Du traust dich was. Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich nun mit verschränkten Armen zurück. Als würdest du mich so gut kennen. Ich schüttelte den Kopf und verdrehte leicht die Augen, ohne es wirklich so zu meinen. Aber schön, du hast recht Mama Madma und ich, wir verstehen uns.

Mit warmen Blick betrachtete ich Wega, er war mir wirklich schnell ans Herz gewachsen, was aber auch einfach daran lag, dass er mich wirklich aus der schlimmsten Situation, die ich bisher in meinem Leben erlebt hatte, gerettet hatte. Etwas nachdenklich trank ich von meinem Beerensaft und nickte, es war wirklich schön zu hören, dass er hier offenbar eine Art Zuhause gefunden hatte, auch wenn meine erste Erfahrung hier mehr als schrecklich gewesen war. Kennt ihr euch schon lange?

Viele, viele Jahre und all die Zeit arbeite ich schon für sie. Sie hatte mich damals gerettet und das vergaß ich ihr niemals. Ohne sie wäre ich nun immer noch nichts anderes als ein Spielzeug, ein Sammlerstück, ein Sklave, wenn ich überhaupt noch leben würde, nicht alle wollten eine lebendige Sammlung. Sie ist ein guter Vorgesetzter.

Dann musst du dich hier ja sehr wohl fühlen. Ich hob die Augenbrauen an, das musste wirklich etwas besonderes sein, wenn er ihr ein so treuer Arbeiter war, ich konnte mir kaum vorstellen wie das sein musste, aber es bestätigte meine Vermutung, dass Wega schon um einiges älter sein musste wie ich, um einiges, einiges. Nun war ich allerdings neugierig, aus wem der Rest der Menagerie denn so bestand. Wie heißt eigentlich der große Elb?, fragte ich neugierig nach, ich konnte noch immer nicht ganz glauben, dass ich davor gemeint hatte, dass sich sein Mundwinkel gehoben hätte.

Es lässt sich aushalten. Es war eine sichere Arbeitsstelle und ich stand unter Mama Madmas Schutz, mehr konnte ich mir wirklich kaum wünschen, es war ein gutes Leben, das ich nun führte. Nyrliand ist sein Name und ich hab ihn seit er hier arbeitet noch nie so lächeln sehen. Das ist wirklich unheimlich.

Ich muss zugeben, mein erster Gedanke, als ich in ihn hineingelaufen bin, war ebenfalls, dass er nicht in der Lage sein muss zu lächeln., beschrieb ich offen und ehrlich meine ersten Gedanken zu Nyrliand, wie ich nun wusste, dass er hieß, ein trotzdem sehr attraktiver, großer Elb, aber ein Lächeln hätte sogar ich nicht erwartet, ich fügte mit einem belustigten Unterton also hinzu, Aber es gibt wohl doch immer wieder Wunder.

Ob das ein Wunder ist und nicht eher ein böses Omen, die Welt könnte morgen untergehen. Allerdings musste ich nun doch leicht Grinsen, als ich das sagte, als hätte Nyrliands Anflug eines Lächelns die Macht die Welt ins Wanken zu bringen und zu zerstören.

Das war nun doch ziemlich witzig, auch ich musste grinsen, denn natürlich konnte ein einzelnes Lächeln nicht die Welt zerstören, aber vielleicht konnte es ja eine Kette an Ereignissen auslösen, die dann im Endeffekt damit endete, auch wenn ich es natürlich nicht hoffte. Hoffentlich nicht gleich morgen, ich hab jemanden, den ich noch gerne mindestens einmal sehen würde., meinte ich leicht verträumt.

Aurelien wirkte gleich ganz wo anders und ich zog eine Augenbraue hoch. Ach ja? Wen? Das interessierte mich doch mehr als ich zugeben wollte, einfach, weil mich Aureliens Leben interessierte. Es war wirklich zu seltsam.

Also..., man bemerkte, wie ich beinahe in eine Traumwelt abglitt, während ich beinahe schon übertrieben verträumt seufzte, Er ist ein Zentaur und er ist stark und mitfühlend und intelligent und so freundlich und einfach... perfekt. Ich hatte mit mit einem Ellbogen am Tisch abgestützt und meinen Kopf in meine Handfläche gestützt, einfach nur verträumt ins Nichts starrend, Osiris war einfach so perfekt, ich wusste gar nicht wohin mit mir.

Ein... Zentaur? Ich ließ den Blick über Aureliens schmale Statur gleiten und versuchte mir erst einmal vorzustellen wie das funktionieren sollte. Aurelien war nun nicht unbedingt kleinwüchsig, aber Zentauren waren meistens sehr groß, es sei denn sie hatten den Körper eines Ponys, das hatte ich auch schon gesehen, entzückend, aber ich ging einmal nicht davon aus, dass es ein solcher Zentaur war, sondern ein "normaler". Okay. Wer ist der Kerl?

Ich bemerkte Wega's Blick ganz genau und grinste etwas verlegen, bevor ich allerdings noch verlegener wurde, als er dann darauf einging, wer dieser Mann denn sein konnte. Ich sah in meinen Beerensaft hinab, als ob er diese Antworten beinhalten würde, bevor ich ziemlich schnell, aber doch ganz gut verständlich an einem Stück antwortete, Osiris-der-Hüter-des-Waldes. Ich war doch etwas rot geworden, so direkt hatte ich es selbst in meinem Brief an Kyle nie erwähnt.

Osiris?! Der Name sagte mir allerdings etwas, denn diesen Zentauren hatte ich schon gesehen, ich ging doch immer mal wieder in den Wald, so sehr ich auch ein Stadtwesen war, meine Natur zog moch doch immer wieder hinaus ins Grüne. Ich kannte den Hüter des Waldes nicht, nicht mehr als man jemanden mach ein paar grüßenden Worten kennen konnte, aber immerhin hatte ich ein Bild dazu. Ich war deutlich überrascht, etwas ungläubig auch noch dazu, einfach, weil das eine so unglaubliche Eröffnung war.

Wega wusste wohl eindeutig von wem ich sprach, es war allerdings auch nicht sonderlich verwunderlich, immerhin war Osiris doch eine sehr präsente Gestalt im Nordwald, man hatte seinen Namen hier im Königreich mindestens schon einmal gehört, zumindest wenn man nicht vollkommen abgeschottet lebte. Ich weiß., sagte ich und seufzte verträumt, Ich glaube... er könnte der Richtige sein.

Woha, in Ordnung, bevor du mir jetzt davon anfängst... Ich glaubte ja sowieso nicht an "den/die Richtige/n" und wenn, dann musste das schon eine Weile laufen, bevor man sich so sicher sein konnte. Also mehrere Monate. Jahre. Jahrzehnte. Wie lange kennst du ihn schon?