir einfach wie ein vollkommener Sonnenschein und wie bei Maik, war das einfach absolut verdächtig. Ich hatte keine Ahnung, wie man überhaupt so sein konnte. Warum bist du so... fröhlich?, fragte ich schließlich etwas zu direkt, Ich meine... du hättest fast den Zorn der Königin auf dich gezogen. Macht dir das keine Angst?

So fröhlich? Verwirrt legte ich den Kopf schief, denn wenn ich ehrlich war bemerkte ich das selbst nicht einmal, ich war nun mal so, so war ich schon der Erde entschlüpft. Dann aber dachte ich, ich würde verstehen was er meinte und begann leise zu kichern. Aber nein, es war vorherbestimmt, dass du mir helfen würdest, denke ich jedenfalls war ich dank dir nie in wirklicher Gefahr.

Warum sollte es vorherbestimmt gewesen sein?, fragte ich nur, während ich den Kopf schüttelte, ich konnte es mir nicht leisten zu denken, die Dinge wären vorherbestimmt, denn wenn ich so dachte, dann wäre die Vorbestimmung meines Lebens einfach ein großer, dampfender Misthaufen gewesen, so wie sich mein Leben bisher abgespielt hatte. Du kannst... in die Vergangenheit sehen oder wie ist das?