Trembles versuchte unterdessen auf Ciel zu springen, indem er ihn immer wieder abpasste, aber bisher eher weniger mit Erfolg, ich sah kurz zu Undertaker, aber dann wieder zu den beiden, ich fühlte mich inzwischen viel wohler in seiner Nähe, besonders nachdem er mich in der Taverne so freundlich unterstützt und gerettet hatte. Ich hob schließlich meine freie Hand, um einhändig zu deuten, Darf C etwas Fisch haben? Ich hätte welchen.

Ciel sprang immer noch rechtzeitig weg, ehe Trembles auf ihm landen konnte, Haikatzen waren immerhin sehr wendig und schnell, blieb dann aber einmal einfach stehen und tatzte mit eingezogenen Krallen mach Trembles. Cecil ließ mich zum deuten nicht los, was mir auf irgendeine Weise noch mehr Freude breitete, und ich nickte auf seine Frage hin. Jederzeit, er liebt Fisch.

Trembles konnte kaum noch rechtzeitig abbremsen und rutschte in Ciel hinein, was mich belustigt lächeln ließ, er stupste seine Pfote dann allerdings frech mit seinem süßen Näschen an und flatterte mit den Ohrenflügeln. Er wirkte deutlich erschöpft, kein Wunder nach all dem intensiven spielen, vielleicht konnte ich ihn ja auch für etwas zu essen begeistern, wenn auch sicher nicht für Fisch. Ich sah zu Undertaker und lächelte ihn dann ebenfalls an, bevor ich unseren kleinen Begleitern noch einen Moment gab.

Ciel haute ohne Kraft dahinter auf Trembles Nase und seinen kleinen Kopf, ehe er seinen eigenen gegen die Schulter seines neuen Freundes rieb und laut schnurrte. Auch Ciel war außer Atem gekommen und wirkte erschöpft, aber von selbst wusste er nie wann es genug war.

Auch Trembles wirkte sehr glücklich und schmiegte sich an Ciel, bevor er zu mir sah, er kannte mich inzwischen sehr gut, was das anging, und ich nickte ihm zu und brach dann langsam wieder durch die Tür in mein Haus auf, auch wenn ich dazu Undertaker's Ärmel loslassen musste, was ich irgendwie ein wenig vermisste. Ich mochte Körperkontakt eigentlich sehr gerne, zumindest platonischen, auch wenn ich mich bei Undertaker noch nicht so recht herantraute, zumindest nicht so, wie ich es vielleicht früher bei dem Geistlichen unserer Herde getan hätte. In meiner Hütte begann ich erst einmal meinen Beutel mit Wurzeln und Kräutern für Trembles zu suchen und dann noch den Fisch für Ciel. Trembles stupste unterdessen Ciel an und bedeutete ihm, dass er mir folgen wollte.

Ciel, es gibt Fisch. Das hatte sofort die Aufmerksamkeit der Haikatze und sie sprang schon selbstständig Cecil hinterher, der in die Hütte zurück gegangen war und mich wieder losgelassen hatte. Ich wollte ihn nur zu gerne wieder so dicht bei mir haben, in direktem Kontakt, also folgte ich ihm auch gleich, wobei ich die Tür hinter uns allen zuzuog. Ich brauchte etwas um meine schlechten Augen an das dunklere Licht hier zu gewöhnen, nach all dem strahlenden Weiß, und um Cecil auch tatsächlich zu finden, sein helles Fell half dabei allerdings sehr, denn es bildete einen starken Kontrast mit dem dunkleren Innenraum. Ich wankte also näher heran, bis ich dicht hinter dem Satyren stand und sehen konnte was er tat, während ich auch seine Wärme schon spüren konnte.

Ich nahm eines meiner selbstgeschnitzten Holzbretter und bereitete den Fisch darauf vor, die Kräuter wollte ich in eine kleine Schüssel geben. Trembles kuschelte sich zum aufwärmen schon einmal etwas fernab der Feuerstelle auf sein Plätzchen aus Heu und wartete darauf, dass ich fertig war. Ich wollte gerade zurücktreten, um die Schüssel von etwas weiter oben, herunterzuheben, als mein Rücken mit etwas kollidierte, Undertaker. Ich erstarrte für einen Moment, ohne mich von ihm wegbewegen zu können, meine Rückseite an seine Vorderseite.

Ciel kuschelte sich unverblümt zu Trembles in dessen Schlafstatt aus Heu und schnurrte dort zufrieden vor sich hin. Mir stockte einen Moment der Atem, den ich ja eigentlich nicht zwingend brauchte, als Cecil gegen mich stieß und dort, offensichtlich erschrocken, auch einige Momente blieb. Ich neigte den Kopf, bis ich das Gesicht des Satyren sehen konnte und lächelte ihn breit an, während ich die Hände hob um zu deuten. Das wird C sehr gut schmecken.

Trembles ließ ein leises Glucksen hören, das ich natürlich nicht hören konnte, ich konnte so etwas höchstens spüren, wenn er auf meinem Arm war, aber es war auch kein wirkliches Geräusch, sondern eher eine Art Vibration, die signalisierte, dass er sehr glücklich war, das Geräusch war eher das Beiprodukt, denn Stimmbänder hatte er selbstverständlich keine. Undertaker war gigantisch, ich stieß mit meinem Kopf gerade mal in die Mitte seines Oberkörpers, sodass mein Geweih leicht seine Brust berührte und meine Augen weiteten sich, als er seinen Kopf zu mir neigte, während ich wie erstarrt zu seinen Händen sah. Ich blinzelte und bemerkte erst jetzt, dass ich mich noch immer nicht gerührt hatte, was mich etwas verlegen machte, ich machte also einen Schritt wieder nach vorne und drehte mich um, um dann ebenfalls meine Hände zu heben, Das hoffe ich sehr. Es kam mir allerdings jetzt eine Idee und ich deutete auf die Holzschüsseln, die sich gestapelt ein gutes Stück über mir befanden, denn Undertaker war riesig, wirklich riesig, im Gegensatz zu mir, ich musste bald mal klettern, wenn ich dort oben ranwollte. Ich lächelte ihn etwas verlegen an, theoretisch hatte ich irgendwo hier einen Schemel, aber Undertaker's Größe wäre hier natürlich sehr praktisch, ich sah gerade den Schemel nämlich nicht, er stand jedenfalls nicht dort, wo ich ihn normalerweise hinstellte, in die Nähe des kleinen Schreines. Würdest du mir so eine Schüssel heruntergeben?

Ich nickte sofort, voller Eifer Cecil zu helfen, zumal das bedeutete, dass ich noch ein paar Momente länger seine Nähe und Wärme spüren konnte, besonders wenn ich ihm dazu auh noch behilflich sein konnte. Ich griff ohne Probleme hoch und holte die Schüssel herunter, die ich dann, um Cecils Kopf herunmreifend, vor ihm auf der Arbeitsfläche abstellte. Bitte sehr.

Dankbar lächelte ich Undertaker an, es war wirklich zu freundlich von ihm, er wirkte beinahe schon begeistert, voller Tatendrang, als er ohne Probleme sofort die Schüssel herunterholte und bei mir auf der Arbeitsfläche abstellte. Dankeschön., deutete ich und wagte mich dann mit einem deutlich breiteren Lächeln auf meinen Lippen vorsichtig an einen kleinen Scherz heran, Deine Größe ist wirklich praktisch, so jemanden könnte ich immer gut gebrauchen.

Ich stehe dir gerne zur Verfügung. Alles um nur weiter Zeit mit Cecil zu verbringen, auch wenn er mich nur ertragen sollte, damit ich ihr erhöhte Sachen herunter hob, das reichte mir schon, jedenfalls für den Moment.

Etwas überrascht, aber dann doch sanft lächelte ich Undertaker an, bevor ich meine Hand ausstreckte und sie ganz kurz wieder an seinen Ärmel hängte, bevor ich sie auf meine eigene Brust legte und mit meiner freien Hand deutete, Und doch ist es die Freundschaft, die ich am meisten begehre. Denn das war sie wirklich, ich wollte Freunde haben, natürlich war ich auch zufrieden für viele "der Geistliche" zu sein, aber ich wollte nicht mehr so einsam sein, wie ich es in meiner Herde nach dem Tod meines Lehrers gewesen war, oder jetzt, nachdem Tod von Leonard. Ich war mir noch sehr unsicher, Undertaker und ich waren doch sehr unterschiedlich, aber ich war schon so froh, dass ich jemandem zum unterhalten hatte, mehr noch, dass ich jemanden hatte, der mich sogar beschützt hatte.

Freundschaft. Nun, am Ende würde ich wohl alles nehmen, was bedeutete, dass ich bei Cecil bleiben konnte, und wenn es "nur" Freundschaft war, die uns verband und nicht mehr, dann würde ich damit zu gerne nur leben. Ich tat nun etwas was man von mir noch sehr selten gesehen hatte, da ich den Blick von oben einfach bevorzugte, ich ging vor Cecil in die Hocke und sah ihn von da nun etwas von unten herauf an, ein breites Lächeln im Gesicht. Dann lass uns Freunde sein.

An etwas mehr als Freundschaft hatte ich niemals gedacht, einfach nur aus dem Grund, weil ich so etwas in diese Richtung auch noch nie wirklich empfunden hatte. Ich wusste, dass ich sehr enge Verbindungen bisher vor allem zu männlichen Personen gehabt hatte, aber keine von diesen war auch nur auf irgendeine Art lustvoll oder sinnlich gewesen. Erstaunt betrachtete ich jedoch Undertaker, ich musste meinen Kopf von in meinem Nacken liegen nun beinahe nach unten neigen, als er in die Hocke ging, und ich so zum ersten Mal ein kleines Stück größer war als er. Ein sehr weiches Lächeln breitete sich auf meinen Gesichtszügen aus, während ich nickte und dann zögerlich eine Hand ausstreckte, um sie ihm auf die Schulter zu legen, vorerst auch vorsichtig um zu sehen wie Undertaker überhaupt reagieren würde, wenn ich ihn berührte.