cf: Die Wüsten und Steppen » Ruinen » Vault of Shadows

Durch den geheimen Ausgang vom Vault of Shadows traten wir nun am Sternenstrand wieder nach draußen, wo es gerade dämmerte, perfekt also für mein Vorhaben, denn wenn es langsam dunkel wurde, würde dieser Ort erst richtig magisch werden. Ich hatte auch noch etwas zu essen dabei, damit wir uns hier stärken konnten, und noch eine weiche Decke. Das hier., antwortete ich also, während ich bereits begann die Decke am Sand vor uns auszubreiten und bereits die ersten Sterne am Himmel erschienen, wodurch sie sich auch bereits in der Wasseroberfläche zu spielen begannen. Ich setzte mich auf die Decke und klopfte neben mich, damit sich Maik auch setzen sollte. Er würde die Pause hier sicher benötigen, nach seiner schweren Verletzung, Heilung hin oder her. Eigentlich wollte ich Maik damit auch so viel mehr zeigen, ich wollte ihm Ruhe schenken, etwas das er sich selber wohl nicht geben wollte, eine Pause, einen vollkommen friedlichen Ort der Entspannung. Aber das konnte ich nicht sagen, ich hätte ja doch keine Worte dafür gefunden.

Mein Blick blieb auf Maik, er konnte gar nicht wo anders hinwandern, denn sein so anders als meine geformten Augen begannen sich zu weiten. Die Sterne selbst schienen in seinen fuchsiafarbenen Iriden widergespiegelt zu werden, während er den Sternenstrand bestaunte. Mein Gesichtsausdruck entspannte sich ein wenig, ganz ohne mein Zutun, wurde weicher, während ich sein beinahe schon kindliches Staunen betrachtete. Deshalb habe ich ihn auch hierher gebracht.

Es kommen viele Wesen nach Elsweyr, nur um diesen Strand und sein legendäres Sternenwasser zu erleben schon seit hunderten Jahren., erklärte ich schließlich mit ruhiger, leiser Stimme, tatsächlich wirkte ich für den Moment beinahe schon friedlich, denn ich liebte das Meer und den Salzgeruch, die leichte Brise, die wehte und dennoch die warme Luft, die uns einhüllte. Ich atmete ruhig aus und ein, meine Schultern auch nicht mehr so angespannt wie sonst.

So alt wirkst du gar nicht auf mich., sagte ich voller Wahrheit, beinahe schon mit einem Schmunzeln, auch wenn ich es nicht beabsichtigte dabei einen Scherz zu machen, selbst wenn er das wohl irgendwie war, wie ich irritiert feststellen musste. Ich konnte meinen Blick kaum von Maik lösen.

Das Gefühl kenne ich., kommentierte ich mit einem deutlich sarkastischen Unterton, immerhin war ich doch schon einige hundert Jahre alt, einige Jahre mehr hatte ich auch noch eingesperrt verbracht oder im Dienste diverser Personen, diese Jahre hatten sich besonders lange angefühlt. Generell jeder Zeitraum hatte sich sehr lange angefühlt, immer wenn ich den Leuten ihre Wünsche hatte erfüllen müssen, aber das brachte mich auf etwas. Maik, warum hast du dir nicht einfach gewünscht, dass ich deine Verletzung heile? Man bemerkte deutlich, dass ich diesem Frieden noch immer nicht traute, dass er sich nichts von mir wünschen würde, es war einfach zu... perfekt? Freundlich? Dumm? Ich war mir selber nicht sicher, wie ich es bezeichnen sollte.

Leise seufzte ich, wenn Maik nur wüsste, wie wenig es ihn eigentlich wundern sollte, denn das einzige, was eine Gegebenheit in meinem Leben war, seitdem ich zum Dschinn geworden war, war wie lange ich mir gewünscht hatte, dass wir so sterblich wären wie die Menschen auch. Natürlich, ich hätte nie mein Leben selber beendet, es war eine Sünde und außerdem wollte ich Kassandra das nicht antun, außerdem war es gar nicht so einfach, aber in vielen Jahren hätte ich es mir gewünscht, es tun zu können. Du hast nicht daran gedacht., wiederholte ich beinahe etwas ungläubig, während ich auf das Meer hinausstarrte, als könnte ich es nicht glauben. Konnte ich auch nicht, wie könnte ich auch jemals die Wünsche vergessen? Wenn sie doch mein gesamtes Leben regierten.

Beleidigen? Ich sah ihn nicht an, sondern beobachtete weiterhin die sanften Wellen, in denen sich die Sterne spiegelten. Ich weiß nicht. Ich glaube, ich kann mir nicht vorstellen, jemals etwas zu vergessen, das das Leben eines anderen bestimmt. Ich schüttelte den Kopf.

Einen Moment zögerte ich tatsächlich, denn natürlich, mir war es lieber, wenn es Maik vergaß, aber das bedeutete nicht, dass ich es jemals vergessen konnte. Ich wiegte meinen Kopf von Seite zur Seite, aber ich wusste einfach nicht, wie ich es formulieren sollte. Es wird immer über meinem Kopf hängen. Ich sah dann allerdings doch zu ihm, meine Augenbrauen zusammengezogen, als ich hörte, was er sagte. Einen Wunsch, für mein Leben? Warum solltest du das tun?