Dann auf eine gute Zusammenarbeit. Ich lächelte Undertaker an, bevor ich leicht zögerlich nickte, ich hatte ihn beobachtet, es war faszinierend, wie er mit seinem gesamten Körper zu lachen schien, ich war anders, ich vermied es eher, ich konnte es nicht hören, ein lautes Ausatmen war da eher schon das meiste, denn ich wusste nicht wie mein Lachen klang, was wenn es viel zu laut oder unangenehm war? Ich vermied es aber generell meine Stimme zu benutzen, so viel es eben ging. Das freut mich. Ich habe sonst kaum die Chance dazu.

Du darfst mir so viele Witze erzählen wie du möchtest. Ich grinste Cecil breit an und war mehr als nur froh, dass er sich so bemüht hatte, denn das bedeutete, dass wir nun wohl wirklich zusamnenarbeiten würden und es gab nichts schöneres für mich auf der Welt als diesen Gedanken. Wo fangen wir nur an?

Vielleicht werde ich es versuchen. Ich lächelte nur weiterhin, es war schließlich nun einmal nicht so, als hätte ich viel Übung, aber es war erstaunlich schön, jemandem zum erzählen zu haben, auch wenn meine Instinkte eher weniger begeistert waren. Vielleicht sollten wir mit einigen Leuten reden. Ich meine... ich schätze, du musst das meiste reden übernehmen. Es sei denn, ich schreibe es vorher auf. Ich trat deutlich verlegen hin und her, es war leider nicht gerade so, als ob aufschreiben auch immer so einfach war, immerhin hatte ich ungeplant oft auch nicht immer Pergament und Schreibfeder dabei, es kostete auch einiges und ich verdiente nicht besonders viel, Geistlicher zu sein war doch eine deutlich brotlose Kunst, aber das war auch gut so, ansonsten würde man es nur aus den falschen Gründen tun. Oder könnten wir denen, die gerade jemanden verloren haben, unseren Rat anbieten?

Wir können es mit deinen Worten versuchen
Aus irgendeinem Grund lassen sich die Hinterbliebenen von mir nicht gerne trösten. Ich grinste trotz meiner Gesten, denn ich wusste genau warum sie das nicht wollten, ich war nicht eben darauf ausgelegt anderen auf diese Weise zu helfen. Ich habe unten dokumentiert wer in letzter Zeit gestorben ist, wir können nachsehen gehen.

Ohne zu zögern nickte ich, es war ungewöhnlich, denn meistens überwog doch meine Angst, aber gerade hier und jetzt war ich vor allen Dingen sehr begeistert von unserem Plan. Dennoch trat ich einen Schritt nach hinten, um ihm wieder etwas platz zu geben, denn wir würden wohl nach unten gehen müssen, um zu seinen Schriften zu gelangen.

Wir gingen hinunter in mein Arbeitszimmer und blätterten die Dokumente durch. Für die nächsten Stunden überlegten wir wen wir wie am besten erreichen konnten und bei wem wir am besten beginnen sollten. Als es dunkel wurde nahte die Zeit zum Abschied, aber nicht lange, über die nächste Zeit würden wir uns immer wieder sehen und unser Projekt in Gang bringen, ich könnte glücklicher darüber nicht sein.
(Taverne zum steppenden Bär)

Tatsächlich schafften wir doch uns etwas in unser Projekt einzuarbeiten, gemeinsam sogar, natürlich gab es Momente in denen ich mich erschreckte oder mein Herz etwas zu schnell klopfte, aber tatsächlich schien es so, als ob es etwas werden würde, was mich ehrlich freute. Wir brachten somit etwas in Gang, was definitiv noch längere Zeit uns erhalten bleiben würde. Abends sammelte ich Trembles dann allerdings wieder ein, er schien sich hervorragend mit Ciel verstanden zu haben, bevor wir uns auf den Nachhauseweg machten.

eine Weile später, bei: Thalberg » Taverne zum steppenden Bär

Nachdem ich angekommen war verschwand Ciel nach oben um sich vor den Ofen zu legen und ich machte mich daran das Gesicht meines Klienten zu flicken, wofür ich die halbe Nacht brauchte. Ich summte gut gelaunt dabei unf als ich fertig war ging ich hinauf in den Wohnbereich und backte die versprochenen Kekse für Cecil morgen und auch noch eine Fuhre für seinen und Ranyas Besuch am Tag danach. Erst dann fiel ich einfach wie ich war auf mein Bett und schlief ein. Nach einer meiner vielen unruhigen Nächte stand ich früh wieder auf und arbeitete noch etwas, ehe ich eine Urne voll Keksen einpackte, Ciel auf meine Schultern nahm und los ging.
(Cecil's Haus)

Es war wieder diese Zeit im Jahr, diese eine Woche in der ich keine Aufträge annahm, in der mein Laden geschlossen und still blieb. Nun, noch stiller als er es mit all den Toten sowieso schon war. Im gesamten laden herrschte Stille, keine Toten lagen aufgebart in ihrem Raum, keine Zettel wurden im Büro bearbeitet. Ich saß in meinem Wohnbereich auf einem Stuhl, vollkommen unbeweglich, seit Stunden schon. Vor mir saß das Skelett meiner Mutter auf ihrem Stuhl, es schien mich anzusehen, mit seinen leeren Augenhöhlen. Neben ihr lehnte meine Sense mit den Überresten meiner Schwester, fest mit der Waffe verbunden. Es war dunkel und kalt im Raum, das Feuer war schon vor einer langen Weile ausgegangen, wo Ciel war wusste ich nicht, er hatte sich vermutlich einen warmen Platz gesucht, im Bett wie man annehmen konnte. Mein Körper, aber auch mein Gesicht zeigten keinerlei Regung, alleine meine Augen, hinter meinen Stirnfransen verborgen zeigten den tiefen schmerz, der in meinem inneren tobte und der es mir verbot mich zu bewegen. Über meine Wangen liefen immer wieder Tränen, unaufgehalten und frei. Manchmal versiegten sie für eine kurze Zeit und hinterließen getrocknete Spuren aus Salz auf meinen Wangen, ehe sie wieder flossen und sie weg wuschen. Es war wieder diese zeit im Jahr, diese Woche. Diese verdammte Woche um den Todestag meiner Familie herum.

cf: Thalberg » Die Mühle

Der Laden war geschlossen und still, er wirkte anders als sonst und ich zog noch besorgter meine Augenbrauen zusammen, als ich vorsichtig an die Tür trat und diese öffnete. Sie war zum Glück trotzdem geöffnet, aber innendrin wirkte es vollkommen anders als das letzte Mal, als ich hierher gekommen war. Trembles hoppelte mutig vor mir her, während ich vorsichtig die Tür wieder hinter mir schloss und mich auf die Suche nach Undertaker begab. Doch hier unten wirkte es wie ausgestorben, ich konnte ihn auch schlecht rufen, also trat ich vorsichtig die Treppe nach oben. Ich öffnete langsam die Tür in den Wohnbereich, Trembles glitt als erstes durch die Tür und ich sah mich um. Ich erblickte schließlich Undertaker, vollkommen regungslos auf dem Stuhl vor dem Karmin, doch ich konnte nur seine Umrisse erkennen, diese waren zwar nicht zu verwechseln, aber es war düster und kalt in diesem Raum. Vorsichtig klopfte ich an den Türrahmen neben mir, um zu sehen, ob er reagierte, während meine nutzlosen Ohren besorgt herumzuckten und ich von einem Huf auf den anderen trat.

Von mir kam keine Bewegung, obwohl ich das Klopfen, und auch schon das Trappeln von Hufen auf der Treppe, wahrgenommen und gehört hatte. Es war Cecil, das war vollkommen klar, schon alleine weil jeder andere heraufgerufen hätte statt hoch zu kommen, es wagte sich sonst eigentlich niemand in meinen Wohnbereich, jedenfalls nicht ohne, dass ich ihn herauf zog. es dauerte eine ganze Weile bis ich eine Hand bewegte, von ihrem Platz auf meinem Schoss aus. Ich streckte sie zur Seite, um eine einfache Geste zu machen, die, wie ich hoffte, auch in der Dunkelheit noch zu sehen war. Ja?

Undertaker bewegte sich ein wenig, nachdem einiges an Zeit vergangen war, was mich zumindest ein kleines Stück beruhigte, aber ich war noch immer nicht beruhigt, während ich nun langsam ganz auf Undertaker zutrat, bis ich schließlich vor seinem Stuhl stand, auf dem er saß. Ich musterte ihn, es war extrem dunkel, aber trotzdem konnte ich sehen, dass er weinte. Ich war mir nicht sicher, ob er meine Hände problemlos im Dunklen erkennen konnte, also entschloss ich mich für eine Geste, die dieses Problem nicht hatte, ich lehnte mich vorsichtig vor und legte meine Arme um seine Seiten, um ihn zu umarmen.

Ich hätte keine Geste von Cecil sehen können, bis er schließlich tatsächlich zu mir herangetreten war, was ich nicht erwartet hätte, ich hatte damit gerechnet, dass er direkt wieder gehen würde. Doch Cecil deutete auch jetzt nicht, stattdessen spürte ich zwei warme Arme, die sich um mich legten, men Körper war weit, weit heruntergekühlt, ich brauchte keine Wärme, ich heizte eigentlich nur für Ciel ein und auch natürlich um zu backen, doch ich benötigte es nicht um zu überleben, weshalb ich nun noch völlig gesund, aber von der Temperatur eisig war. Ich reagierte erst gar nicht auf die Berührung, mein Blick ging immer noch starr zu dem Skelett vor mir, das ich im Dunklen kaum sehen konnte, doch ich wusste, dass es da war, ebenso wie meine Sense. Sie waren immer da, immer bei mir, und doch so fern. Doch schließlich bewegte ich mich etwas, kaum merklich, aber doch, minimal nur lehnte ich mich etwas gegen Cecils wamen Körper, auch wenn mein Gesichtsausdruck weiterhin völlig neutral blieb, von meinen versteckten Augen einmal abgesehen, aus denen wieder unaufhaltsam Tränen flossen.

Undertaker war eiskalt wie auch der Raum um ihn herum selbst und es fröstelte mir leicht, aber ich umarmte ihn trotzdem, davon ließ ich mich nicht aufhalten, auch wenn er zuerst nicht reagierte, irgendwann bewegte er sich doch und lehnte sich leicht an mich. Ich nahm es als Zeichen, dass es ihm zumindest nicht unrecht war und fuhr vorsichtig mit meinen beiden Händen seine Seiten auf und ab, nur ein kleines Stück, einfach um zu zeigen, dass ich da war.

Mit einem Maunzen grub Ciel sich unter seinen Decken hervor und sprang mit gegen die Kälte gesträubtem Fell zu Trembles hinüber, an den er sich schnurrend schmiegte. Ich hörte was meine treue Haikatze da tat, auch wenn ich körperlich gar nicht darauf reagierte und war in meinen innerlichen Qualen doch dankbar, dass Ciel jetzt nicht mehr alleine mit mir in der kalten Dunkelheit sitzen musste, auch wenn er eigentlich selbst entscheiden konnte ob er blieb oder ging. Cecil war gegen mich sehr warm und seine streichenden Hände waren eine ungewohnte, fast vergessene Sensation, die ich seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gespürt hatte. Ein leichtes, kaum merkliches Zittern durchlief meinen Körper, sonst rührte ich mich wieder nicht, selbst das atmen, das ich ja nicht brauchte, hatte ich praktisch eingestellt. Mutter... Schwester... es tut mir leid.