Gesprochen wie ein wahrer Heiler, natürlich wusste er genau, was mit ihm los war, ich nickte also, zumindest letzteres konnte ich ändern. Natürlich. Ich nickte ihm zu und drehte mich dann um, um meinen Wasserbeutel zu holen, denn ich Maik wieder hinhielt, dieses Mal ohne ihn selber an seine Lippen zu setzen, stattdessen wahrte ich lieber wieder einen gewissen Abstand, ich hatte ihm schon nahe genug kommen müssen die letzten Stunden.

In einem kurzen Moment des Erstarrens dachte ich, dass Maik der Wasserbeutel hinunterfallen würde und ich gar schon bereit gewesen diesen aufzufangen, aber er stabilisierte sich, zum Glück, denn ich wollte Maik wirklich nicht wieder zu nahe kommen, jetzt wo ich wusste, wie unangenehm ihm so etwas war. Es passieren manchmal Dinge im Leben, die einem die Freude an gewissen Sachen nehmen. Ich habe an sich nichts gegen Berührungen, ich mag es nur nicht, wenn sie unvorhergesehen sind. Das hatte Maik damals gesagt und ich hatte es nicht vergessen, ganz und gar nicht. ...und Essen., fügte ich beinahe etwas verlegen hinzu, als Maik das Feuer ansprach und nahm den Beutel wieder an mich ohne ihn dabei direkt anzusehen.

Ich nickte zögerlich, meinen Blick ganz schnell abgewandt auf seine Feststellung hin, denn ja, ich konnte kochen, etwas zu gut für meine Abstammung wahrscheinlich, aber über die hunderten Jahre in einer Wunderlampe eignete man sich eben so einiges an, und nahm dann eine der Schüsseln zur Hand, die ich mit Wüsteneintopf und Couscous auffüllte, ein Stück Brot nahm ich ebenfalls zur Hand, bevor ich es vorsichtig neben Maik auf die Steinliege legte.

Maik tat sich augenscheinlich unglaublich schwer, und ich haderte mit mir selber, aber ich wusste nicht, ob ich ihm helfen sollte oder nicht, er konnte es sicher auch alleine und in solche Nähe zu kommen lief auch wieder in Gefahr ihn zu berühren. Ich hätte natürlich ihn fragen können, aber wäre das zu aufdringlich? Ich setzte mich einfach stumm neben ihn, für den Fall war ich bereit etwas aufzufangen oder ihm auch zu helfen, sollte er fragen. Ich sah ins Feuer.

Tatsächlich etwas belustigt, auch wenn ich es nach außen hin nicht zeigte, beobachtete ich das schwarze Einhorn dabei, wie es meinen Eintopf verschmähte, vollkommen zurecht allerdings, anders als das Trockenfleisch, das ich ihm zuerst gegeben hatte, war er wohl nicht gerade nach dem Geschmack von einem Tier dieser Rasse. Denn ein solches Tier bevorzugte nun einmal Fleisch. Ich werde Maik in der Zwischenzeit nicht aus den Augen lassen., erhob ich schließlich meine Stimme und sah zu Nergal, er konnte beruhigt jagen gehen, ich würde den Heiler hier in meinem Reich, wenn man denn so wollte, ich sah es persönlich nicht so, nicht alleine lassen.

Verständlich., entkam es mir, bevor ich es noch verhindern konnte, ich nahm mir schnell also selber eine Schüssel und füllte diese, es war nicht so, dass ich zwingend essen musste, aber es war etwas sehr menschliches, nachdem ich mich doch hier und da sehnte. Ich setzte mich zum Essen wieder ans Feuer, behielt Maik allerdings im Auge, man wusste immerhin nie. Er musste sich stärker und sich dann vollkommen heilen, ansonsten würde er schneller an einer Blutvergiftung sterben als irgendjemand einen anderen Heiler holen konnte.

Auf seine Frage hin antwortete ich nicht, denn natürlich hatte ich mir auch Sorgen gemacht, es war wohl offensichtlich von meinem Verhalten her gewesen, aber ich wusste nicht wirklich, wie ich das auch ausdrücken sollte. Bevor man allerdings auch nur blinzeln konnte, saß ich schon nicht mehr ruhig am Feuer mit meiner eigenen Schüssel in der Hand, sondern fing die Schüssel von Maik ohne Probleme mit einer Hand auf.

Anstatt direkt zu antworten, schüttelte ich einfach nur den Kopf auf seine Entschuldigung hin, ich hatte die Schüssel immerhin aufgefangen und selbst wenn nicht, es wäre immerhin nichts schlimmes geschehen. Eine neue Schüssel bekam man sicherlich jederzeit, Eintopf gab es auch noch mehr als genug. Ich stellte die Schüssel wieder neben ihm ab und sah ihn dann fragend an. Ich war niemand, der direkt fragte, ob jemand Hilfe brauchte, aber ich wollte mich zumindest bemühen Maik die Chance geben zu fragen, wenn er denn wollte.