Sofort strahlte ich begeistert, als er sich für das Kompliment bedankte, denn ich war wirklich, wirklich froh darum, dass er es auch als solches sah, denn ich war schon ein wenig nervös, immerhin hatte ich nicht gerade damit gerechnet, dem Hüter des Waldes splitterfasernackt zu begegnen, während ich auch noch gerettet werden musste von einem Seemonster, dass es offensichtlich auch gar nicht so gemeint hatte, wie es gewirkt hatte. Nun, zumindest nicht war es nicht böse, essen wollen hatte es mich vermutlich schon. Ich würde es allerdings noch entschädigen, das hatte ich mir fest vorgenommen, auch weil ich gar nicht anders konnte, als zu hoffen, dass Osiris wirklich wieder dabei sein würde. Du bist so weise. Danke, ich werde versuchen, das zu Herzen zu nehmen, aber ich habe große Ambitionen. Ich möchte so viel Gutes wie möglich tun., redete ich weiter, vollkommen begeistert und auch etwas nachdenklich durch die Worte, die er zuvor an mich gerichtet hatte und lächelte dann noch einmal charmant, Vielen Dank und möge sie Euch- dich auf all deinen Wegen begleiten. Ich drehte mich dann mit einem Mal um und machte mich wieder auf in Richtung Aerilon, meine Schritte etwas steif, aber ich wollte mir meine Verletzung nicht anmerken lassen. Ich würde schon noch dazu kommen, sie vollständig zu heilen, mit etwas Hilfe sicherlich.

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So sei es. Nun da ich Aurelien, den Kronprinzen des Landes, kennengelernt hatte, der gerade eben von mir wegging und dem ich nachsah, bis er aus meinem Blickfeld verschwunden war, waren meine Hoffnungen für meine Ziele nur noch verstärkt worden. Ich wusste nicht wie König und Königin waren, doch wenn sie auch nur einen Hauch ihrem wohl geratenem Sohn ähneltem, dann gab es noch viel zu gewinnen.

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Einen großen Beutel über meine Schulter geschlungen, gerade von erneuter Arbeit im Hospital zurückgekehrt, nun mit deutlich sichereren Schritten, die Verletzung war dank unseren Hofheiler längst verheilt, kehrte ich nun wieder zum See zurück. Ich hatte mich etwas informieren müssen, aber schlussendlich hatte ich mich dann doch für ein Schaf entschieden, es war gutes Fleisch und ich wollte Markus ja auch wirklich ein Friedensangebot machen. Es mochte seltsam wirken, aber ich war wirklich sehr bemüht jedem Wesen mit dem gleichen Respekt zu begegnen, egal wie es sich vielleicht entwickelt hatte. Der See glitzerte bereits von fern, er lag still und wunderschön vor mir, ich konnte es kaum erwarten, ob Osiris auch tatsächlich wiedergekommen war. Irgendwie klopfte mein Herz deutlich schneller bei diesem Gedanken, aber ich tat mein bestes um nicht sofort wieder diesem Gefühl nachzugeben, nicht nach... nicht nach ihm. Stattdessen atmete ich lieber einmal tief durch und genoss die frische Waldluft.

Zunächst einmal hatte ich Markus gescholten und hatte mich dann auf die Suche nach diesen ungezogenen Waldgeistern machte, um ihnen noch einmal zu sagen wie unangebracht ihr Verhalten gewesen war, selbst wenn ich wusste, dass es bei einem Ohr rein und beim anderen wieder rausgehen würde, immerhin hatte ich es versucht. Dann hatte ich meine Kräuter in meine Höhle gebracht und die ganze nächste Zeit damit verbracht durch die Wälder zu streifen und einigen Waldbewohnern zu helfen, zu jagen und einfach allgemein nach dem Rechten zu sehen. Als ich nun Kunde davon bekam, dass Aurelien sich wieder dem See näherte, galoppierte ich sogleich auch dorthin, um an der selben Stelle zu warten, an der wir uns zu erst getroffen hatten. Ich musste zugeben, ich war durchaus eine Spur aufgeregt, Aurelien interessierte mich, auch wenn ich noch nicht ganz den Finger darauf legen konnte wieso das der Fall war.

Dann, viel heller als die Sonnenstrahlen, die den See selbst erleuchteten, weißes Fell, Osiris. Er war tatsächlich gekommen und sofort fiel ein glückliches, sanftes Lächeln auf meine jugendlichen Züge, während ich mich zu ihm gesellte. Man sah sofort den Unterschied zu meinem verletzten Bein, denn nun bewegte ich mich beinahe so, als ob ich mehr tanzen als spazieren würde, jeder Schritt leichter und graziler als der nächste. Einen Fuß vor mich gesetzt, vollführte ich wieder eine elegante Verbeugung und sah dann zu ihm hinauf. Seid gegrüßt. Ihr- Du bist wirklich gekommen. Es freut mich sehr dich wiederzusehen, ich habe diesen Tag kaum erwarten können., sagte ich mit einem charmanten, etwas keuschen Lächeln, während ich ihn aufmerksam musterte. Ein richtiger Zentaur, ich konnte es selber immer noch nicht so ganz fassen. Er war wunderschön, aber nicht nur das, sondern auch ein Mann seines Wortes, das war in meiner Welt sehr viel wert, nicht jeder kam überhaupt so weit.

Meine Ohren zuckten, als sie das Geräusch von Schritten einfingen, sehr leichte Schritte, beinahe so als würde man einer Fee lauschen, die über den Waldboden schritt. Dann sah ich ihn, sein goldenes Haar glänzte im Sonnenlicht und übertrumpfte beinahe die Krone auf seinem Haupt. Er sah gesünder bereits aus, als bei unserem letzten treffen, zudem hatte er einen Beutel über die Schulter geworfen, in dem, wie ich annahm, die versprochene Mahlzeit für Markus, die Seeschlange war, die ihn angegriffen hatte. Markus hatte das ganze wirklich sehr leidgetan, er war ganz niedergeschlagen gewesen, als ich ihn gescholten hatte, immerhin hatte er einfach nur Hunger gehabt. Ich machte ihm da auch keinen Vorwurf, doch trotzdem sollte er sich nicht an den Menschen und anderen Wesen aus der Stadt vergreifen, das war ein schlechtes Bild auf uns und den Wald. Aureliens Lächeln war ansteckend, doch auch ohne dem hätte ich nun vermutlich gelächelt, als der junge Mann vor mir stehen blieb. Ich machte selbst eine kleine Verbeugung und musterte dann den Kronprinzen noch einmal eingehend. Ich freue mich auch sehr, dass du hier bist. Wie es scheint hast du wirklich vor Wort zu halten. Und wie ich sehe bist du wieder voll und ganz auf den Beinen, das ist auch sehr erfreulich.

Osiris lächelte mich ebenfalls an, etwas das mich sofort beflügelte, ich lebte davon, andere glücklich zu sehen, aber besonders, wenn ich auch nur vielleicht der Auslöser gewesen sein konnte. Ich war wirklich beeindruckt von dem Hüter des Waldes, ich wusste es auch sehr zu schätzen, dass er tatsächlich sich die Zeit für mich genommen hatte, etwas, das auch sofort ein sehr warmes Gefühl in mir auslöste und mich noch ein klein wenig breiter lächeln ließ, viel breiter wäre dann unangemessen, aber ich freute mich einfach sehr. Natürlich, ich würde alles tun, um mein Wort einzuhalten., sagte ich dann ehrlich und nickte, Nur dank dir, die Hofheiler waren beeindruckt, du scheinst dich sehr gut auszukennen. Ich könnte sicher einiges von dir lernen. Ich warf Osiris ein leicht verlegenes Lächeln zu, denn es war natürlich etwas sehr aufdringlich, zumindest in meinen Kreisen, deshalb beließ ich es bei dieser Andeutung, denn natürlich könnte ich tatsächlich von ihm sicher einiges über Naturheilkunde lernen, aber jemanden einfach so zu fragen stand mir einfach nicht zu, ich wollte mich niemandem aufdrängen. Stattdessen tauchte ich gleich in das nächste Thema ein. Ich hoffe doch Markus mag Schaf.

Nun, das ist ein Lob, das man gerne hört. Wenn du jemals möchtest könnte ich dir sicherlich das eine oder andere zeigen. Ich lächelte Aurelien locker an, für mich wqren solche Angebote völlig normal, ich freute mich sogar sehe darüber, wenn ich mit anderen mein Wissen teilen konnte. Ich bin sicher Markus wird sich sehr über ein Schaf freuen. Ich machte eine ausladende Handbewegung zum Ufer des Sees hin und nickte Aurelien aufmunternd zu. Sobald du bereit bist, rufe ihn einfach, er wird sicher sofort kommen, Markus reagiert sehr gut auf seinen Namen.

Das letzte, was ich möchte, wäre mich aufzudrängen, aber nur falls... ich wäre sehr dankbar und ich kann auch ruhig richtig arbeiten, wirklich., versicherte ich Osiris sofort mit einem begeisterten Lächeln, denn nun, ich wusste, dass die meisten mir das nicht glaubten, wie konnte man als Prinz aus einem vornehmen Schloss schon wissen, wie es war hart zu arbeiten? Aber ich tat einiges, um dazu zu stehen, vor allem weil mich meine Schwester da sehr inspirierte, der Weg zum Drachenreiter, wie sie ihn gewählt hatte, war zwar nichts für mich, aber sie war auch eine starke Persönlichkeit und ich stand ihr in dem hoffentlich nichts nach. Bereit., sagte ich also und nickte sicher, als ich mich ans Ufer gestellt hatte, ich legte den Beutel ab und zog schon einmal das Schaf heraus, um mich bereit zu halten.

Eine Sache, die du mir natürlich erst zeigen musst. Ich wollte gerne von jedem das beste glauben, dich auf Worte mussten dann auch Taten folgen. Ich war gerne bereit Aurelien zu zeigen was ich wusste, wenn er mich dafür in dieser Zeit tatkräftig unterstützte. Ich folgte dem Kronprinzen ans Ufer und stellte mich neben ihn, um über die sich leicht kräuselnde Oberfläche zu blicken. Ich nickte, als Aurelien Bescheid gab bereit zu sein und erhob leicht die Stimme, denn das würde schon reichen. Markus, komm hier her! Es dauerte einige wenige Momente, dann schien die zubor so ruhige Seeoberfläche plötzlich zu kochen, bis sich aus dem sprudelnden Wasser der große, vieläugige Schädel der Seeschlange Markus erhob. Er brauchte kurz um uns beide zu erkennen, dann ließ er ein Winseln hören und seinen Schädel ins flache Wasser vor uns fallen, wodurch dieses allerdings hoch auf spritzte.

Aber natürlich, Worten sollten immer Taten folgen., sagte ich, ohne mich daran zu stören, es war vollkommen richtig, Worte bedeuteten absolut gar nichts, wenn man keine Taten folgen ließ. Mein Vater war da sehr ähnlicher Meinung, er hatte uns auch so erzogen, teilweise doch sehr streng, aber gerecht, wie ein König es eben sein musste. Es war mir nur wichtig, es gesagt zu haben, denn ich glaubte zwar nicht, dass Osiris so war, aber viele griffen den Prinzen doch mit Samthandschuhen an, eigentlich nur wegen dem Status. Ich riss dann allerdings groß die Augen auf, als die vieläugige Seeschlange wieder vor mir auftauchte und machte einen kleinen Schritt zurück, bevor ich auch schon das Winseln hörte und dann lachte, als mich eine ganz schöne Wasserwelle erwischte, die mich nass machte, aber sonst nicht weiter störte. Ich fühlte mich im Wasser ziemlich wohl, man könnte wohl die Nymphenwurzeln dafür verantwortlich machen. Sei gegrüßt, Markus., sagte ich, höflich als würde ich mit jedem anderen Wesen reden, Es tut mir... nun, leid, dich letztes Mal um dein Mittagsessen gebracht zu haben. ich weiß, dass du nur hungrig warst und es nicht böse gemeint hast. Deswegen... habe ich heute etwas für dich. Ich wackelte mit dem Schaf in beiden Händen, es war doch ganz schön schwer, aber ich konnte es in beiden Händen recht gut halten, als würde ich ein Stück Fleisch einem übergroßen Hund zuwerfen wollen. Also beschloss ich Markus auch gar nicht weiter zu queren, sondern warf ihm das Fleisch zu.

Immerhin amüsierte Aurelien sich über das Wasser und auch mir machte es nicht viel aus, ich hatte ehrlich gesagt damit gerechnet, Markus legte gerne seinen Kopf ins flache Wasser, entweder, weil er gekrault werden wollte, oder eben wie jetzt, weil er ein schlechtes Gewissen hatte und so seine Unterwerfung zeigte. Das war allerdings sofort vorbei, als er den Geruch des Schafes wahrnahm. Er ließ erst ein flehendes Winseln und dann ein begeistertes Brüllen hören, als er verstand was Aurelien ihm da gerade gesagt hatte. Als dieser dann das Schaf warf, streckte Markus seinen schädel vor und schnappte sich das Schaf wie ein junger Hund aus der Luft. Das tote tier hing zwischen seinen Zähnen, ehe er kurz etwas fragend zu mir sah, ehe er sich wieder Aurelien zuwandte. Ein ganzes Stück weiter draußen konnte man im See Markus' Ende aus dem wasser ragen sehen, das fröhlich hin und her wackelte. Nun gab er eine Art Gurren von sich und ich lächelte daraufhin. Er bedankt sich bei dir und will dich jetzt ganz bestimmt nie wieder versuchen zu fressen.

Markus fing das Schaf noch in der Luft, ich war wirklich begeistert von seiner Agilität, jetzt wo ich ihn sicher am Land beobachten konnte, ohne auf Gefahr zu laufen selber als sein Mittagessen zu enden, oder Abendessen, oder Frühstück. Ich beobachtete auch fasziniert, wie sein Schwanz wackelte, oder zumindest das hintere Stück, das aus dem See ragte, offenbar schien er sich sehr zu freuen, etwas, das mich auch wieder lächeln ließ. Ich sah zu Osiris und nickte ihm zu, meine Augen noch etwas geweitet, denn ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass er sich so sehr freuen würde. Das erfreut mich sehr., sagte ich lächelnd und sah dann zu Markus, Es wäre mir eine Ehre dein Freund sein zu dürfen, Markus. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus, um ganz kurz über seine Schnauze zu streichen, wie ich es wohl bei den Nüstern eines Pferdes getan hätte, nur dass dieses keine so vielen spitzen Zähne direkt darunter hatte. Trotzdem tat ich es ohne jede Nervosität, ich vertraute darauf, dass Markus sich auch daran hielt.

Markus ließ zu, dass Aurelien seine feuchten, kühlen Schuppen berührte und bließ warmen Atem auf seine Finger, seinen Arm und auch sein Gesicht, er war eben eine sehr große Seeschlange. Ich denke Markus möchte sehr gerne dein Freund sein. Nicht viele Wesen konnten behaupten mit einem Seemonster befreundet zu sein, das war eine große Ehre., immerhin wurden die meisten sonst einfach von diesen Wesen gefressen.

Der Atem von Markus war beinahe wie eine kleine Windböe, die mich streifte, warm und jetzt nicht unbedingt unangenehm, allerdings ließ es meine Haare doch etwas aus meinem Gesicht und nach hinten flattern. Ich lachte leise und hell, denn es war schon eine amüsante Situation hier zu stehen, aber andererseits nahm ich es auch wirklich als Ehre, wenn er mit mir befreundet sein wollte. Nun, dann sind wir uns ja einig., sprach ich halb an Osiris und halb an Markus gerichtet, ein sanftes Lächeln im Gesicht, bevor ich einen Schritt zurück trat, um Markus genügend Platz zu geben. Danke, dass du ihn für mich gerufen hast., wandte ich mich dann mit einem keuschen Lächeln an Osiris, Und noch einen viel größeren Dank für die Begleitung. Ich hoffe ich beanspruche nicht zu viel von deiner Zeit.