Die Schuhe zog ich nach dem bezahlen noch nicht an, das nahm ich mir vor, sobald ich mich gewaschen hatte, sonst würde ich den ganzen Dreck hinein bringen, und danach mit sauberen Füßen wieder den Dreck abbekommen.
Kurz darauf nickte ich, das war verständlich und ich hatte nichts dagegen, solange mich keiner dabei sah, wie ich mich wusch. "Verstehe, alles klar", gab ich zurück und folgte ihm, beobachtete, wie er einen Rucksack bekam, das waren dann wohl seine Sachen, von denen er gesprochen hatte. Ich folgte ihm dann kurz darauf weiter zum Ortsrand. Sobald wir das hier hatten, musste ich auch mal fragen, wie es ihm die letzten Jahre ergangen war.

Ich schulterte meinen Rucksack und verabschiedete mich bevor ich wieder den Weg aus dem Ort raus antrat. Ich bring dich jetzt zur nächsten Wasserquelle. Du würdest sicher gerne erstmal weiter von der Hauptstadt weg gehe ich Mal von aus. Also Bring ich dich besser an eine Stelle vom Fluss wo du dich dann in Ruhe waschen kannst., meinte ich. Außerhalb des Ortes drückte ich ihr meine Tasche in die Hand zusammen mit einer zweiten Tasche für ihre Sachen. Diese hatte ich im Vorbeigehen bei einem Stand mitgehen lassen. Pack alles ein und bleib dann da stehen.

Aufmerksam hörte ich zu und nickte, das hörte sich gut an. Es würde wirklich einiges an Zeit notwendig sein, um den Schmutz und den Dreck wieder los zu werden. "Okay, danke", antwortete ich kurz darauf. Die Tasche nahm ich sogleich entgegen und kam seiner Aufforderung schließlich nach.
Was von uns unbemerkt blieb, war die Tatsache, dass mein Entkommen schneller bemerkt wurde, als erwartet. Es wurde sogleich mit der Aussetzung eines Kopf Geldes reagiert. Derjenige, der mich fangen und zurück bringen würde, würde eine ziemlich hohe Summe erhalten.

Sobald ich sicher war das sie tat was ich ihr gesagt hatte und das sie auch stehen bleiben würde wo sie war trat ich ein Stück von ihr weg. Was ich als nächstes tat war etwas was für mich so einfach war wie das Atmen, ich wechselte meine Gestalt in die eines Drachen. Mein Körper streckte sich, fiel langsam vor auf alle Viere während die bereits vorhandenen Schuppen größer wurden. Mein Schwanz wurde länger und auf meinem Rücken wuchs ein paar roter ledriger Flügel die ich sobald der Vorgang abgeschlossen war einmal leicht bewegte. Jetzt stand vor ihr ein ungefähr 10 Meter großer roter Drache der sie aufmerksam ansah.
Ich hob die Lefzen zu einer Art Grinsen, was sicher komisch aussah und deutete mit dem Kopf auf meinen Rücken. Steig auf. Wir fliegen.

Mit großen Augen beobachtete ich, wie seine Gestalt sich veränderte. Vor mir stand schon bald ein zehn Meter großer Drache, ich betrachtete ihn staunend mit offenem Mund, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. "Deswegen hast du damals immer so viel über Drachen geredet", erinnerte ich mich daran und lächelte ihn fasziniert an, ehe ich dann näher trat. Sein Gesichtsausdruck wirkte komisch, allerdings interpretierte ich es als Grinsen und grinste dann auch kurz zurück. Seine Anweisung sorgte dafür, dass meine Augen aufleuchteten. Das hatte ich in Haft auch so vermisst: Das Fliegen. Viel zu lange war es her, ich war mir nicht einmal mehr sicher, ob ich es überhaupt noch konnte. Sofort kam ich seiner Anweisung nach und kletterte vorsichtig auf seinen Rücken. "Sag mal... meinst du, man kann das Fliegen verlernen?"

Ich nickte als sie sich an damals erinnerte und wohl den Grund für die häufige Erwähnung von Drachen fand. Während sie an mir hinauf kletterte hielt ich still damit sie nicht wieder abrutschte und wartete einfach das sie richtig saß. Ihre Frage überraschte mich und ich drehte den Kopf zu ihr zurück um sie ansehen zu können. Ich weiß zwar nicht wie du darauf kommst aber ich denke nicht das man das verlernen kann. Es ist einfach etwas das wenn man es einmal kann im Gedächtnis bleibt. Ist zumindest wie ich das sehe.

Schon bald saß ich sicher, allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass meine Frage ihn so sehr überraschen würde. Leicht senkte ich den Blick, es war mir schon etwas peinlich, etwas wie das zu fragen, doch ich musste es wissen. Denn nach wie vor hoffte ich, später vielleicht auch wieder selbst fliegen zu können. Wenn ich mich das auch traute, aber alleine war das eher weniger der Fall. "Naja, ich... könnte auch fliegen... allerdings hab ich das schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Ich kann dir später mal zeigen, warum ich frage", bot ich dann an. Hoffentlich konnte ich wirklich noch selbst fliegen. Jetzt war allerdings noch keine Zeit, das zu versuchen.

Ihre Antwort brachte nicht wirklich viel Licht in die Sache aber ich würde mich wohl gedulden müssen mit einer genaueren Antwort. Deshalb nickte ich leicht und drehte den Kopf wieder nach vorne. Da sie richtig saß breitete ich die Flügel etwas aus und ging in die Knie. Gut festhalten., warnte ich sie noch bevor ich mich kräftig vom Boden abstieß. Ich stieg mit kräftigen Flügelschlägen schnell höher bis ich eine passende Höhe erreicht hatte und mich wieder in die Waagerechte legte. Ich orientierte mich kurz und drehte dann in Richtung Fluss ab.

-> Der Wüstenfluss Neilos

"Verstanden", antwortete ich, als er mir sagte, ich solle mich gut fest halten. Sofort kam ich der Aufforderung nach und begann, mich gut fest zu halten. Es dauerte nicht lange, bis er abhob. Am Fluss würde er dann bald erkennen, was ich eigentlich meinte, denn ich hatte vor, dort meine andere Form anzunehmen, dass ich auch meine Flügel würde waschen können. Seit meiner Haft hatte ich immer nur in dieser Gestalt verweilen müssen, es war mir schlichtweg nicht möglich gewesen, die Gestalt richtig zu wechseln. Befreit atmete ich aus und begann zu grinsen, als ich den vertrauten Wind spürte. Auch wenn ich gerade nur dank Tarako flog, es war ein herrliches Gefühl.

=> Der Wüstenfluss Neilos

Mit dem Kamel dauerte es zwar ein wenig länger, aber dafür konnte man umso mehr "Details", wenn man so wollte, warnehmen. Für mich bedeutete das vor allem: Darauf zu achten und Papda zu zeigen, wo Menschen ihre Behausungen verließen, wo, nach meinen Erinnerungen, mal kleine Geschäfte oder Läden waren und wie der Ort immer mehr zerfiel. Vielleicht erhoffte ich mir, mit diesem Besuch, Padpa dazu zu bringne, bei der Königin ein gutes Wort für Goldcrest einzulegen. Aber auch unabhängig davon, wollte ihr ihr zeigen, was man noch außerhalb von Kishfire finden konnte. Im "Zentrum" des Ortes, stieg ich ab und nahm das Kamel bei den Zügeln. Ein Blick um mich herum bestätigte zumindest eines noch: Die Anzahl der Händler und ihrer bisweilen kursiosen Waren, hatte sich kaum verringert. "Na, dann wollen wir uns mal umschauen, vielleicht finden wir ja ein schönes Erinnerungsstück." meinte ich an die kleine Beraterin mit einem Lächeln gewandt und ging gemütlich los, das Kamel hinterhertrottend.

Einige Male wäre ich am liebsten vom Kamel gesprungen und hätte mir Sachen die Gozuki mir zeigte genauer angesehen, aber seine Aufmerksamkeit war zu hoch und sein griff um mich zu fest, als dass ich das gut hinbekommen hätte, also saß ich brav vor ihm auf dem Kamel und betrachtete aufmerksam was er mir da von dem zerfallenen Goldcrest zeigte, in dem doch immer noch Leute, vor allem Händler, ihr Unwesen trieben. Oh ja! Ich will was schönes kaufen! Begeistert wuselte ich neben Gozuki ein her und war sehr schnell erfolgreich einigen Leuten im Weg, kaum, dass wir uns den Händlern mit ihren Ständen genähert hatten.

"Warte, nicht so schnell, Padpa!" rief ich und bereute es in diesem Moment, sie nicht auf dem Kamel gelassen zu haben. Denn nun musste ich ein paar Mal den Personen, die wegen Padpa teils herumstolperten, entschuldigend zulächeln, ehe ich die kleine Beraterin wieder einholte. "Ich finds ja toll, dass du so begeistert bist, aber versuch bitte deine Euphorie ein wenig zu zügeln." ermahnte ich sie, ehe ich mir einmal seufzend durchs Haar fuhr und dann gleich zum Stand jenes Händlers blickte, neben welchem wir gerade standen. Es handelte sich um einen Argonier, ein Wasserechsenwesen, mit dunkler, grüner Haut, einem kurzen Schwanz und nur ein paar braunen Haaren. "Guten Tag, gefällt euch etwas?" fragte er, wobei er aufgrund seiner Zunge leicht zischelte. Ich besah mir sein Angebot genauer: Es handelte es sich vor allem um Produkte und Reinwaren aus Küstennähe oder Seen bzw. Teichen. Besonders gut gefielen mir zu den verschiedensten Dingen verarbeitete Muscheln und Schneckenhäuser. "Das ist gute Handerkskunst, habt Ihr das selber gemacht?" fragte ich ein wenig neugierig, woraufhin der Argonier, offensichtlich ein wenig geschmeichelt, erklärte: "Teils, teils. Ich bin erst noch dabei, die Feinheiten des Schnitzens und Bearbeitens zu erlernen. Die meiste Arbeit hatte mein Partner, Elf." "Ein Elf?" Jetzt war ich wirklich überrascht und zog eine Augenbraue hoch. "Ja, ich weiß, dass klingt für einen Außenstehenden ungewöhlich. Aber er braucht Geld für eine seltene Krankheit und ich wollte hier einen Stand errichten. Also haben wir uns zusammengetan."

Aber es gibt hier so viele tolle Dinge! Ich blieb allerdings dann doch brav bei Gozuki stehen, der sich für den Stand eines Argoniers interessierte, der wirklich schöne Dinge anbot. Allerdings hielt das Gespräch, welches die beiden führten, meine Aufmerksamkeit nicht für lange und während mein Leibwächter noch damit beschäftigt war sich über die Zusammenarbeit eines Argoniers und eines Elfen zu wundern, war ich schon wieder weggewandert und hatte einen Stand entdeckt, der allerlei Waren aus Glas anbot. Neben Dolchen und ähnlichen gefährlichen Dingen, fanden sich dort auch Schmuckgegenstände und niedliche Tiere aus bunt bemalten Glas.

Die Erklärung des Argoniers ließ mich verstehend und zugleich ein wenig faszniert nicken. Mir war auf meinen Reisen und während meiner Zeit als Grenzsoldat ja schon die ein oder andere Merkwürdigkeit begegnet, aber von so einer Zusammenarbeit hatte ich bisher noch nicht gehört. "Faszinierend. Meinst du, wir finden hier etwas, Padp....?" Ich sah mich um und musste feststellen, dass die kleine Beraterin schon zu einem anderen Stand gegangen war. Seufzend kaufte ich mit einer Entschuldigung beim Argonier ein kleines Horn aus Muscheln und trat dann wieder neben Padpa. "Gefällt dir hiervon was?" fragte ich, ohne auf ihr eigenmächtiges Weggehen einzugehen. Immerhin hätte ich es als ihr Leibwächter ja bemerken müssen, deshalb wollte ich sie jetzt auch nicht erneut tadeln.

Ich sah ohne mir auch nur irgendeiner Schuld bewusst zu sein zu Gozuki hoch, der sich wieder neben mir einfand, und strahlte bis über meine Backen,.wöhrend ich auf ein paar der Tiere zeigte. Die finde ich toll. Es waren ein Equus Pavonis, ein Raptorpferd und ein Dromedar.