Dass die Kronprinzessen mich etwas fragte, überraschte mich kurz, doch antwortete ich rasch: "Im Vergleich zu Aerlion würde ich sagen...ja. Die Wege sind zwar gut ausgebaut, aber trotzdem braucht man, zumindest mit Pferden, schon seine Zeit." Jetzt, wo ich aufgrund der Frage so drüber nachdachte, war dass schon ein wenig lästig. Andererseits war ich ja so gut wie nie in Thalberg und die Lage der Hauptstadt war ja auch nicht willkürlich gewählt worden. Mein Blick fiel wieder auf Padpa, die, ihrer Natur entsprechend, den Kronprinzen duzte, was mich nur leicht aufseufzen ließ, aber da er scheinbar sehr entspannt war, ermahnte ich die kleine Beraterin diesmal nicht.

Etwas überrascht blinzelte ich, als Padparadscha mich so direkt ansprach, nicht nur wegen der Höflichkeitsform, sondern auch wegen ihrer Feststellung. Kurz breitete sich wieder dieses unangenehme Gefühl in meinem Magen aus, zu wissen, dass mich alle gesehen hatte, wie ich verloren hatte, wie ich trotz Verbots meine Magie eingesetzt hatte, die Panik in meinen Augen, aber trotzdem konnte ich nicht anders, als kurz sanft zu lächeln. Das ist wirklich sehr freundlich von Euch. Das sie an meinen Zustand dachte, damit hatte ich wirklich nicht so direkt gerechnet. Ich reite eigentlich ebenfalls sehr gerne. Interessiert hörte ich ebenfalls noch den Erklärungen ihres Leibwächters zu, dem Aurelia eine Frage gestellt hatte.

Ich schmunzelte kurz über Padparadscha die so sorglos einfach die Höflichkeitsformen außer acht ließ. Das es Aurelien eher überraschte als anderes war dann doch nicht so verwunderlich. Ich schenkte dem Leibwächer wieder meine Aufmerksamkeit und nickte auf seine Erklärung hin. „Dann hoffe ich das euer Weg nicht zu erschwerlich ist und das ihr eine angenehme Heimreise habt.“ erwiderte ich.

Ich lächelte Aurelien fröhlich an, ich sah nicht das falsche was er getan hatte, denn Magie auf diesem Turnier anzuwenden war nicht richtig gewesen, sondern die Angst, die er ausgestanden hatte, die mir eine Reise in die Vergangenheit gezeigt hatte, denn von meinem Platz am Turnier aus hatte ich das natürlich nicht wahrnehmen können, es war ja auch viel zu schnell gegangen. Du auch? Hast du ein Lieblingsreittier? Gozuki erklärte Aurelia wie weit wir es hatten und er hatte völlig recht, es war ein weiter weg von hier aus bis zur Küste, an der unsere Hauptstadt lag.

"Sie ist wirklich so freundlich, wie die Gerüchte vermuten ließen." ging es mir bei den Worten der Kronprinzessin durch den Kopf und verneigte mich leicht. "Habt dank, für Eure freundlichen Worte, Prinzessin. Ich hoffe ebenfalls, auf Eure angenehme Heimreise." So viel Interaktion, vor allem mit so hohen Persönlichkeiten, war mir fast schon zuviel, weshalb ich wieder zu der kleinen Beraterin sah, die den Prinzen nun fragte, was sein Lieblingsreittier sei. Tatsächlich war ich auf seine Antwort gespannt, denn ich würde ihm zutrauen, nicht nur mit dem typischen "Haus und Hof Pferd", zu antworten.

In der Tat. Zilan, die Stute auf der ich auch beim Lanzenstechen geritten bin. Sie ist etwas stur, aber mir schon sehr lange treu an meiner Seite., beantwortete ich lächelnd die Frage von Padparadscha, das auffäligste an der Palominostute war wohl das blau leuchtende Siegel auf ihrer Stirn. Es leuchtete jedoch immer erst richtig auf, wenn Gefahr drohte und sollte mich beschützen, laut meiner Mutter, auch wenn es eher eine Art Glücksbringer war. Habt Ihr ein Lieblingsreittier?, fragte ich dann sofort zurück und unterdrückte wieder ein Gähnen, als ich ihrem Leibwächter dankbar zunickte, Ich wünsche Euch ebenfalls eine angenehme Heimreise.

Ich lächelte ihm erneut zu und neigte danken den Kopf. “Ich danke euch.“ Dann richtete ich meine Aufmerksam zu dem Gespräch zwischen Aurelien und der kleinen Beraterin. Ob Padparadscha ein anderes Reittier lieber war als ein Pferd? Sie war schließlich so klein.

Die ist richtig, richtig schön. Ich strahlte bei der Erinnerung an die Stute auf der Aurelien geritten war, ein Palomimo mit einem blauen Sigel auf der Stirn. Ein edles Tier. Ich mag alle gern. Ooh! Hast du den Strauss gesehen auf dem Faqir geritten ist? Der war besonders toll!

Ich musste kurz in meinen Erinnerungen wühlen, ehe mir das Bild von Aureliens Tier wieder einfiel. Auf den ersten Blick wirkte es zwar wie ein "Haus und Hof Tier", tatsächlich aber war es doch etwas besonders, nicht zuletzt aufgrund des blauen Siegels. Dass auch er dann mir zunickte und ebenfalls so freundlich war, uns eine gute Heimreise zu wünschen, überraschte mich abermals ein wenig. Nachdem ich mich in seine Richtung kurz verbeugt hatte, schweiften kurz meine Gedanken ab. "Wie stark die Unterschiede zwischen Illaemor und Elsweyr sind..." Als Padpa dann begeistert den Strauß von Faqir erwähnte, lachte ich kurz auf. Dass war irgendwie zu erwarten gewesen.

Dankeschön., meinte ich höflich und nickte Padparadscha zu, das Lob freute mich sehr, Zilan war auch etwas sehr besonderes für mich, war sie schon immer gewesen. Ich lächelte dann allerdings trotz Müdigkeit etwas breiter und nickte erneut. Der Wächter der Ruinen, nicht wahr? Es war beeindruckend, nicht nur der Kampf, auch sein Reittier. Es musste allerdings etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein bei seinem Kampf, eine Tatsache, die mich doch trotz Gesellschaft die Nase kurz rümpfen ließ. Ich habe zuvor noch nie einen Vogelstrauß gesehen.

Alle Reittiere zu mögen passte zu der Beraterin fand ich. Zumindest von der kurzen Zeit die wir uns unterhalten hatten schließend. Das besondere Reittier des Wächters war wirklich bemerkenswert gewesen und ich wünschte ich hätte es zumindest kurz gezeichnet, dafür hatte ich nun vier Seiten voll mit den verschiedensten Kämpfern.

Ja genau, er ist ein guter Freund von mir. Wir hatten uns vielleicht nur einmal gesehen, aber ich betrachtete ihn trotzdem als einen sehr, sehr guten Freund. Das ging nun einmal schnell bei mir. Ich hab sowas auch nur selten gesehen, aber er war wunderschön, oder?

Der Aussage Aureliens, bezüglich dem Kampf von Faqir, konnte ich nur zustimmen. Auch wenn ich sehr wahrscheinlich verlieren würde, wäre ein Kampf gegen ihn sicher...spannend. Warum der Kronprinz dann allerdings die Nase rümpfte, erschloss sich mir nicht. Irgendetwas schien ihn wohl zu stören. Padpas Worte bezüglich Faqir und ihrer Freundschaft zu ihm waren, bei ihrem Charakter, zu erwarten gewesen. Nicht, dass das grundsätzlich etwas schlechtes war und außerdem war ich ja dafür da, Padpa darauf hinzuweisen, wenn sie sich in einer Person mal täuschen sollte.

Tatsächlich?, fragte ich erstaunt nach und unterdrückte nur schwer ein Gähnen, es kam mir sehr erstaunlich vor, auch wenn ich Padparadscha niemals in Frage stellen würde, schon gar nicht öffentlich, so etwas ziemte sich nun einmal nicht, aber es brachte mich doch sehr zum Staunen, denn dieser Wächter der Wüste hatte nicht gerade wie jemand gewirkt, den man einfach so ansprechen konnte. Allerdings hatte ich es wohl auch geschafft unseren Wächter des Waldes anzusprechen und darüber war ich... sehr, sehr glücklich. Ihr habt sehr interessante Freunde.

So ganz auf das Gespräch konzentrieren konnte ich mich irgendwie nicht. Etwas abwesend hielt ich Ausschau ob ich nicht von hier herausfinden konnte wo unsere Eltern waren. Als ich einen Adeligen aus unserer Delegation sah entferne ich mich kurz von der kleinen Gruppe, wechselte ein paar Worte mit ihm und fand heraus das Illaemores Adel sich in der Tat am Haupttor traf um von dort wieder zurück zu reisen. Ich kam rechtzeitig wieder zurück um zu sehen das Ari nur schwer ein Gähnen unterdrückte. Ich zog besorgt die Brauen zusammen. “Entschuldigt das ich euer Gespräch unterbreche. Aurelien, Ich denke wir müssen langsam wirklich los. Wir sollten unsere Eltern nicht unnötig warten lassen.“ warf ich sanft und auch etwas besorgt um meinen Bruder ein.